Vasia - Imperia - Historischer Reiseführer

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Vasia

DIE GEMEINDEN > Comunità Montana dell'Olivo > L - V > Gemeinde Vasia
Vasia         (385 m üM)



Oberhalb des „Valle Prino“, etwa 12 km von Porto Maurizio entfernt, liegt diese kleine Gemeinde. Umgeben von größtenteils unberührter Natur, Oliventerrassen und inmitten historischer Denkmäler liegt Vasia mit seinen Ortsteilen Castello (pietralata), Pantasina, Pianavia und Torretta auf einer traumhaften Anhöhe.


STORIA
Die Geschichte um Vasia muss man im Ganzen sehen, denn früher war Vasia keine eigenständige Gemeinde, sondern gehörte zum Bereich des „Valle Prino“ bzw. „Valle Prelà“.
Seit dem Mittelalter war dieses Tal ein unabhängiger feudaler Bezirk und kam im 12. Jahrhundert dann in den festen Besitz der Markgrafen von Clavesana. Um dieses Territorium zu überblicken und zu schützen, bauten die „marchese di Calvesana“ auf einem Felsvorsprung, in der Nähe von Vasia, ein Schloss mit Verteidigungsturm. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit und der Form wurde diese Burg dann „Felsvorsprung“ also „pietralata“ genannt und der Ort „Castellania di Pietralata“ war geboren. Nun konnten die marchese auch ihre Herrschaft über das gesamte obere Tal ausdehnen.



Ab der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis zum Ende des 16. Jahrhunderts kam das gesamte Gebiet unter die Herrschaft der „conti di Ventimiglia“, die bereits die Herren über das Maro-Tal waren. Im Jahre 1576 mussten die Nachkommen des Hauses „Ventimiglia-Lascaris“ das Gebiet dann an „Emanuele Filiberto di Savoia“ abtreten und auch Vasia wurde jetzt zu einem Teil des Piemonts.
Ab 1861 gehörte Vasia dann zum Königreich Italien und ist heute eine eigenständige Gemeinde der Provinz Imperia.


Hintergrund: Vasia              vorne: Castello

Der Ort
Vasia ist eine kleine, verschlafene Gemeinde, die aber viele Sehenswürdigkeiten im Dorf aber auch in den umliegenden Ortsteilen hat. Ausgangspunkt ist der Platz vor der Kirche, wo man auch genügend Parkmöglichkeiten vorfindet.
Die nachfolgenden Kirchen befinden sich sowohl im Ort, als auch außerhalb, so dass man einen gemütlichen Spaziergang durch die Natur, zu den Sehenswürdigkeiten unternehmen kann.

„Chiesa parrocchiale di Sant’Antonio Abate“
Die Grundmauern der Kirche stammen aus dem 15. Jahrhundert und wurde bis zum Jahre 1640 umgebaut und erweitert. Die dreischiffige Kirche hat noch einige alte Säulen und erhielt ein barockes Aussehen.
Der Glockenturm aus dem Jahre 1806 ist ein Bauwerk des schweizerischen Meisters „Ignazio Monti“ misst eine Höhe von 49 m und ist somit der höchste Glockenturm im gesamten Tal. Die Pfarrkirche beherbergt in dem rechten Schiff ein Polyptychon aus dem 16. Jahrhundert. Es zeigt „Madonna mit dem Kinde“ sowie die Heilige Anna und Heiligen Johannes. Ursprünglich stammt dieses Gemälde aus der, zwischen Vasia und Moltedo stehende, kleinen Kiche „chiesa Sant’Anna“.
Links vom Hochaltar befindet sich ein weiteres Polyptychon „Madonna mit dem Kinde“ aus dem 16. Jahrhundert. Zuvor war es in der „chiesa parrocchiale San Martino“.



„chiesa di Sant’Anna“
Hinter dem Oratorio gibt es eine Abzweigung in Richtung „Lucinasco“. Man kann somit auch mit dem PKW in wenigen Minuten zur kleinen Kirche fahren oder man macht einen, etwa halbstündigen Spaziergang über die „Via G.B. Ansaldo“ über die Feldwege, zwischen den Olivenhainen, zur historischen Kirche. Man fragt vielleicht die „vasiesi“ nach dem besten Weg.

Im 15. Jahrhundert erbaut, steht die kleine Kirche einsam und verlassen, zwischen Moltedo und Vasia, an den Abhängen des „Monte Acquarone“. Bereits kurz nach der Einweihung war dies ein bekannter Wallfahrtsort. Der Originalbau bestand einst aus drei Schiffen, sowie nach romanischem Vorbild, mit einer viereckigen Hauptapsis inklusive Rundfenstern und zwei halbkreisförmiger Nebenapsiden. Heute kann man zumindest noch erahnen, mit welcher Liebe zum Detail hier gearbeitet wurde, wenn auch das Mauerwerk sehr robust und derb erscheint. Rund um die Hauptapsis kann man noch die kleinen gotischen Bögen erkennen.

Am Hauptportal wurde das Gründungsdatum 1493 eingemeißelt sowie feine Steinmetzarbeiten an der „sopraporta“. Es zeigt die sitzende Heilige Anna und die Heilige Jungfrau mit dem Kinde auf ihren Knien. Das Seitenportal weißt ein weiteres Datum aus 1513, das auch mit einem Christogramm und einer Darstellung der Verkündigung geschmückt ist. Man nimmt an, dass dies das endgültige Datum der Fertigstellung des Gebäudes sein soll.

Aus unerfindlichen Gründen riss man im 17. Jahrhundert die beiden Seitenschiffe ab und brachte stattdessen einen, doch sehr rustikalen, niedriger gehaltenen, Portikus an die Vorderfront an. Das Innere ist in barockem Stil gehalten und soll angeblich sogar noch ein Polyptychon aus dem 16. Jahrhundert enthalten.


„chiesa di San Martino di Tours“
Auch diese Kirche liegt etwas außerhalb von Vasia, die man aber auch mit dem PKW erreichen kann.
Hinter dem Oratorio die schmale Straße Richtung „Lucinasco“ bis nach oben zur Haarnadelkurve. Hier nimmt man den Weg, der geradeaus geht, wo auch die 14 Stationen des Kreuzweges beginnen und sich bis zur Kirche fortsetzen. Direkt vor dem Gotteshaus ist ein kleiner Parkplatz. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick auf das Umland.

Es ist nachweislich die älteste Kirche im Prelà-Tal. Die Legende besagt, dass man das Gotteshaus auf den Resten eines heidnischen Tempels aus dem 6. Jahrhundert errichtete. Es sollen die Benediktiner Mönche „benedetti di Lérins“ gewesen sein, die das Gebäude bis zum Jahre 1119 errichtet und gegründet haben sollen. Die „Lérins“ ist einer der ältesten, von St. Honoratus im Jahre 375 gegründeten Benediktiner-Orden. Die Mönche unterstützen die Bevölkerung in den Jahren 1119 bis 1560 und waren maßgeblich daran beteiligt, den Olivenbaum zu kultivieren und die Bewohner zu lehren, die Olive weiter zu verarbeiten.
Die Kirche besteht aus drei Schiffen sowie einer quadratischen Apsis. Der Turm soll noch Glocken aus dem 12. Jahrhundert besitzen. Im Jahre 1453 kam das Gotteshaus zur „priorato di San Michele di Ventimiglia“, aber unter ständiger Leitung der Mönche. Diese übertrugen dann im Jahre 1563 das Eigentum an die Gemeinde von Vasia.
Die Kirche wurde zuletzt im 17. Jahrhundert aufwändig restauriert.



Panorama - von Vasia bis Porto Maurizio



 
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