Comunità Montana Alta Valle Arroscia - Imperia - Historischer Reiseführer

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Comunità Montana Alta Valle Arroscia

ITALIEN

COMUNITÀ  MONTANA  ALTA  VALLE  ARROSCIA

Das Alta Valle Arroscia befindet sich inmitten des Hinterlandes, gezeichnet als Durchgangstal zwischen dem südlichen Piemont und dem östlichen Ligurien. Im Mittelalter immer wieder Streitpunkt zahlreicher Machtkämpfe zwischen der Stadt Genua und dem Hause Savoyens. Eine faszinierende Welt, geprägt durch geschichtliche Schätze, Mythen und alten Bräuchen.

Die Markgrafen von Clavesana sowie die Grafen von Ventimiglia waren im Mittelalter die Besitzer des Arrosciatals. Es war ein ewiger Kampf mit dem Herzogtum von Savoyen sowie der Republik Genua, denn die strategische Lage dieses Tals, das das Piemont mit dem Mittelmeer verband, war eine wichtige Handelsstraße, die natürlich auch entsprechende Macht und Reichtum ausstrahlte.

Die Gründung der Gemeinde Pieve di Teco wurde im Jahre 1232 vom Markgrafen von Clavesana angeordnet. Den etwa 200 Dorfbewohnern, die verstreut im Umland lebten wurde auferlegt, bei diesem Ereignis beizuwohnen. Der Dorfkern wurde in achtjähriger Bauzeit errichtet. Die Laubengänge aus schwarzem Stein spiegelten die Eleganz sowie den Reichtum dieser Stadt wider. Zahlreiche Werkstätten für Lederwaren, Papier, Seifen, Schuhe sowie edle Stoffe aber auch die Waren aus der Wein- und Ölmanufaktur wurden entlang der Hauptstraße eröffnet.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Tal von den napoleonischen Gefolgsleuten auf dem Italienfeldzug durchzogen und teilweise verwüstet. Die Machtübernahme durch das Königreich von Italien, die dem Hause Savoyen entstammte, erfolgte im 19. Jahrhundert und ging dann mit Ende des Königtums an den Staat Italien über.

Von Imperia kommend taucht man in eine andere Welt ein. Die „fasce“ , die Steinmauern mit ihren alten Olivenbäumen werden, Höhenmeter für Höhenmeter, immer weniger, kostbare Weingärten übernehmen das Landschaftsbild bis man dann, je höher man sich bewegt, in schattige Kastanienwälder abtaucht um dann blumenbestickte, alpine Weiden zu entdecken, die dann, von Tannen umringt, zu den verschiedenen Berggipfeln führen.

Am Monte Fronté entspringt die Quelle, die dem Tal den Namen gegeben hat, der Fluss „Arroscia“. Der charakteristische Sandstein und Schiefer wird von einer reichen Pflanzenwelt bedeckt. Ein riesiger Steinbuchenwald „Faggeta di Rezzo“, erstreckt sich über 400 Hektar über die Hänge des Monte Mònega und Carmo di Brocchi bis hinunter nach Pieve di Teco, umgeben von Kastanienwäldern, Buchenhainen und Haselnussgebüsch. In der Umgebung von den Gemeinden Mendatica und Aquila d’Arroscia befinden sich, inmitten der alpinen Weiden großartige Blüten, wie z.B. Enzian, Lilien, wilde Orchideen, Anemonen und Astern.

Die Tierwelt im Hinterland ist zahlreich und verschiedenartig. Die all gegenwärtigen Tiere wie Dachse, Füchse, Hasen aber auch Wildschweine bekommen immer mehr Zuwachs von den Ligurischen Wölfen. Im Hochtal tummeln sich die Murmeltiere, weiße Hasen, Wildhühner, Bussarde und auch Königsadler und Gämse.

Über aus beeindruckend ist der Wasserfall des Arroscia, in unmittelbarer Nähe, zwischen Montegrosso Pian Latte und Mendatica.

Die alten Wege der Hirten, die das Vieh und die Schafe von Weideplatz zu Weideplatz gebracht hatten, sind optimal für Wanderungen aber auch Treckingtouren geeignet. Die Wanderpfade führen von den kleinen Gemeinden des Arroscia - Hochtals auf die Hügel der Ligurischen Alpen. Die transhumanten Wanderwege beginnen u.a. in den Gemeinden von Pornassio, Cosio, Mendatica und Montegrosso Pian Latte und führen durch die Kastanienwälder über die großen Weideflächen und durch kleine, größtenteils verlassenen, Bergdörfer zu den Almen auf die Hänge der Alpen. Diese Wege sind zu jeder Jahreszeit ideal zum Wandern oder Mountainbikern.
Sehr lange Wege und Pfade bieten auch dem verwöhnten Radsportler durchaus anspruchsvolle Touren.
Wer doch lieber den Wintersport zu seiner Passion zählt, kommt in den Wintermonaten auf seine Kosten. Zwischen Monesi und des Monte Saccarello, auf der Höhe von 1400 m und 2200 m , nur wenige Kilometer Luftlinie vom Mittelmeer entfernt, kann man auch den alpinen Skisport genießen. Dieses winterliche Landschaftsbild ist faszinierend, es wirkt fast surreal, denn am Vormittag mummelt man sich in warme Winterbekleidung, stapft im Schnee herum und fährt mittags, nur ca. 40 km Landstraße entfernt, an die Küste um den Nachmittag in der Sonne an der Strandpromenade zu verbringen.

Die kleinen Dörfer, die manchmal nur aus einigen Gehöften bestehen, strahlen auch heute noch eine friedliche und außerordentliche Ruhe aus. Vessalico zum Beispiel aber auch Ranzo laden ein, einfach inne zu halten und die Landschaft auf sich wirken zu lassen. Rezzo lässt uns in die Vergangenheit kehren und besticht durch die einmalige Aussicht auf die Täler und das Meer.

Doch alle diese Gemeinden des Alta Valle Arroscia haben eins gemeinsam – die Volksfeste und „sagre“, die gerne, auch öfter und zu jeder Jahreszeit zu feiern sind. Zum einen gibt es die Feste des Schutzpatrons, dann aber auch zum Beispiel das Fest des Knoblauchs, unzählige Weinfeste, Kastanienfeste aber auch Antiquitäten- und Handwerksmarkt in Pieve di Teco, der mehrmals im Jahr stattfindet.

Das Alta Valle Arroscia muss man bewusst erlebt haben. Es ist kein Tagesausflug um die Schönheiten dieses Tals zu entdecken, man muss immer wieder hier her kommen, eintauchen in die Vergangenheit und die Reise einfach nur genießen.

 
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