Oneglia - Imperia - Historischer Reiseführer

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Oneglia

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Oneglia – Stadtteil von Imperia

   

Die Geschichte von Oneglia

Auch Oneglia hat seinen eigenen Dialekt. Die Geschichte dieses faszinierenden Stadtteils ist mit Frankreich verknüpft, so dass sich ein ganz eigener Dialekt entwickelt hatte, der auch heute noch von den Monegassen gesprochen wird. Es ist ein Mischmasch aus italoromanischem und galloitalischem Dialekt, der aber in der Regel nur noch von den älteren Bewohnern oder in den Dörfern im Hinterland gesprochen wird. Die Monegassen hingegen lehren inzwischen wieder diesen Dialekt in ihren Schulen und haben sogar ihre Straßenschilder zweisprachig, nämlich französisch und monegassisch, beschrieben. Aber auch in Oneglia findet man die eine oder andere Beschilderung, sei es Straßennamen oder Restaurantnamen, gerne mal im alten Dialekt.

Oneglia erreicht man mit dem Fahrzeug entweder über die Autobahn, Abfahrt „Imperia est“ oder, entlang der Küstenstraße SS1. Parkmöglichkeiten befinden sich am Ende des Hafens oder auch hinter dem „Piazza Dante“, wo es sowohl Parkflächen als auch eine Tiefgarage gibt. Grundsätzlich sind blau gekennzeichnete Parkmöglichkeiten entlang allen Straßen, die jedoch gebührenpflichtig sind.




Geschichte / Historie / Die Anfänge

Das alte, ursprüngliche Oneglia befand sich wohl bis zur Jahrtausendwende auf dem Hügel vom heutigen „Castelvecchio“, dem „Castrum“. Hier errichteten die Bischöfe von Albenga eine Burg, die zum Schutz der Bewohner des „Valle Impero“ diente und sie vor den Langobarden sichern sollte. Unterhalb dieser Burg entstand mit den Jahren eine Ansiedlung. Das Dorf hieß „Malpertugio“ und wurde von einem Mann Namens „Sajet“ verwaltet. Er war auch maßgeblich daran beteiligt, ein Dorf entlang der Flussmündung „Santa Lucia“ zu bauen. „Borgo Peri“ entwickelte sich schnell zu einem kleinen Fischerdorf.

          

Über die Entstehung des Namens „Oneglia“ ist man sich unter den Historikern nicht so ganz einig. Die eine Theorie besagt, dass es bereits im 5. Jahrhundert eine Kirche auf dem Hügel gab „Ecclesia Sanctae Mariae de Unegiae“. Direkt daneben bauten die Bischöfe von Albenga ihr „Castello“ und unterhalb bildete sich eine kleine Ansiedlung. Jetzt musste ein Name für dieses Dorf gefunden werden und man entschied sich für „Castrum Uneliae“.
Ein weiteres Beispiel für die Namensgebung ist die Ableitung von den Wörtern „Urna Elii“. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts fand man in der Gegend von Castelvecchio eine Urne „Urna“, die angeblich die Überreste des Imparators „Elio Pertinace“ somit also „Elii“, enthalten soll. Diese These wird dadurch unterstützt, dass an der Außenmauer der Kirche in Castelvecchio ein antikes Relief mit dem gekrönten Adler, dem Zeichen des Kaisers, angebracht war. „Urna Elii“ wurde dann im Dialekt „Unelia“ und später „Oneglia“ ausgesprochen.
Jedoch wenn man sich nur auf die Tatsache stützt, dass es ein Wappen an der alten Kirche gibt, muss man auch berücksichtigen, dass dieses Wappen auch das Familienwappen der Feudalherrschaft der „Doria“ war, die ab 1298 die Herrscherfamilie von Oneglia waren. Woher der Name „Oneglia“ nun kommt, kann wohl weiter recherchiert werden.

          

Mittelalter

Nach dem Fall des römischen Reiches, nach dem 5. Jahrhundert, kamen die Verwüstung der Barbaren „Eruli e Goti“, der Heruler und Goten. Die gotische Belagerung dauerte bis zum Jahre 552 und wurde zum byzantinischen Reich. Bis zur Eroberung im Jahre 641 durch die Langobarden war Ligurien eine byzantinische Provinz. Bereits ein Jahr später nahmen die Langobarden von Rotari zunächst Ligurien und dann den Rest Italiens ein. Ligurien wurde somit 642 dann Teil der Longobardischen Vereinigung. Im Jahre 773 wurde Ligurien von den Franken, unter der Befehlsgewalt von Karl dem Großen, geführt.

Im 9. Jahrhundert musste die ligurische Küste unter der brutalen Zerstörung und Ausplünderung sowie Mord und Geiselnahmen der Sarazenen großes Leid erfahren. Die Kirchen und Klöster wurden größtenteils verwüstet. Nachdem die Franken abgewandert waren, teilte man im 10. Jahrhundert Ligurien in drei Zonen und Oneglia wurde dem Bereich „Arduinica“ zugeteilt.


12. Jahrhundert

Im Jahre 1145 erhielt Oneglia den Status einer „freien Gemeinde“ mit der vollen Gerichtsbarkeit für Zivil- und Strafrecht. Das Gebiet wurde in „Valle Inferiore“ und „Valle Superiore“ unterteilt. Das obere Tal bestand aus den Dörfern: Castelvecchio, Malpertugio, Barcheto, Costigliolo, Costarossa, Oliveto, Cascine, Costa d’Oneglia, Borgo d’Oneglia sowie Villa die Mortazzi (jetzt Sant’Agata).
Das untere Tal wurde in zwei “Castellanie” unterteilt, nämlich zum einen das Bestagno mit den Orten: Pontedassio, Villa Viani, Sarola und Olivastri, das zweite “Castellano” mit dem Namen “del Monte Arosio” mit den Orten: Gazzelli, Chiusanico, Torria, Cosio, Chiusavecchia und Testico.

Genua, sowie die gesamte ligurische Küste, war im Jahre 1162 ein Lehen von Barbarossa. Genua hatte sich mit den Jahren, durch Übereinkommen mit Barbarossa, wichtige Städte entlang der Küste sichern können. Im Jahre 1199 schloss man mit Oneglia eine Vereinbarung, dass diese Stadt ein Lehen des Bischofs von Albenga bleibt, aber unabhängig von Beiden handeln konnte.


Ab 13. Jahrhundert – Die Ära der „Doria“

Mit der Erlaubnis von Papst Bonifacio VIII verkaufte der Bischof von Albenga, Nicolò Mascone“, im Jahre 1298, Oneglia und die dazugehörenden Orte für 11.000 Genueser Lira an die Brüder Nicolò und Federico Doria. Die Bewohner von Oneglia wussten nichts von dieser Handlung und waren mehr als verärgert, als sie davon unterrichtet wurden. Sie hießen ihre neue Herrschaft nicht willkommen, schworen keinen Eid und es konnte somit keine ordentliche Stadtverwaltung ernannt werden.

Doria bezogen ihren Wohnsitz auf der „Ripa Maris“, im heutigen Hafengebiet. Oneglia hatte nun zwei wichtige Ortsteile, zum einen Castelvecchio und zum anderen die „Palazzi Doria“ am Hafen. Die Verbindungsstraßen zu diesen beiden Zentren waren die wichtigsten Straßen der Stadt, nämlich „Via San Giovanni, Via del Piemonte und Via Ospedale“. Entlang dieser Straßen siedelten sich die Gefolgsleute der Doria an. Es wurden Einfamilien-Reihenhäuser errichtet und das Erdgeschoß jeweils für handwerkliche Tätigkeiten ausgebaut.



Entlang dieser Straße entstand auch im 14. Jahrhundert, gegenüber des „Oratorio di Santa Maria della Pietà“ die „Chiesa di San Giovanni Battista“, während in der darauf folgenden Querstraße, der heutigen “Via Doria” die prächtigen Villen der Adelsfamilien, die, als Gefolge der Herrschaft Doria, nach Oneglia gezogen waren.

Das, auf dem Hügel gelegene „Castrum“ von Castelvecchio verlor zunehmend an Bedeutung. So kamen im Jahre 1303 das Büro des Bürgermeisters und auch das Gemeindezentrum runter in die „Ripa“, also ans Meer, aber das Parlament verweilte noch bis Mitte des 13. Jahrhunderts weiter in der Kirche „Santa Maria Maggiore“ in Castelvecchio und siedelte dann erst in das „Oratorio di Santa Maria della Pietà“ um, das gegenüber der „Chiesa di San Giovanni Battista“ war. Mit den Jahren hatte die Familie Doria auch erkannt, dass die alte Kirche auf dem Hügel von Castelvecchio seine Bedeutung immer mehr verlor und übertrug im Laufe der Jahre alle Privilegien der Kirche von Castelvecchio auf die „Chiesa di San Giovanni Battista“.

Mit der Herrschaft der Doria begann die Zeit der großen politischen Unsicherheiten. So entschied zum Beispiel Marco Doria, dass er Oneglia, als eine Hommage, im Jahre 1394 an den Herzog Ludwig von Orleans übergab. Dieser schenkte bereits zwei Jahre später, im Jahre 1396 Oneglia dann seinem Bruder Karl VI „Carlo VI – Re di Francia“ dem König von Frankreich. Diese Herrschaft dauerte bis 1409, also fünfzehn Jahre. Die Doria stellten sich 1445 unter den Schutz der Visconti und schworen 1468 Loyalität gegenüber dem Hause Sforza.

Dies war auch die Zeit, als Andrea Doria geboren wurde. Die Feudalherren wollten mehr Macht, mehr Besitz und Mitsprache. Durch „gute Kontakte“ war es durchaus möglich, seine Ländereien und Besitztümer großzügig zu erweitern. „Giacomo Molle“ hat in seinem Buch „Oneglia nella sua Storia“ sehr ausführlich beschrieben, wie das Leben, zur Zeit des „Andrea Doria“, in Oneglia war.

Ein Nachkomme des verzweigten Doria-Stammbaumes, Gian Domenico Doria, hatte großen Einfluss auf den Bischof von Albenga sowie gute Kontakte zu Rom. Als Domenico, der auch gerne „Domenicaccio“ genannt wurde, erfuhr, dass seine entfernten Verwandten von Oneglia wieder die Herrschaft über Oneglia übernehmen wollten, eilte er zu Hilfe. Mit der Unterstützung des Notars „Cotta“, konnte er das Land für 7.000 Dukaten von den Sforza erwerben. In der Kirche „Chiesa di San Giovanni Battista“ in der „Ripa Unelie“, traf sich der neue Herrscher Domenico Doria, gemeinsam mit seinem Anwalt Gerolamo Doria, am 5. Januar 1488 mit den Bewohnern des gesamten Impero-Tals, die dem neuen Herrscher die uneingeschränkte Treue schworen.
Doria bestätigte die alten Statuten und Privilegien sowie Immunitäten und Rechte, die Oneglia ab sofort wieder zu befolgen hatten. Als Domenico Doria am Ende des Sommers 1488, gemeinsam mit seiner Frau und den Kindern nach Oneglia zog, wurde er aber von einem Teil seiner Doria Verwandtschaft nicht herzlich empfangen. Drei Witwen von verschiedenen Doria’s aus dem oberen Impero-Tal stellten, im Namen ihrer männlichen Nachkommen, plötzlich Ansprüche. Es kam zu einer größeren Fehde. Die Rechtsmäßigkeit wurde untersucht und als unbegründete Beschwerde aber abgewiesen.

Domenico hatte einen großen Wunsch. Er wollte, wie andere Feudalherren auch, ein repräsentatives Schloss bauen. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Er wollte an der Westseite der Stadt, noch vor der Flussmündung des Impero, ein „Castello“ bauen lassen. Es sollte ein quadratisches Gebäude entstehen, mit den Ausmaßen von je einhundert Schritten, mit vier Ecktürmen und einem Schlossgraben sowie Unterkünfte für seine, aus Rom mitgebrachte Artillerie.

Er war so ehrgeizig und mit feudalem Stolz behangen, dass er sich auch den bestehenden Gesetzen nicht unterwarf, denn es gab noch einen alten herzoglichen Erlass des Staates von Mailand, der verbot, für die Feudalherrschaft Burgen zu bauen. Doch unbeeindruckt davon, begann man im Sommer des Jahres 1488 mit dem Bau, wurde aber von Genua dazu genötigt, im Dezember 1488 erst einmal die Arbeiten einzustellen. Doch auch hier konnten die „guten Kontakte“ sowie viel Geld eine Lösung hervorrufen. Nach einigem hin und her, sowie der Zahlung von 3.000 Golddukaten und dem Argument, dass auch andere Feudalherren, wie die von Ventimiglia oder auch Dolceacqua ihr Castello hatten, konnte der Bau fortgesetzt werden.

Mit dem Tod von Papst Innocenzo VIII im Juli 1492 hatte Doria seinen größten Fürsprecher verloren und der Herzog von Mailand sowie sein früherer Kontrahent Sforza hatten die Entscheidung getroffen, militärische Maßnahmen zu ergreifen, um die Zerstörung der Festung von Oneglia durchzuführen. Die Infanterie, Partisanen, aber auch die Unterstützung durch den Marquis von Finale sowie der Gräfin von Tenda war gegeben. Der Gouverneur von Genua, Agostino Adorno, entsandte Herzog Francesco de Ferrariis sowie seinen Bruder Giovanni Adorno am 11. August 1492 zur Nachbarstadt Porto Maurizio, die mit Hilfe der Artillerie sowie großen Mengen von Kriegsmaterial den Angriff vorbereiten sollten. Bereits sechs Tage später konnte man erste Bombardierungen auf die Burg von Oneglia melden und einen Tag später, am 18. August 1492 war bereits alles vorbei. Francesco De Ferrariis hatte nicht versäumt, dem Herzog in allen Einzelheiten mitzuteilen, wie viel Munition und Waffen sie im Einsatz hatten, bis sie die Burg einnehmen konnten. Die „Signori milanesi“ hatten das Castello eingenommen und zwangen somit die Doria, die Herrschaft zu beenden.

Die Unterzeichnung der Kapitulation erfolgte am 29. August 1492 im Beisein der „Capitani ducali Antonio Maria e Giovanni Adorno“ sowie Franceschetto Doria und dem Notar Cotta. Es wurde festgehalten, dass man diesem Akt zustimme, wenn man bestätigt, dass man respektvoll mit den Bewohnern Oneglias umgehe und auch alle Waren, die man aus der Burg entfernt hatte, wieder dem Volk zurück bringt. Oneglia wurde nun kommissarisch von „Giovanni Pietro Raimondi“, Herzog von Savona, geleitet.
Raimondi beschlagnahmte die Besitztümer der ehemaligen „Signoria Doria“ und ließ das Castello abreißen. Die gesamte Artillerie wurde als Kriegsgefangene nach Genua gebracht. Man hatte aber nicht damit gerechnet, dass die Bewohner des gesamten Impero-Tals sich weigerten, die neue Herrschaft anzunehmen. Erst als man mit schlimmen Drohungen kam, wie zum Beispiel die Häuser zu verbrennen oder den Menschen Leid antun, konnte man die aufgebrachte Menge zur Vernunft bringen. Man versprach aber auch, dass sie einige ihrer alten Privilegien behalten dürften, was die Einwohner auch zur Ruhe brachte.

Gian Domenico Doria hatte die Stadt verlassen und die Sforza hatten für sechs Jahre Giovanni Pietro Raimondi damit beauftragt, die Regierungsgeschäfte von Oneglia zu leiten. Um so verwunderter war man, als Domenico im April 1498 wieder zurück kam und dem Volk sagte, dass wieder die alten Privilegien gelten sollten. Doch bereits ein Jahr später, er wollten wohl seinen Besitz nicht schon wieder verlieren, schwor er den Eid der Treue zu „Ludovico di Moro“.

Ludovico kam aus dem Hause Sforza. Wegen seines dunklen Erscheinungsbildes wurde „Ludovico Maria Sforza“ auch gerne „il Moro“, der Dunkle, genannt. Nach der Ermordung seines älteren Bruders „Galeazzo Maria“ im Jahre 1476 regierte er, bis zur Volljährigkeit seines Neffen „Gian Galeazzo Sforza“ in Mailand und wurde nach dessen Tod ab dem Jahre 1494, Herzog von Mailand. Er war, bis es um seine eigene Stellung, Ansehen und Reichtum ging, Frankreich verbunden, hatte sogar Karl VIII. dazu überredet, sich in Italien mehr zu engagieren. Doch als auch er davon betroffen sein sollte, schloss er sich der Allianz gegen Karl VIII an, verheiratete seine Nichte „Bianca Maria Sforza“ mit dem deutschen König Maximilian I. und erhielt im Gegenzug von dem Kaiser die Investitur in Mailand und konnte dieses Eigentumsrecht bis 1499 beanspruchen, bis er von Ludwig XII. vertrieben wurde, im Jahre 1500 an die Franzosen ausgeliefert und acht Jahre später als Gefangener verstarb.

Domenico Doria erhielt von Ludovico di Moro wieder alle Rechte auf Oneglia. Diese Herrschaft dauerte etwa sieben Jahre, bis er eines Tages, es war das Jahr 1505, auf der Piazza Doria von einem Unbekannten getötet wurde. „Gerolamo Doria“, einer der Söhne von Domenico, machte „di Moro“ für die Ermordung seines Vaters verantwortlich. Seine Mutter, Peretta konnte die Vormundschaft für ihre beiden minderjährigen Kinder Gerolamo und Stefano erwirken. Somit war zunächst die Stellung der Doria weiter gesichert und Peretta konnte die, von den Sforza, zerstörte Burg und auch die Stadtmauer wieder aufbauen beziehungsweise reparieren lassen.
Um es vorweg zu nehmen, das „Castello dei Doria“ wurde im Jahre 1625, im Rahmen des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) im Kampf zwischen Genua und dem Savoy dann endgültig zerstört. Man sollte sich nicht bemühen, irgendwelche Überreste des Castello's zu suchen. Heute befinden sich etwa auf dem gleichen Gelände Mehrfamilienhäuser und Straßen. Noch nicht einmal ein kleines Schild verweist auf die Historie des Ortes - eigentlich Schade!

Im Jahre 1538, Papst Paul III „papa Paolo III Farnese“ befand sich in Nizza, um die beiden Kontrahenten, den Kaiser „imperatore Carlo V“ sowie den König von Frankreich „Francesco I.“ davon zu überzeugen, dass man gemeinsam eine Lösung um die Vorherrschaft in Italien zu finden. Jedoch waren Spanien und Frankreich noch nicht davon zu überzeugen und er Krieg sollte noch bis zum Jahre 1559 weitergehen bis zum „pace di Caveau Cambrésis“.
Während einer Waffenruhe, es war Anfang der 1560er Jahre, reiste der Papst, gemeinsam mit dem Kaiser, auf dem Seeweg von Nizza nach Genua. Das Schiff stand unter dem Befehl von Admiral „Andrea Doria“. Da es aus kirchlicher Sicht verboten war, am „Corpus Domini“ am Fronleichnam, zu arbeiten, geschweige denn zu segeln, ging man, auch in Ehrerbietung an Andrea Doria, in Oneglia vor Anker. Der Propst der „Chiesa di San Giovanni Battista“, Don Giovanni Antonio Dalerba, hatte alle Vorbereitungen getroffen, so dass der Heilige Vater eine große Messe in der Kirche abhalten konnte. Auch zum Dank dafür, dass der berühmte Sohn der Stadt, Andrea Doria, den Papst und den Kaiser hier nach Oneglia brachte, bereitete man ihm eine spezielle Pizza zu, die man noch heute in Oneglia im Restaurant bestellen kann, die „Pizza all’Andrea“.

Ab 1576 - Emanuele Filiberto di Savoia

Im Jahre 1576 verkaufte Gian Gerolamo Doria die Stadt Oneglia an den Herzog „duca Emanuele Filiberto di Savoia“, der sich in der Schlacht von San Quintino um die Vorherrschaft in Italien ausgezeichnet hatte. Für nur 41.000 scudi erwarb das Haus Savoyen das Fürstentum Oneglia und übertrug auch noch den Doria’s die Investitur als „Marchese di Ciriè“, was die Familie Doria bis ins 20. Jahrhundert innehatte.

Wie es damals der Brauch war, mussten die Bewohner nun offiziell dem alten Herrscher „Gerolamo Doria“ abschwören und dem Neuen die absolute Treue schwören. Bereits am nächsten Tag, am 01. Mai 1576 war es für die onegliesi Pflicht, sich in der Pfarrkirche von Oneglia einzufinden und im Beisein des „Duca Emanuele Filiberto“ sowie der Notare „Bartolo Stella“ und „Giovanni Verde di Oneglia“ den Treueeid zu schwören.

Der neue Herrscher wollte seinen Besitz nun kennenlernen und bereiste ab 1. Januar 1577, gemeinsam mit einer Delegation, die „Via di Ormea“ , dann das „Alta Valle di Arroscia“ bis hinunter nach Oneglia. Begleitet wurde er von seinem fast 15jährigen Sohn „Carlo Emanuele I.“, Franz von Lothringen, Marchese di Chaussin, Don Amedeo Bastardo di Savoia sowie einer großen Gefolgschaft des Hofes. Am 3. Januar 1577 wurde die Bevölkerung Oneglias aufgefordert, den neuen Besitzer in einem Festakt gebührend willkommen zu heißen. Der Herzog von Savoyen bewies seine Güte und verhing eine Generalamnestie an alle Schuldner, die noch von den Doria’s angeprangert waren.

Das Gebiet von Oneglia zu erwerben war ein strategischer Zug des Hauses Savoyen, denn das Gebiet Oneglia war ein wichtiger Zugang zum Meer. Jeder wollte dieses Gebiet haben, denn es war der Handelsweg von Piemont aber auch Frankreich. Bereits 1564 hatte Emanuele Filiberto das Marotal und das Tal von Prelà, zusammen mit der Grafschaft Tenda, erworben. Der Erwerb des gesamten Gebietes von Oneglia war somit ein meisterhafter Schachzug gegen die Republik Genua, denn er hatte einen Keil zwischen dem Piemont und Ligurien getrieben.

„Emanuele Filiberto di Savoia“ bestimmte am 29. Januar 1580, dass Oneglia nun zur „città“ zur Stadt wurde und ließ ein Wappen für die Stadt Oneglia gestalten. Es war ein gekröntes Schild, das mit zwei Symbolen versehen war. In der oberen Hälfte sah man das Wappen der Savoia, weißes Kreuz auf rotem Hintergrund, und in der unteren Hälfte, auf blauem Hintergrund, eine Ulme als Zeichen kommunaler Freiheit, was auch heute noch teilweise das Wappensymbol von Imperia ist.

Am 30. August 1580, nur vier Jahre nach dem Erwerb von Oneglia, starb Emanuele Filiberto in Turin wodurch sein, kaum 18jähriger Sohn, „Carlo Emanuele I. di Savoia“, das Erbe antreten musste und die nächsten 50 Jahre das Herzogtum Oneglia regiert.

Jetzt war die Signoria Oneglia mit dem Impero-Tal und dem oberen Prino Tal aus der Republik ausgegliedert und als dessen Feind anzusehen. Die Täler Oneglia waren nun durch die Grenze der Savoyer getrennt. Ab sofort war Porto Maurizio die Schildwache Genuas am Meer; Oneglia hingegen bildete nun, gemeinsam mit Nizza, den Brückenkopf der Savoia am Meer und wurde jetzt „civitas fidelissima“, die Getreuen, genannt. Dieser Zustand sollte noch bis zur Französischen Revolution andauern.
Durch die Herrschaft des Savoy entwickelte sich auch die wirtschaftliche Lage von Oneglia. Zuvor waren die Einnahmequellen ausschließlich der Fischfang und die Landwirtschaft, doch alle Fürsten des Hauses Savoyen beschenkten die Untertanen mit Großzügigkeit und erlaubten ihnen die Möglichkeit des Freihandels, vor allem auf See. Somit war der Import von Getreide und Olivenöl-Export erleichtert und es bildete sich mit den Jahren die so genannte aristokratische Klasse. Auch bei dem Erscheinungsbild der Stadt war das Haus Savoyen sehr großzügig. Man investierte in die Architektur, sowohl religiös als auch zivil, baute nach der charakteristischen Stadtarchitektur des Piemont in die Stadt und einige Dörfer imposante Arkaden und verbreiterte die Straßen.

Im Jahre 1620 ernannte „Carlo Emanuele I“ die Stadt Oneglia zum Fürstentum. Der Torbogen von „Capo Berta“ markierte die Grenze zwischen dem Fürstentum Oneglia und der Republik Genua. Oneglia, das sich nun durch den piemonteser Einfluss, aber auch durch die Lebensweise Nizzas sowie der Herrschaft des Savoia weiter entwickelte, wurde mit hohen Privilegien bedacht. Oneglia war bis jetzt noch nicht zu dem mächtigen Handelsplatz am Meer geworden, was das Hause Savoia zu tiefst bedauerte, denn, im Gegensatz zu Porto Maurizio besaß Oneglia keinen Handelshafen, was sie aber nicht davon abhielt, sich mit den Jahren immer mehr zur Seestadt zu entwickeln.
Es war eine ständige Rivalität zwischen Porto Maurizio und Oneglia. Jeder wollte größer und mächtiger sein. Dies ging so weit, dass man die schützende Stadtmauer Ende des 16. Jahrhunderts, Anfang des 17. Jahrhunderts aufbrach und die jeweiligen Orte sich in Richtung Meer und entlang der Küste weiter ansiedelten. Nur der Fluss Impero trennte jetzt noch die beiden rivalisierenden Handelsstädte.

Ab 1792 - Napoleonische Zeit

Oneglia erlitt in den folgenden Jahren, bis Ende des 18. Jahrhunderts immer wieder martialische Angriffe, Bombardierungen, Kriege und Plünderungen. Porto Maurizio und Oneglia waren der große Schauplatz der erbitternden Kämpfe zwischen Genua und dem Savoia. Erst die Französische Revolution konnte die Bewohner einige Zeit durchatmen lassen. Napoleon hatte beschlossen, dass die Grenze zwischen den beiden Hafenstädten fallen sollte, was aber nicht unbedingt zum Vorteil für Oneglia war, denn aufgrund der alten Herrscher, dem Hause Savoyen, war man nicht unbedingt von dem neuen, napoleonischen Kaiserreich angetan.
1792 wurde Oneglia von den Franzosen eingenommen. Sie kamen vom Meer her und verwüsteten die gesamte Stadt und das dazugehörige Hinterland. In Erinnerung an diese vielen Angriffe befinden sich noch heute, hinter Apsis der Stiftskirche von „San Giovanni Battista“, die drei Kanonenkugeln von 1792 anlässlich der „rivoluzionario francese“.

Die kurze, napoleonische Zwischenherrschaft strebte bereits Ende des 18. Jahrhunderts an, die beiden Handelsstädte Porto Maurizio und Oneglia zusammen zu fügen. Jedoch war es erst das Zeitalter des Risorgimento, ab 1820, das zu der Überlegung anregte, die beiden Rivalen einander näher zu bringen. War noch während der Ära von Napoleon Porto Maurizio die aufstrebende Stadt, wurde um 1815 Oneglia für seine Treue zum Hause Savoia belohnt und zur Provinzhauptstadt, innerhalb der „Divisione Nizza“ ernannt.
In Oneglia siedelten sich immer mehr Geschäftsleute und Handwerker an, die Stadt vergrößerte sich und war nun endlich bereit, 1825 mit dem Bau eines modernen Hafens zu beginnen. Noch heute strahlt dieser Ort ein besonderes Flair aus.

Im Jahre 1861, das Königreich von Italien wurde durch die Proklamation des Königs von Sardinien „Vittorio Emanuele II di Savoia“ am 17. März 1861 bestätigt, bekam jetzt aber, infolge der Abtretung Nizza an Frankreich, Porto Maurizio wieder die Oberhand und wurde als Provinzhauptstadt ernannt.

Es war der 21. Oktober 1923, als Mussolini anordnete, dass die Gemeinden Porto Maurizio und Oneglia sich vereinigen müssen und fortan als Stadt Imperia zu bestehen haben.




 
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