Cinema Centrale bis Forte di Santa Tecla - Imperia - Historischer Reiseführer

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Cinema Centrale bis Forte di Santa Tecla

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Cinema Centrale - heute „Ariston“



Zwischen „Via Feraldi“ und „Corso Mombello“
Im Jahre 1924 wurde das Kino, im Stil des späten 18. Jahrhundert fertiggestellt und eingeweiht. Die Außenfassade hat die charakteristische Gestalt des Art-Deco, die von dem Architekten „Pietro Agosti“ entworfen wurde.
Der Filmsaal wurde mit Fresken des Malers „Galileo Chini“ dekoriert, die allegorisch Sanremo, mit Zentauren und Nymphen umgeben, darstellen sollen. Diese Räume wurden erst im Jahre 2000 sehr aufwändig restauriert.

Leider war es mir bisher noch nicht möglich, Innenaufnahmen zu machen.


Die Geschichte vom „Cinema Centrale e Ariston“
Im Jahre 1933 kaufte die Unternehmerin „Emilia Vacchino“, gemeinsam mit ihrem Sohn „Aristide“ das damalige Kino. Ihr Mann, der bereits im Jahre 1918 verstorbene „Carlo Vacchino“ hatte bereits ab 1908 ein kleines Kino besessen, was sich aber als schwieriges, nicht mehr zeitgemäßes Erbe erwies. Mit dem Kauf des „Cinema Centrale“ begann für die „Vacchino“ ein neuer Lebensabschnitt. Die Menschen strömten ins Kino, der Platz reichte nicht mehr aus. So entschloss sich „Aristide Vacchino“ nach Ende des Krieges, eine Art „Open-Air-Kino“ zu installieren, das dann im Juni 1947 eingeweiht wurde. Danach, ab dem Jahre 1953 wurde wieder erweitert. Nach vielen bürokratischen Hürden begann der Bau des „Centro Ariston“. 1957 dann der Startschuss für das „Ariston all’aperto“, ein Freiluftkino auf dem Dach des Gebäudes. Dann 1962 der Anbau „Ariston Mignon“ heute „Ritz“ genannt, mit weiteren 450 Plätzen. Im Jahre 1963 feierte man die Umbaumaßnahmen. Das Kino hatte nun insgesamt 1960 Plätze, ausgestattet mit Galerien, Balkonen und 16-stufiger Sitzordnung.

1980 verstarb Aristide und vermachte das Familienunternehmen an seine Kinder „Carla“ und „Walter“. 1986 wurde das komplette „Centro Ariston“ auf den neuesten technologischen Stand gebracht und aufwändig restauriert. 1987 bekam dann auch „die Mutter des Kinos“, das „Cinema Centrale“ bedeutende Restaurierungsarbeiten und konnte schon bald in seiner alten Pracht erscheinen, aber mit versteckter, neuester ausgereifter Technologie.

„Festival della Canzone“, Opernaufführungen, Konferenzen, Kabarett, Ausstellungen sowie nationale und internationale Fernsehshows und Musikveranstaltungen sind heute ein fester Bestandteil des „Cinema Centrale“.


Man geht den “Corso Augusto Mombrello” in Richtung Meer. Rechts neben der Festung befinden sich die Reste des Oratorium.

(vom „Cinema Centrale“ zum „Forte di Santa Tecla“: 250 m)



Oratorio di Sant’Erasmo e di San Mauro
Die Republik Genua ließ das alte Oratorium abreißen um Platz für eine Festung am Meer zu schaffen, das “Fortezza di Santa Tecla”. Die Mönche mussten umziehen und das Oratorium wurde geschlossen. Reste der Grundmauern sind freigelegt und befinden sich rechts vom Fort.



Forte di Santa Tecla




Ursprünglich sollte dieses Bauwerk den Namen „Fortezza San Giorgio“ erhalten. Doch da man bei der Verlegung des Baugrundes ein Teil der abgerissenen Kirche als Grundstein verwandte, eine Reliquie der „Santa Tecla“, übernahm man dann auch kurzfristig diesen Namen.

Auf Anweisung der „autorità genovesi“ wurde dieses Projekt an den Militäringenieur „Maresciallo Giacomo de Sicre“ übertragen, der dann den Ingenieur „Alberto Medoni“ hinzuzog und mit dem Bau der Festung im Jahre 1753 begann. Die sanremesi waren von Anfang an gegen dieses Bauvorhaben und boykottierten jede Hilfe. So beauftragte Genua 200 Arbeiter, die aus dem Umland kamen und holten das notwendige Baumaterial, auf dem Seeweg, von Civitavecchia.
Um den Bau genau hier zu realisieren wurde bestimmt, dass insgesamt 13 Wohnhäuser in der „Pian di Nave“ abgerissen werden mussten und setzte dies sofort um. Die Eigentümer und Bewohner hatten kein Mitspracherecht und man legte die Fundamente des neuen Gebäudes bereits am 10. Juni 1754, unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Doch nur einen Monat später entschied man, dass die Festung doch besser weiter vorne stehen sollte und zelebrierte die Verlegung des Grundsteins, in Anwesenheitspflicht aller Behörden, dann am 6. Juli 1754. Die Arbeiten waren schon Ende März 1756 abgeschlossen und die, in die Festung integrierte Kapelle wurde im Juni 1756 gesegnet. Die installierten Kanonen wurden zum ersten Mal im Juli 1756 drohend ausgerichtet, aber nicht auf Piraten. Der erste Feind waren die aufständischen sanremesi, die noch immer gegen die Festung und deren Besitzer ankämpfen wollten. Die Waffen blieben still, doch die Bevölkerung wusste nun, wo auch für sie die Grenzen waren.

Im Erdgeschoss der Festung residierte der „Comandante“. Dann gab es noch die christliche Kapelle, Zisternen und Lagerräume. In der ersten Etage waren die Unterkünfte der Offiziere sowie des Geistlichen. Weiter hinten dann die Quartiere der Soldaten, daneben das Munitionsdepot, das sich in dem integrierten Turm befand. Dieser Turm stammte aus dem 16. Jahrhundert und wurde beim Bau der Festung mit installiert. Die zweite Etage besaß weitere Truppenunterkünfte und noch weitere Räume für Offiziere. Selbstverständlich waren hier auch weitere Munitionslager und die Schießscharten, die sowohl auf das Meer als auch zum Landesinneren ausgerichtet waren. Das Fort verfügte über sechzehn große Bollwerke, die nach vorne ausgerichtet waren und fünf weitere waren in der hinteren Bastion. Die Baukosten waren mit 70.000 Lire veranschlagt, haben aber bis zum Bauende die 100.000 Lire bei weitem überschritten.

Im Jahre 1796 wurde die Festung von Napoleons Truppen eingenommen und besetzt, sehr zum Wohlwollen der sanremesi. Die Bevölkerung leistete selbstverständlich keinen Widerstand, waren sie doch froh, endlich von der Genueser Herrschaft befreit zu sein. Man feierte dies sehr ausgiebig und zerstörte auch dabei Teile der Festung. Doch 1815, mit der Zugehörigkeit zum Königreich wurde das Fort instandgesetzt und diente als Kaserne für die sabaudische Infanterie und ab 1835 als Kaserne für die „Arma dei Bersaglieri“.

Von 1864 bis 1997, mit kleinen Unterbrechungen, wurde die Festung dann als Gefängnis genutzt. Nur während der beiden Kriege wurden diese Räume, von 1915 bis 1918 als Basislager für die Wasserflugzeuge und von 1943 bis 1945 von der deutschen Besatzung als Munitionslager, genutzt.

Seit der Jahrtausendwende gehört dieses Gebäude der Stadt Sanremo. Diese hat mit viel Geduld und Einsatz das Bauwerk instandgesetzt und restauriert. Heute beherbergt man hier unter anderem ein Museum und nutzt weitere Räume für Ausstellungen und Events.






Außerhalb der Festung, auf der rechten Seite, befindet sich ein „Monumento alla Residenza“, ein Denkmal, das an den Widerstand erinnern soll. Eine Arbeit des Bildhauers „Renzo Orvieto“.





Das letzte historische Bauwerk dieser Rundreise führt uns jetzt noch in die „Via Roma“, das heißt, man überquert wieder die Straße und biegt links in die „Via Nino Bixio“ und dann rechts in die „Via Carli“. Auf der Ecke zur „Via Roma“ befindet sich das „Casa Valdese“.

(vom „Forte“ zur „Chiesa evangelica Valdese“: 350 m)


 
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