1820-1861 Risorgimento - Imperia - Historischer Reiseführer

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1820-1861 Risorgimento

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RISORGIMENTO
(1820) 1847 – 1861

Zu diesem Zeitpunkt, im Dezember 1847, wurde die Erstausgabe der Zeitschrift „Il Risorgimento“ gedruckt. Diese Zeitschrift wurde Namensgeber der ganzen Nationalbewegung. Ihr Herausgeber war Cesare Balbo. Mitbegründer und Protagonist der Liberalkonservativen und bedeutendster Mitarbeiter war „Graf Camillo Benso di Cavour“. Die Zeitschrift propagierte ein liberales Königtum, unter der Führung des Hauses Savoyen.

Eine der größten Kundgebungen, die jetzt in Oberitalien stattfanden, war im Dezember 1847 in Genua. Die Anhänger und Kampfgenossen Garibaldis und Mazzini, „Nino Bixio“ sowie „Goffredo Mameli“ übernahmen hier die Führung und erhoben radikale Forderungen. Mameli verfasste übrigens im gleichen Monat das republikanische Volkslied „Fratelli d’Italia“, welches ab 1946 die italienische Nationalhymne wurde.

Im ganzen Land fanden nun Kundgebungen statt, das Volk sollte von den Missständen in Italien unterrichtet werden. Im Januar 1848 solidarisierten sich auf Sizilien Angehörige aller Klassen gegen die bourbonische Herrschaft. Die bourbonische Verwaltung brach, unter dem enormen Druck der Bevölkerung, zusammen. Der schnelle Sieg vergrößerte die soziale Unruhe, Adlige und Bürger einigten sich schnell auf ein gemeinsames Programm, so dass bereits Anfang Februar 1848 eine provisorische Regierung, unter dem Präsidenten „Admiral Ruggiero Settimo“. Der reaktionäre König von Neapel, Ferdinand II. versprach eine Verfassung, die bereits am 10. Februar 1848 erlassen wurde. Sie sah ein Zweikammersystem vor und gewährte nun bürgerliche Freiheiten, die aber nicht ganz schlüssig formuliert wurden.

Jetzt mussten auch die anderen Staaten Italiens nachziehen. So erließ der Großherzog von Florenz ein, der Verfassung Neapels, ähnliches „statuto“ bereits einige Tage später, am 17. Februar 1848. König Carlo Alberto wollte sich hier zunächst nicht anpassen, wollte sogar zurücktreten. Sein konservativer Innenminister, Graf Giacinto Borelli konnte ihn jedoch überzeugen, sein Amt weiter zu führen und auf das Volk einzugehen. Carlo Alberto berief eine Verfassungskommission und ließ bereits am 8. Februar 1848 eine, nach französischem Vorbild orientierte, Repräsentativverfassung verkünden. Ähnlich wie in Neapel und Florenz wurde hier ein Kompromiss zwischen Krone, Adel und Bürgertum festgehalten.

In der Verfassung des Königs, die am 4. März 1848 als „Statuto Albertino“ erlassen wurde stand, dass dem König die Ämter als Staatsoberhaupt und Regierungschef erhalten bleiben. Die beiden Kammern des Parlaments entsprachen den Interessen der beiden führenden Schichten. Im Senat wurde der Adel und in der Kammer das besitzende Bürgertum am stärksten vertreten. Senatoren wurden vom König auf Lebenszeit ernannt, jedoch die Abgeordneten nach dem so genannten Zensuswahlrecht gewählt.

Die Verfassung Sardinien – Piemont bildete jetzt auch die Grundlage für die spätere Verfassung des italienischen Königreiches ab 1861.

Der Ausbruch der Revolution in Paris am 24. Februar 1848 sowie in allen Staaten Italiens und Deutschland, darunter auch Österreich, ermutigte die Liberalen. Fürst Metternich trat am 14. März 1848 zurück und kündigte nur zwei Tage später eine Verfassung an. Auch die Herrscher in den anderen Staaten gaben nach, Liberale übernahmen die Regierung und der Kaiserhof floh nach Innsbruck. Jedoch waren die alten Kräfte nicht besiegt, wie sich drei Monate später zeigen sollte.

Mitte März 1848 erklärte Mailand, während des „cinque giornate di Milano“ dem fünftägigen Aufstand, seine Unabhängigkeit von Österreich und schloss sich der Lombardei an das Königreich Sardinien – Piemont an. Venedig rief die „Republica di San Marco“ aus. Es kam zum „Ersten Italienischen Unabhängigkeitskrieg“. Carlo Alberto setzte sich an die Spitze der italienischen Einigungsbewegung und unterstützte „Lombardo – Venezia“ beim Krieg gegen Österreich bis sie am 25. Juli 1848 in der Schlacht bei Custozza gegen Österreich, unter der Führung von Radetzky, kapitulieren mussten. Die Lombardei ging wieder an Österreich. Zwischenzeitlich gelangte auch die Toskana zur Ausrufung einer toskanischen Republik. Die Habsburger, unter Leopold II. kapitulierten im Februar 1849.

Das italienische Volk indessen verlangte eine Fortsetzung des Unabhängigkeitskampfes. So erklärte Sardinien – Piemont am 12. März 1849 Österreich den Krieg, musste sich aber bereits elf Tage später geschlagen geben. Carlo Alberto dankte noch am gleichen Abend ab und übergab sein Amtan dessen Sohn „Vittorio Emanuele II“. Er konnte schon  am 6. August 1849 in Mailand einen Friedensvertrag mit Österreich schließen.

Die Revolution hatte eine unerwartete Breitenwirkung. Italien hatte zur Gesamtentwicklung Europas beigetragen, was auch ein Hauptanliegen des Risorgimento war. Turin, die Hauptstadt Sardiniens – Piemont, wurde zum Zentrum des Risorgimento. Der Überzeugung von Ministerpräsident „Cavour“ folgend, dass Italiens Einheit nicht allein aus eigener Kraft reifen konnte, wurden Bündnisse mit anderen europäischen Staaten geschlossen.
Im „Geheimvertrag von Plombières-les-Bains“, der am 21. Juli 1858 bei einem Geheimtreffen zwischen Napoleón III und Camillo Cavour unterzeichnet wurde, sicherte sich Cavour die Hilfe von Frankreich. Napoleón III, der nach Prestige strebte und nur seine eigene Machtposition stärken wollte, sagte Sardinien – Piemont zu, bei der Rückeroberung Lombardo – Venetiens behilflich zu sein. Im Gegenzug sollte Sardinien – Piemont dann Nizza, und Savoyen an Frankreich abtreten.

„2. Guerre di indipendenza italiane“ der „Sardinische Krieg“ wurde 1859 zwischen dem Kaisertum Österreich und dem Königreich Sardinien geführt, mit der Unterstützung von Napoleón III. Durch die Niederlage Österreichs war der Weg zum „Risorgimento“ geebnet. Nizza und Savoyen wurden, wie vereinbart, an Frankreich abgetreten, was wiederum dem, aus dem fünfjährigen USA-Exil zurückkommenden Nationalhelden Giuseppe Garibaldi, auf keinen Fall billigen konnte. Er konnte das Verhalten Cavours und seiner liberalkonservativen Einstellung und Gesinnung nicht tolerieren. Garibaldi hatte früher, aus Vernunftgründen, die Politik Cavours akzeptiert, um die Politik der italienischen Einigung nicht zu gefährden.

Der Marsch seiner 1.067 Mann starken Truppe, der „spedizione die Mille“ sollte Süditalien von der Herrschaft der spanischen Bourbonen befreien. Zunächst noch mit der Unterstützung von Cavour, landete Garibaldi am 11. Mai 1860 auf Sizilien. Auch ein Volksaufstand der süditalienischen Bewohner verhalf Garibaldi, die Truppen des Königs von Neapel zu schlagen. Nach der Flucht des letzten Bourbonenkönigs „Francesco II.“ am 7. September 1860 nahm Garibaldi mit seinen „Rothemden“ die Hauptstadt Neapel ein.

Garibaldi, man befürchtete, dass er eine neapolitanische Republik und weiter nach Rom vorstoßen wolle, trat von seinem Machtanspruch zurück. Eine Volksabstimmung am 21. Oktober 1860 von beiden Sizilien hatte ergeben, dass das Volk sich mit überwältigender Mehrheit für den Anschluss an das Königreich Sardinien – Piemont ausgesprochen hatte. Nur fünf Tage später, am 26. Oktober 1860, fand das legendäre Treffen zwischen Garibaldi und Vittorio Emanuele II. statt. Garibaldi begrüßte ihn als „Re d’Italia – König von Italien“.

 
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