Nr. 10 - 4 Case e Palazzi - Imperia - Historischer Reiseführer

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Nr. 10 - 4 Case e Palazzi

KÜSTENSTÄDTE > IMPERIA > Porto Maurizio > Passeggiata centro storico
Nr. 10
1 - CASA DELLE SCUOLE - sec. XVII
2 - CASA DELLA SOCIETÀ OPERAIA - sec. XIX
3 - PALAZZO LERCARI – PAGLIARI - sec. XIII-XVI
4 - PALAZZO GUARNIERI - sec. XVI - XVIII


       
                          gelbes Haus: casa delle scuole                                                        Vorplatz
                          rosa Haus: Casa delle Società Operaia

Casa delle scuole
Das Schulhaus wurde im Jahre 1640 von dem damaligen Prälat Francesco Ferrari gegründet. Er war der Inhaber der Kirchengewalt mit besonderen Funktionen und Privilegien der weltlichen apostolischen Kirche. Er setzte den Grundstein für eine ständige Oberschule in der Stadt Porto Maurizio.



Casa della Società Operaia
In diesem Gebäude befand sich der Sitz der „Società Operaia“, der, im Jahre 1851 gegründeten, Vereinigung der Arbeiter von Porto Maurizio. Heute würde man die Bezeichnung „Arbeiter-Gewerkschaft“ nutzen. Diese Vereinigung wurde im neunzehnten Jahrhundert von dem 44jährigen Tito Rubaudo und weiteren Anhängern des Demokraten und Freiheitskämpfers Giuseppe Mazzini gegründet. Am oberen Teil des Gebäudes kann man die Stuckarbeiten „der Schönen Künste und des Handwerks“, bewundern.

Zur Erklärung: Giuseppe Mazzini hat wesentlich zur Einigung der italienischen Nation beigetragen. Mit seinem, zur damaligen Zeit, noch als Utopie geltendem Konzept eines vereinten Europas war Mazzini eigentlich ein Vordenker seiner Zeit. Er glaubte schon damals an die moderne Europäische Union. Mazzini war Altgroßmeister des „Grande Oriente d’Italia“ und Freimaurer. Bei seiner Beerdigung 1872 wurden in Rom zum ersten Mal Freimaurerfahnen durch die Straßen getragen.



Palazzo Lercari – Pagliari
Dieses Gebäude ist eines der wichtigsten Baudenkmäler von Porto Maurizio. Im 13. Jahrhundert war dieser Palazzo im Besitz der Familie Lercari und ging dann im Laufe der Jahrhunderte auf die wohlhabende Handelsfamilie Pagliari über.

Der Palazzo besteht aus vielen Elementen verschiedener Epochen. Man findet hier unschwer die Stile des Mittelalters und der Renaissance. Dies ist von den Gestaltern jedoch so harmonisch integriert worden, so dass man die Bauweise als eine Einheit ansehen kann, beginnend vom Ende des 12. Jahrhunderts bis hin zum 18. Jahrhundert. Gotische Bögen, Schieferstein und Ziegelwerk, Sprossenfenster und rechteckige Öffnungen vereinen sich zu einer gewollten Einheit. Im Inneren des Palazzo wurden Mitte des sechzehnten und Anfang des siebzehnten Jahrhunderts die Räume neu gestaltet. Es zeigt Türen, Kamine aus schwarzem Schiefer gefertigt und einer wunderschönen geschnitzten Holzdecke.


     

Palazzo Guarnieri
Der Eingang zum Palazzo ist etwas verborgen. Er liegt auf der linken Seite von der kleinen Loggia des Palazzo Pagliari. Hier residierten die, dem reichen, genuesischen Adel angehörenden Bankiers, die Markgrafen Guarnieri.

Das charakteristische Merkmal dieses Gebäudes ist die reichlich verzierte und mit einem Brunnen bestückte Loggia, die man nur von der „Via Vianelli Achille“ gut erkennen kann. Die künstlerischen Malereien stammen von dem portoriner Künstler Carrega, der Mitte des 17. Jahrhunderts diese Arbeiten verrichtete. Dieser Teil des Gebäudes wurde erst vor ein paar Jahren sehr aufwändig restauriert, der Brunnen an der Stirnseite und die Malereien an Decke und Wand mit viel Liebe zum Detail wieder hergestellt.



Dieses Gebäude beherbergte Berühmtheiten, wie z. B. im Jahre 1714 die spanische Königin Elisabetta Farnese und im Jahre 1744, anlässlich der Übergabe Oneglias, den Markgrafen de Las Minas, der zu dieser Zeit der oberste Heerführer der französisch – spanischen Armee war. Königin Elisabetta Farnese war die Tochter des Erbherzogs Odoardo II. Farnese von Parma und Piacenza sowie Dorothea Sophie von Pfalz-Neuburg. Elisabetta war von Haus aus sehr wohlhabend und heiratete den spanischen König Philipp V. aus der Dynastie der Bourbonen. Angeblich soll die erste Hochzeit noch in Italien stattgefunden haben. Am 25.August.1714 war in Parma, in Anwesenheit des Papstes, die Vermählung und wurde am 24. Dezember 1714 am spanischen Königshof nochmals zelebriert. 

       

Und hier in Porto Maurizio, in diesem Palazzo, hat anscheinend das erste Treffen von Königin Elisabetta und dem spanischen König Pilippo V. stattgefunden. Es muss wohl Elisabetta hier sehr gut gefallen haben, denn im Jahre 1745 beherbergte der gegenüberliegende Palazzo Gandolfo auch ihren Sohn, den spanischen Prinzen Don Filippo di Borbone, der mit seinem gesamten Gefolge sowie seiner Tochter Isabella hier residierte.

Im Palazzo Guarnieri befindet sich heute auch das „Istituto Internazionale di Studi Liguri“, das an einigen Tagen der Woche geöffnet hat. Somit besteht auch die Möglichkeit, einige wenige Räume von Innen zu bestaunen und auch zusätzliche Informationen über die Geschichte Liguriens erhalten.


 
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