Aquila d'Arroscia - Imperia - Historischer Reiseführer

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Aquila d'Arroscia

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Aquila di Arroscia                       495 m üM



Diese Gemeinde liegt auf einem Hügel, inmitten des „Valle Arroscia“ und ist verantwortlich für folgende Orte und Weiler wie Affreddore, Aira, Canto, Loga, Maglioreto, Montà, Mugno, Piazza, Prato, Salino.

Oberhalb, auf etwa 950 m befinden sich die Reste der Festung “Rocca del Bozzaro”.
In den angrenzenden Tälern „Valle Pennavaira e Valle Ferraia“ kann man noch viele Höhlen aus der Altsteinzeit entdecken.“Arma dello Stefanin, Arma do Cuppà e Grotta del Pertusello“ dienten in prähistorischer Zeit den Jägern als Unterschlupf.
Später dienten sie nicht nur den Jägern sondern auch den Händlern und Reisenden als Zwischenstation bei Ihren Reisen quer durch das „Pianura Padana“ bis zum Po-Tal. Die Wälder von „Val Ferraia“ besaßen große Ressourcen und man nutzte diese für die Herstellung von Holzkohle. Aquila besitzt heute ein kleines Museum, das mit viel Leidenschaft über diese Zeit berichtet.

Zur Namensgebung gibt es zwei Legenden. So könnte der Name „Aquila“, wie die Gemeinde bis 1862 genannt wurde, auf die alte gleichnamige mittelalterliche Burg Aquila zurückzuführen sein. Man sagt, dass auf der Burg die Adler ihr Nest hatten und das Dorf regelmäßig von diesen majestätischen Tieren umkreist wurden. Andere sagen aber, dass dies das Wappentier der ortsansässigen feudalen Linie der „Cha“ war. Diese Adelsfamilie hatte zwei gekrönte Adler als Wappen und es könnte durchaus möglich sein, dass man deshalb das Dorf danach benannt hatte.


STORIA

In der Römischen Zeit waren die Bewohner Aquilas mit den Römern verfeindet und verbündeten sich während des Zweiten Punischen Krieges mit den Karthagern und halfen ihnen, als sie aus Spanien kamen, die Alpen zu überqueren. „Fratello Magone“ indessen bezog mit seinen vielen Schiffen sein Hauptquartier im Hafen von Albenga und lagerte an der Stelle, wo sich heute die Kaserne „Caserma Piave“ in der Region Vadino befindet.
Im Jahre 201 nach Christus wurde eine Allianz zwischen den Römern und Ingauni geschlossen und die Römer besiedelten das Gebiet rund um Aquila. Man baute damals unter anderem auch eine bestimmte Sorte von Olivenbäumen an. Noch heute kennt man diese Sorte unter dem Namen „Colombaira“. Diese Sorte unterscheidet sich sehr von der, von den Benediktinern im 11. Jahrhundert angebauten „Taggiasca“ Olivensorte.
Die römischen Kolonialherren kultivierten auch in der Gegend von L’Aquila die Rebsorte “Ormeasco”, die sie vom Piemont, entlang der “l’antica Ulmeta romana” entdeckten und hier her importierten.

Nach dem Fall des Römischen Reiches und den martialischen Überfällen der Barbaren, kam Aquila, zusammen mit anderen Gemeinden des westlichen Liguriens unter die Herrschaft der Langobarden. Danach folgte „Franchi di Carlo Magno“, der das Feudalsystem einführte und das Gebiet nun unter die Führung des „Comitato di Albenga“ stellte, von der auch Aquila administrativ nun abhängig war.

Nachdem dieses Gebiet ein Teil der „Marca Arduinica“ war, wurde Aquila im 12. Jahrhundert unter die Herrschaft der Feudalherren von Clavesana gestellt oder aber bereits im Jahre 1090, als die neuen Feudalherren ein großes castello errichteten, das als Sommerresidenz diente. Es wurde auf einer Höhe von 827 m auf dem Bergrücken, mit Blick auf das gesamte Arroscia- und Pennavaira-Tal errichtet.

Noch heute kann man noch Teile des polygonalen Turms erkennen, sowie die unregelmäßig gesetzte, in horizontalen Reihen angeordnete Steinmauer, und den Grundriss des, mit Resten der ursprünglichen Zinnen der Burganlage gefertigte, gesamten Gebäudes.
Während dieser Zeit bildeten sich auch die umliegenden Dörfer sowie Handelswege des Tals wie „località di Affreddore, Prato, Loga, Mugno, Salino e Montà“, die sich bis zur sogenannten Salzstraße erstreckten, die sich dann, entlang des Valle Arroscia bis zum „Passo di San Giacomo“ schlängelte.

          

Einer der Wege liegt zwischen dem Arrosciatal und dem „Val Pennavaira“. Der andere Weg verband früher die „Castelli ingauni e genovesi di Arnasco, Vedone e Curenna“, die einander gegenüberliegenden, politisch und militärisch getrennten Herrschern der „Aleramici“ sowie „Clavesana“ und dann noch „Carretto“ zu „Aquila e Onzo“. Das Castello Aquilano war dafür prädestiniert, zusammen mit dem nahe gelegenen Catellermo, den Weg sowie das gesamte Gebiet auf dem Bergkamm und zwischen dem mittleren Arrosciatal sowie Val Pennavaira zu überwachen.
Die Geschichte gibt an, dass es ab dem 12. Bis 13. Jahrhundert in dieser Gegend Ansiedlungen gab, aber man weiß, dass bei Castellermo, in der Nähe des „Castello dell’eremo“ bereits „San Calocero“, ein Märtyrer aus frühchristlicher Zeit, sich hier angesiedelt haben soll.

Einer der ältesten Familien der Gemeinde ist „La famiglia dei Cha“, die sich angeblich in den letzten Jahrzehnten des frühen Mittelalters hier ansiedelten. Der Name lässt die Vermutung zu, dass sie vielleicht flämischer Herkunft sind. Der einzige Nachkomme wurde im Jahre 956 mit der Tochter eines venezianischen Dogen verheiratet und sie lebten hier in Aquila. Noch heute trägt ein Teil der Bevölkerung diesen alten feudalen Namen. Inzwischen hatten die „Marchese di Clavesana“, die inzwischen seit 1202 ein Bündnis mit Genua bildeten, versucht, die Kontrolle über die Burg zu erlangen, die ja unter der Feudalherrschaft von Albenga stand. Im Jahre 1286 wollte „Emanuele I di Clavesana“ mit allen Mitteln verhindern, dass das castello in den Besitz von Albenga wieder übergehen sollte. Doch die Regierung der „Repubblica di Genova“ entschied im Jahre 1294, dass das Schloss und das gesamte Dorf in den Besitz von Albenga übergehen sollten.

Die Republik Genua bestimmte 1486, dass nun Aquila, gemeinsam mit fünfzehn weiteren kleinen angrenzenden Gemeinden, unter die Zugehörigkeit des Statthalters von Ranzo zu stellen sei. Als Hauptstadt des Alta Valle Arroscia wurde ab sofort „Pieve di Teco“ bestimmt, die bereits unter der Feudalherrschaft des Marcese di Calvesana stand. In der Zeit der Genueser Herrschaft verstärkte sich der gewerbliche Verkehr zwischen dem Val Pennavaira und dem Piemont. Geschützt durch das castello konnten die Händlerkarawanen dieses Gebiet sehr gut nutzen.
Mit einem, im Jahre 1738 in Wien unterzeichneten Vertrag wurden nun die verschiedenen Orte neu angeordnet und neue Grenzen gezogen, die bis heute ihre Gültigkeit haben. Die territoriale Zuständigkeit der Länder blieb bei den Dorfbewohnern. Nach der Gründung der „Repubblica Ligure“ im Jahre 1797 wurde Aquila Teil der „Giurisdizione del Centa“, deren Hauptstadt nun Albenga war. Zu Zeiten der französischen Revolution kam das Dorf dann im Jahre 1805 als Teil des „Cantone di Pieve“ in die Verwaltungseinheit des „Dipartimento di Montenotte“.

Nach dem Wiener Kongress kam Aquila von 1815 bis 1860 zur „Divisione di Nizza“ und wurde dann der neuen Provinz von Porto Maurizio unterstellt. Während Mussolinis Zeit ab dem Jahre 1928 war die Gemeinde in die „Comune di Borghetto d’Arroscia“ integriert und ab 1947 dann eine eigenständige Kommune. Anfang der 50er Jahre erlebte Aquila eine intensive Entwicklung. Man besann sich auf alte Werte und kultivierte intensiver den Anbau von Oliven sowie Weinreben und Bohnen aber auch die Schafzucht erhielt Einzug. Die Straßen wurden asphaltiert, eine Kanalisation von oben bis nach unten ins Tal gesetzt und ein Aquädukt für Trinkwasser und Bewässerung installiert. Noch heute gibt es kleine Olivenölbetriebe, die nach traditionellen Vorgaben das Öl produzieren und Weinbauern, die den fruchtigen Ormeasco sowie Pigato herstellen.


Rathaus

Der Ort

Aquila sollte man am besten vom Kirchplatz aus erkunden. Hier befinden sich genügend Parkplätze und hat auch schon einen ersten pittoresken Ausblick auf das Valle. Der Ort ist, nennen wir es, sehr überschaubar, so dass man sich hier eigentlich schon inmitten des Ortskernes befindet.

                

La chiesa parrocchiale di Aquila „Santa Reparata“

Diese Kirche soll im Jahre 1625 nach den gleichen Plänen der Kathedrale von Porto Maurizio sowie der Pfarrkirche von Pieve di Teco konzipiert worden sein. Vor der heutigen Kirche stand ursprünglich noch eine Kapelle, die aber später, durch den, mit barocker Fassade gestalteten, Neubau abgerissen wurde. Im Inneren befindet sich ein Hochaltar mit wertvollen Gemälden sowie einen Holz-Chor, der ursprünglich aus der Augustiner Kirche von Pieve di Teco stammt. Gegenüber der Kirche befindet sich noch ein Oratorium mit Glockenturm, wo sich auch noch das Museum befindet.

          

Museum
Mit viel Liebe zum Detail haben die Bewohner diesen Anbau des Oratoriums zu einem kleinen Museum umgestaltet.





 
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