Nr. 11
RESTI DELL’ANTICO DUOMO DI PORTO MAURIZIO
sec. XV
„Qui sorgeva l’antico Duomo di San Maurizio 1462 – 1837“ diese kleine Marmortafel an der Hausmauer erinnert im Stillen an diesen geweihten Ort.
Der alte Dom von Porto Maurizio war bis zum Jahre 1837 das Zentrum von Parasio. Der Glockenturm ragte erhaben zwischen den Häusern empor. Man kann es kaum glauben, aber wegen fehlendem Baumaterial für den neuen Dom, der „Basilica di San Maurizio“ am Piazza Duomo, wurde ab dem Jahre 1837 mit den Abbrucharbeiten hier begonnen.
Der „Duomo di Porto Maurizio“ wurde durch zahlreiche Handwerker und Architekten in 8jähriger Arbeit im Jahre 1470 fertig gestellt. Man hatte diesen Ort gewählt, da hier ursprünglich eine kleine Kirche aus dem 11. Jahrhundert stand, die aber durch Überfälle von Piraten uns Sarazenen vernichtet wurde. Die Ruine bildete nun das Fundament für den Dom.
Bekannte ligurische, aber auch piemontesische Künstler übernahmen die spätgotischen Malerarbeiten. Der Vorplatz des Doms war durch zwei Säulenreihen in drei Schiffe eingeteilt und hatte insgesamt 14 Altäre. Der, spitz nach oben zulaufende, Glockenturm befand sich an der linken Seite der Kathedrale. Einige ortsansässige Künstler renovierten und restaurierten den Dom im Laufe der Jahre und brachten zwischen dem 16. bis 18. Jahrhundert zeitgemäße künstlerische Veränderungen im Stil der Spätrenaissance und des Barock.
Doch dann entschloss man sich im Jahre 1837 fehlendes Baumaterial im Parasio zu beschaffen. So musste nicht nur dieser Dom daran glauben sondern auch weitere wertvolle Zeitzeugen wurden abgerissen und dem Erdboden gleich gemacht.
Man berichtet zum Beispiel, dass auch der Namensgeber von „Parrasio“ für den neuen Dom dem Erdboden gleich gemacht wurde, das „Baluardo quadrato Parrasio – Palatium“. Das Palatium, im ligurischen Dialekt „Paràxiu“ genannt, war ein großer quadratischer Turm, der über Jahrhunderte als Festung und Gefängnis von Porto Maurizio diente. So soll auch dieser historische Bau dazu genutzt worden sein, um den neuen Dom zu bauen. Der Turm stand am höchsten Punkt von Parasio. Heute erinnert nur noch der einzelne hoch gewachsene Baum an diesen Standort.
Doch man hat dem alten Dom auch Ehre erwiesen, denn einige wertvolle Einrichtungen wurden im neuen Dom installiert, wie zum Beispiel das Marmor-Taufbecken, in dem bereits „San Leonardo“ , sein damaliger bürgerliche Name war Paolo Gerolamo Casanova, am 20. Dezember 1676 getauft wurde oder auch die, in barockem Stil und mehrfarbigem Marmor gestaltete Kanzel aus dem Jahre 1640.
Aber auch hier vor Ort hat man eine kleine Erinnerung untergebracht. So befindet sich in der kleinen, original erhaltenen Nische die Skulptur der „Heiligen Jungfrau“. Auf der angebrachten Marmortafel steht „La Vergine Santa, custode del Parasio, riportata nella stessa nicchia della antica Chiesa“ was soviel bedeutet wie „In Erinnerung an die Heilige Jungfrau, der Hüterin des Parasio, zurückgeführt an die gleiche Nische der alten Kirche“.
Gegenüber des ehemaligen Doms steht an der kleinen Brüstung noch ein kunstvoll geschmiedetes Eisenkreuz, in Erinnerung an die heilige Mission der Dominikanermönche im 19. Jahrhundert. Durch die Verkündigung des Plenariums, des mittelalterlichen liturgischen Buches, das alle Messetexte enthielt, wurden von den Mönchen an die teilnehmenden Gläubigen Ablässe erteilt. Dies wiederholten die fünf Pater insgesamt sieben Jahre aber nur an bestimmten Tagen.
Dieser kleine historische Platz lädt zum verweilen ein und man sollte auf einen der Bänke Platz nehmen und die Stille und Weite des Meeres einfach nur genießen.