San Romolo - Imperia - Historischer Reiseführer

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San Romolo

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San Romolo          (768 m üM)


Dieser kleine verschlafene Stadtteil, der etwa 12 km von Sanremo entfernt liegt, ist von großer Bedeutung, denn es ist der Namensgeber der heutigen Stadt Sanremo. Man erreicht diesen Ort am besten über die SS1 bis nach Sanremo, entlang des „Corso Felice Cavallotti“. Am Kreisel dann die 2. Ausfahrt Richtung „San Romolo“. Die Straße gerade aus bis zum nächsten Kreisel, wo dann die 1. Abfahrt auf die SP 56 nach San Romolo führt. Nach etwa 10 km hat man das Ziel erreicht.

Hier oben lebte der Schutzpatron, „il Santo protettore“ bis zu seinem Tode in einer Grotte, „bauma“ genannt. Es war „Romolo“, der später heiliggesprochen wurde „San Romolo“.

Hier in „San Romolo“ wurden im Mittelalter die Kiefer- und Kastanienbäume, im flachen Abschnitt des Dorfes, gefällt und bereits hier oben bearbeitet und dann ins Tal, zu den Schiffsbauern, transportiert. Noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts lieferte man Holz für den Schiffsbau an der ligurischen Küste aber auch Feuerholz für die Krankenhäuser, Hospiz, Rathaus sowie an die Schulen von Sanremo.

Eine besondere Form des Tourismus erlebte San Romolo zwischen den Jahren 1936 bis 1981, als die Seilbahn „Funivia“ von Sanremo bis zum Monte Bignone fuhr. San Romolo war eine der Haltestationen und transportierte die, gut betuchten, Besucher in dieses, inzwischen als Luftkurort ausgesprochene Gebiet. Die Seilbahn brachte die Gäste in weniger als einer halben Stunde nach San Romolo. Mit der Schließung der Seilbahn kehrte wieder Ruhe in diesen Ort. Der Massentourismus versiegte von heute auf morgen und das neu gebaute Hotel musste geschlossen werden.

Doch das 21. Jahrhundert brachte eine neue Form des Tourismus in diese Gegend. Naturwissenschaftler setzten sich für die Pflege dieses Gebietes ein, man hatte ein neues Umweltbewusstsein. So entstand mit den Jahren ein ausgewiesener Naturpark mit mehr als 700 ha Land. Gerade in der Sommerzeit genießen die Stadtbewohner diese gepflegte Naturlandschaft.


Storia

Ende des 4. Jahrhunderts soll „Romolus“ in „Villa Matutix“, dem heutigen Sanremo, geboren worden sein, wo er auch seine gesamte Kindheit verbrachte. Man ist sich aber bei der gesamten Biografie nicht wirklich sicher, denn das einzige, anonym erstellte, Schriftstück zu Romolus stammt aus dem 10. Jahrhundert. Er soll angeblich zum Bischof nach Genua berufen worden sein, um seine pastorale Mission zu erfüllen. Er erhielt dort auch die bischöfliche Weihe und kehrte in seine Heimat „Villa Matutix“ zurück. Die langobardischen Einfälle in seiner Geburtsstadt waren verheerend und so versuchte Romolus dieser brutalen Gewalt zu entkommen und floh auf den Berg. Er fand eine Höhle und lebte fortan hier in der „bauma“, wie man die Höhle im Dialekt auch nannte.

Diese Höhle wurde für die „matuziani“ mit der Zeit eine Art Wallfahrtsort. Romolo gewährte den Bewohnern Unterschlupf, wenn wieder feindliche Angriffe drohten. Man pilgerte zur Höhle und betete, bat um Gottes Schutz bei drohender Hungersnot sowie Naturkatastrophen. Romolo wurde von allen verehrt.

Wann genau Romolo gestorben ist, konnte ich trotz vieler Recherchen nicht genau in Erfahrung bringen. Man ist sich aber sicher, dass er an einem 13. Oktober, irgendwann im 5. Jahrhundert gestorben sein soll. Auch die Geschichte um die sterblichen Überreste liest sich in jedem Dokument anders. Man ist sich aber darüber einig, dass man seinen Leichnam wohl in die Kathedrale „San Siro“ nach Sanremo brachte und im Jahre 930 ihn dann in der Kathedrale „Cattedrale di San Lorenzo“ in Genua bestattete. Später brachte man die sterblichen Überreste wieder in seine Heimat und begrub ihn in der Kirche „San Siro“ in Sanremo.

Aber die „Matuziani“ waren sich sicher, dass der Ort, die Höhle „bauma“ ein heiliger Ort war. So pilgerten sie unbeirrt hier her, um zu beten. Inzwischen hatte man „Romolo“ auch zahlreiche Wunder zugesprochen, vor allem in Zusammenhang mit der Verteidigung der Stadt vor den Sarazenen, so dass man später den, inzwischen heiliggesprochenen, mit einem Schwert in der Hand darstellte.

Man hatte dem Heiligen Ende des 10. Jahrhundert die Staatsbürgerschaft des Landes erteilt und nannte ab 980 den Ort nicht mehr „Villa Matutix“ sondern „Civitas Sancti Romuli“. Im Dialekt wurde dann daraus „San Roemu“ was dann etwa ab dem 15. Jahrhundert zur Aussprache „San Remo“ wurde.

Die Höhle, in der Romolo gelebt hatte, wurde mit dem Anbau einer kleinen Kapelle ergänzt. Jedoch ist diese historische Stätte nicht einfach zu finden. Doch wer auf den Spuren der Vergangenheit wandeln möchte, sollte sich nach San Romolo aufmachen.


Die Höhle von San Romolo „bauma e la chiesa San Romolo“

Etwa 100 Meter vor dem Ortseingangsschild, noch vor der Linkskurve, steht ein schmales, unscheinbares Gebäude. Es scheint, also ob es in den Fels eingebaut wäre. Erst auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass es sich um eine Kapelle handelt. Hier ist die, von Kastanienbäumen umgebene „bauma“, versteckt hinter dem Gebäude.

Die „Chiesa San Romolo“ wurde angeblich im 19. Jahrhundert angebaut. Über dem, frisch restaurierten Portal steht in großen Lettern:

„Matutiam Post Visam Romolus Hac In Eremo
Expirans Fecit Nomine Romuleam”
XIII Oct MCMLXXIX (13.10.1979)
La famiglia Sanremasca Ripristino


 
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