Castello - Imperia - Historischer Reiseführer

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Castello

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Prelà  Castello      (338 m üM )


Der Ortsteil von Vasia ist auch bekannt als: Vasia Castello, Castello, Castello pietralata
Das Ortsschild oder auch die ein oder andere Landkarte verwirren, denn man erhält die unterschiedlichsten Namen für den einen und selben Ort. Doch die nachfolgende Geschichte zum Ort wird hier Aufklärung bringen.

Von Vasia aus fährt man die SP40 in Richtung „Pianavia“. Auf dem Weg dorthin streift man eine kleine Ansiedlung mit Namen „Torretta“, was auch ein sogenannter Ortsteil von Vasia ist. In der Kurve gibt es einen bepflasterten kurzen Weg, rechts hoch zur kleinen Kirche  „Oratorio intitolato all’Immacolata concezione“
Das Oratorium, der „unbefleckten Empfängnis“ geweiht, steht auf der anderen Straßenseite. Es wurde von den Architekten „Pasquale Carli“ und „Filippo Marvaldi“ entworfen und zwischen den Jahren 1756 bis 1767 erbaut. Das Gotteshaus beherbert die auffällige, aus Holz gefertigte, Statue „Cristo Risorto“ des Luganer Bildhauers „Carlo Plura“. Die Skulptur entstand um das Jahr 1730.

Die SP40 weiter und man fährt, nach etwa einem Kilometer durch Pianavia, einem weiteren Ortsteil von Vasia. Hier steht am Wegesrand die kleine Pfarrkirche „chiesa parrocchiale dell’Annunziata“. Dieses Gotteshaus beherbergt ein Gemälde des Künstlers „Antonio Calzia“ aus dem 17. Jahrhundert.

Nach einer langgezogenen Rechtskurve geht es dann links ab nach „Prelà Castello“ beziehungsweise „Castello di Pietralata“. Auf einer schmalen, teilweise abenteuerlichen aber asphaltierten Straße fährt man etwa 2 km den Hügel hinab und sucht am besten bereits vor der Schlossmauer einen der wenigen Parkplätze.


oben links: Vasia                                        Mitte: Castello                                  hinten rechts: Molini di Prelà

STORIA
Prelà Castello war Schauplatz vieler Adelskämpfe zwischen den „Clavesana, Grimaldi, Doria, Republik Genua und den „Conti di Ventimiglia“ sowie „Conti di Tenda“, die es dann letztendlich an die „Marchese di Savoia“ verkauften.

Jeder Herrscher, der im Mittelalter das Prino-Tal kontrollierte, lebte auch hier in diesem Castello, das auf einem Felsvorsprung, dem „pietralata“, in massiver Bauweise errichtet wurde. Umgeben von einer mächtigen Mauer ragte ein runder Wachturm hervor. Man geht davon aus, dass das Schloss etwa Mitte des 14. Jahrhunderts festgestellt wurde und zunächst als Residenz, von den „Lascaris“ genutzt wurde. Doch die vielen feudalen Kämpfe setzten auch dem Gebäude sehr zu, so dass es ab 1576 nicht mehr bewohnbar war. Als Ruine wurde das gesamte Anwesen und Gebiet an die „Marchese di Savoia“ dann abgetreten.

          

Und ich habe mal wieder eine Legende zu berichten.
Der zweite Sohn von „Guglielmo II Lascaris“, Graf von Ventimiglia, war ein hübscher junger Mann mit Namen „Ludovico“. Er war kultiviert und zeichnete sich durch Tapferkeit aus. Sein Vater wollte, dass er in ein Kloster gehen sollte, um sich Gottes Wort zu widmen. Doch Ludovico traf die junge „Tilburgia“, Gräfin von Boglio und sie verliebten sich unsterblich.
Ludovicos Vater „Guglielmo II Lascaris“ ließ das Mädchen im castello einsperren und befahl seinem Sohn, ins Kloster zu gehen. Doch die Liebe war größer. Ludovico schaffte es, seine geliebte Tilburgia zu befreien und floh mit ihr in Richtung Süden. Dank der Gastfreundschaft von „Giovanna“, damalige Königin von Neapel, konnten die Beiden eine Zuflucht finden.
Im Jahre 1376 kehrte Ludovico mit seiner Tilburgia zurück, um das Erbe seines verstorbenen Vaters anzutreten. Jetzt endlich konnte er hier in Prelà Castello seine Geliebte ehelichen.


Der Ort
Durch die beiden Häuserreihen fürht eine schmale Gasse bis zu dem kleinen Vorplatz der Pfarrkiche „Chiesa parrocchiale dei Santi Giacomo e Filippo“. 

Die Häuser sind mindestens so alt wie das castello oder wurden dann später, aus den Resten der Burgruine, errichtet. Heute leben nur noch sehr wenige „castellesi“ hier. 

Dieser kleine verträumte Ort hat inzwischen internationale Bewohner. Man erkennt sofort die liebevoll hergerichteten Ferienhäuser. 




„Chiesa parrocchiale dei Santi Giacomo e Filippo“
Auch aufgrund der ortsansässigen Herrscher war dieses Bauwerk die Mutterkirche des gesamten Tales. Man geht davon aus, dass das Gebäude etwa im 13. Bis 14. Jahrhundert errichtet und im 16. Jahrhundert erweitert wurde, wie es auch die Inschrift über dem Hauptportal angibt 1559.



Eine weitere Schiefertafel berichtet, dass diese Arbeiten wohl auch vom „Conte Claudio di Tenda“ mitfinanziert wurden.

Die vielen Treppenstufen und der übergroße Portikus lassen die Kirche größer erscheinen und verleihen ihr, auch durch die, erst vor Kurzem durchgeführten Verschönerungsarbeiten, etwas ganz besonderes.
Die dreischiffige Basilika wurde, in Anlehnung an die Renaissance, restauriert. Im Inneren befinden sich wertvolle Polyptychon aus dem 15. Jahrhundert. Das eine Werk stammt aus der Kirche von „Stonzo“, einem heute nicht mehr existenten Dorf, in unmittelbarer Nähe von „Molini di Prelà“. Es zeigt in der Mitte die „Madonna mit dem Kinde“, umgeben von den Heiligen Gregorius und Rochus. In der Sakristei noch eine Besonderheit. Dort steht ein sechseckiger, hölzerner Tabernakel aus dem 16. Jahrhundert. Die jeweiligen Seiten sind mit Abbildern von Heiligen geschmückt.

          

           

Von diesem Kirchenvorplatz hat man einen wundervollen Blick auf das gesamte Umland bis hin zum Meer.




 
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