Santa Brigida - Imperia - Historischer Reiseführer

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Santa Brigida

DIE GEMEINDEN > Comunità Montana dell'Olivo > D - I > Gemeinde Dolcedo
Santa Brigida ( 457 m üM) und  Monte Faudo (1149 m üM)

        

Die Passkirche „Santa Brigida“ wird von der zuständigen Gemeinde Dolcedo offiziell als Dorf ausgewiesen, doch wenn man das Ziel erreicht hat, wird man feststellen, dass Santa Brigida jedoch nur aus einer Kapelle besteht. Jedoch ist es ein unvergessliches Erlebnis, zu diesem Ausflugsziel zu gelangen.

„La cappella di Santa Brigida“ befindet sich etwa 8 Kilometer von Dolcedo entfernt. Aber auch von Poggi und Civezza aus ist dieser Aussichtspunkt und Wanderweg über die Landstraße zu erreichen. Die Passkirche wurde entlang einer alten „mulattiera“ erbaut. Sie liegt an einem Bergpass und war Schnittstelle der alten Saumpfade vom Meer in die Berge sowie von Pietrabruna in die Täler von San Lorenzo und Prino. Der „Monte Faudo“ liegt erhaben vor der kleinen Kapelle. (Wanderwege zum Monte Faudo - siehe unten!)

                                                   

    

Die Kapelle stammt aus dem Mittelalter und wurde 1425 umgebaut, wie man auch der gotischen Inschrift entnehmen kann. Diese Inschrift, die an dem Pfosten auf der linken Seite zu erkennen ist, benennt die „masarii“, die Erbauer dieser Kapelle: „ i „dominici“ Sasius e Ascherius“. Und man erfährt, dass diese Kapelle dem Schutzpatron der Bergpässe gewidmet ist.

    

Die Außenfassade ist in rauem Stein gehalten und grob verputzt. In typischem „pietra“ sind die beiden Portale gesetzt, wobei der Bogen nach oben leicht spitz zuläuft. Der Architrav am Hauptportal ruht auf den Steinsäulen des Eingangportals und ist mit einem Kreuz verziert, während am seitlichen Eingang der Querbalken mit dem Symbol des „Agnus Dei“ geschmückt ist. Der Innenraum ist sehr schlicht gehalten und mit einfachen Holzbänken ausgestattet. Der „Rotary Club Imperia“ hatte in den Jahren 1986 und 1987 die Möglichkeit, das Innere der Kapelle zu restaurieren und konnte Teile des beeindruckenden Freskos freilegen. Es zeigt „Cristo Pantocratore con angeli“, eingerahmt von vier Evangelisten, die jedoch nicht mehr deutlich zu erkennen sind. Dieses Gemälde stammt wohl aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.


MYTHOS
Auch „Santa Brigida“ hat eine beeindruckende Legende. Fragt man einen dolcedesi, warum die Kirche erbaut wurde, kann es durchaus passieren, dass die älteren Einwohner sich erst mal links und rechts umsehen, sich bekreuzigen und dann mit ganz leiser Stimme ihre Geschichte erzählen.

Zunächst wird man davor gewarnt, dass auf dem Hügel, wo sich die Kapelle befindet, jederzeit der Teufel tanzen könnte, denn man sagt sich, dass derjenige, der sich in der Nacht vom 31. August dort aufhält, eine unangenehme Begegnung machen wird. Doch eins nach dem anderen. Santa Brigida wurde im Jahre 1302 geboren und entstammt einer hoch angesehenen Adelsfamilie. Im Jahre 1340 ging man auf Pilgerfahrt nach Rom und passierte auf der Reise auch das ligurische Gebiet und benutzte auch unter anderem den Bergpass, der Pietrabruna und Dolcedo verbindet. Man erzählt sich, dass hier der Teufel sein Unwesen trieb und unter der Bevölkerung Terror verbreitete. Der Teufel wollte Santa Brigida genau hier, vor den Stufen der heutigen Kapelle, durch seine Lügen in Versuchung bringen. Santa Brigida erkannte den Teufel sofort und bekreuzigte sich. Beim Anblick dieses christlichen Zeichens geriet der Teufel ins Wanken, verlor das Gleichgewicht und stürzte das steile Tal hinab.
Es gibt wohl noch einen Felsvorsprung, der die Silhouette des Teufels Bein beinhalten soll. Die Bevölkerung von Dolcedo war nun Santa Brigida so dankbar, dass man ihr zu Ehren diese Kapelle auf dem Bergpass errichtete.

Santa Brigida wird gerne als Ausgangspunkt für eine wundervolle Wanderung durch atemberaubende Gebiete, bis zum „Monte Faudo“ auf 1149 m Höhe, genutzt.
Über die großflächigen Olivenhaine ziehen sich Kastanien- und Eichenwälder, versteckt dazwischen auch mal Weinreben. Die Wege sind sehr gut ausgebaut und gepflegt, so dass man mit entsprechendem Schuhwerk die Saumpfade sehr bequem laufen kann.


Sonntags und Mittwoch bitte aufpassen...

Monte Faudo ( 1149 m üM)

Die, direkt an der Küste liegende höchste Erhebung ist der Berg „Monte Faudo“, den man bereits anhand seiner zahlreichen Antennenanlagen auf dem Gipfel von weitem erkennen kann.



Der „Monte Faudo“ liegt zwischen dem „Valle Argentina“ im Westen, dem „Valle del Prino“ im Osten sowie dem „Valle del San Lorenzo“ im Süden. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Bergspitze des „Monte Faudo“ zu erreichen. Einen gemütlichen Spaziergang kann man von „Santa Brigida“ aus machen, doch wer gerne eine ausgedehnte Wanderung bevorzugt, kann unter drei Alternativen wählen. Diese vorgeschlagenen Wege wurden auch ausdrücklich von der Kommune Imperia als Rad- und Wanderwege ausgewiesen.



Wanderung von Imperia – Porto Maurizio – Borgo Prino

Reiseroute Distanz Höhenmeter Steigung
Von Borgo Prino nach Poggi                              ca. 3,0 km etwa 150 m etwa 4,5 %
Von Poggi zum Santuario                                  ca. 2,5 km etwa 120 m etwa 4,5 %
Vom Santuario zur Santa Brigida                   ca. 4,0 km etwa 200 m etwa 5,0 %
Von Santa Brigida zum Monte Faudo            ca. 8,5 km etwa 690 m etwa 8,0 %

Die Touristinfo von Imperia hält hier auch entsprechende, einfache aber kostenlose Wanderkarten bereit.


Anfahrt nach "Santa Brigida":
GPS – Koordinaten: 43°54′37.46″N 7°53′29.45″E
Von Porto Maurizio kommend auf der SS1 in Richtung Westen. Nach der Brücke des „Prino“ rechts ab auf die SP96 in Richtung Poggi. Nach etwa 8 Kilometer Ankunft.
Von Dolcedo aus über die SP42 in Richtung Belissimi. Hier links abbiegen auf die SP43 in Richtung Trincheri und Santa Brigida.



 
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