Nr. 16 - Bastione del Miradore o dell'Ospedale - Imperia - Historischer Reiseführer

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Nr. 16 - Bastione del Miradore o dell'Ospedale

KÜSTENSTÄDTE > IMPERIA > Porto Maurizio > Passeggiata centro storico
Nr. 16
BASTIONE DEL MIRADORE O DELL’OSPEDALE - sec. XVII.
und das Geburtshaus von Giulio Natta - Nobelpreisträger



Die Bastion “Del Miradore” war eine der vier Befestigungs- und Verteidigungsanlagen der Stadtmauer von Parasio. Dieses Gebäude hatte im Laufe der Jahre schon einige Namen. „Dell’Ospedale“ wurde die Bastion genannt, da sich oberhalb bei der „Via Vianelli Achille“ das Armenkrankenhaus befand. Ein weiterer Name war „Di S. Maurizio“, da sich die Kathedrale in der Nähe befand oder auch die Bezeichnung „Miradore d’Oneglia“, weil man einfach einen wunderbaren Blick auf Oneglia hatte. Früher befand sich auf dem Dach der Bastion ein hoher Fahnenmast, so gab es dann auch noch die Namensvariante „Del Pennone“ was nichts anderes bedeutet als Fahnenstange.

      

Direkt gegenüber der Bastion befindet sich ein altes allein stehendes Gebäude. Dies ist das Geburtshaus von Giulio Natta, der hier am 26. Februar 1903 geboren wurde.



Kurze Biografie zu Giulio Natta.
Natta wurde am 26. Februar 1903 in der „Via Aurelio Staffi 5 – 7“ in Porto Maurizio geboren. Er war der Sohn von Francesco Maria Natta sowie Elena Crespi. Nach seinem Abitur, das er bereits mit 16 Jahren erwarb, studierte er an der Genueser Universität Mathematik und bereits zwei Jahre später, im Jahre 1921, übernahm er Kurse in Wirtschaftsingenieurwesen im Bereich Chemie an der Fachuniversität in Mailand, dem „Politecnico Milano“. Sein Wissen konnte er weiter ausbauen, als er unter anderem im Jahre 1924 Chemieingenieurwesen an der Universität Freiburg, unter der Leitung von Professor Staudinger im Bereich „Makromoleküle“ studierte.



Zurück in Mailand, er war inzwischen 21 Jahre, machte er seinen Abschluss in „Chemischen Wirtschaftsingenieurwesen“ und wurde sofort von Professor Giuseppe Bruni an der Uni als Assistent eingesetzt. Seine akademische Karriere begann und bereits drei Jahre später, 1927, mit gerade mal 24 Jahren promovierte er in „Chimica Generale“, dem Abschluss der Allgemeinen Chemie.

1925 bis 1932 Dozent – Lehre der analytischen Chemie
1929 bis 1933 zusätzlich an der Fakultät für Naturwissenschaften der Universität Mailand. Dozent – Lehre der physikalischen Chemie
1933 bis 1935 Natta wird Professor für Chemie an der Universität von Pavia und unterrichtet physikalische Chemie
1935 bis 1937 Lehrstuhl an der Universität in Rom
1937 bis 1973 Polytechnikum Turin

Zu dieser Zeit begannen auch die Rassenverfolgungen in Italien und der Direktor des Institutes für Technische Chemie „Istituto di Chimica industriale del Politecnico di Milano“ musste gehen und Natta wurde ab 1938 zum Direktor ernannt. Er blieb bis 1973 als Professor für Technische Chemie sowie als Direktor des Instituts an der Hochschule.

Giulio Natta – der Wissenschaftler
Noch während seines Studiums hatte er in seinem Haus in Mailand ein experimentelles Labor eingerichtet und bereits mit riskanten Studien begonnen. Seine gesamten wissenschaftlichen Studien würden einige Bücher füllen. Detaillierte Arbeiten über Arbeiten kann man unter anderem bei www.giulionatta.it einsehen.

Von ihm stammen wichtige wissenschaftliche Arbeiten wie zum Beispiel die Chemie von Kohlenmonoxid, Formaldehyd und Alkohol. Seine ersten Arbeiten im Bereich „Hochpolymere“ stammen aus dem Jahre 1934, die er, in Zusammenarbeit mit Dr. Seemann, Forscher an der Universität Freiburg, bei seinem 2-jährigen Stipendium in Freiburg erforschte. Professor Staudinger, Nobelpreisträger für Chemie 1953, kannte Natta bereits aus seiner Studienzeit im Jahre 1924. Gemeinsam mit Staudinger und Seemann setzte er hier seine Studien fort.
Weitere Forschungen von Natta befassten sich mit der Hydrierung von Furfural und Kohlehydraten sowie, im Auftrage der Regierung und durch enge Zusammenarbeit mit der Industrie, die Forschung über synthetischen Gummi und nach Kriegsende noch das Thema der „OXO-Synthese“.

Doch die Arbeit, die letztendlich zum Nobelpreis wurde, beruhte auf einer Zusammenarbeit mit dem Deutschen Karl Ziegler, der am Max-Planck-Institut in Mühlheim forschte. Er war der Entdecker der „Stereospezifischen Polymerisation“. Im Jahre 1952 hörte Natta seinem Vortrag aufmerksam zu und es kam zu einer intensiven Zusammenarbeit.
Ziegler und Natta waren von nun an ein Team. 1953 reichte Ziegler bereits die ersten Patente ein und im darauf folgenden Jahr erreichten diese Forschungen mit dem Ergebnis des „Ziegler-Natta-Katalysator“ seinen großen Durchbruch. Seinen Titel als Nobelpreisträger in Chemie erhielt Natta, gemeinsam mit seinem Freund und Partner Karl Ziegler, im Jahre 1963. Die Forschungsarbeit hierzu ist sehr spezifisch, lässt sich aber unter der Adresse www.giulionatta.it im Detail nachlesen.

Giulio Natta starb am 2. Mai 1979, im Alter von 76 Jahren, in seinem Haus in Bergamo, wo er seit 1935 mit seiner Frau Rosita Beati und den Kindern Franca und Giuseppe lebte.


 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü