Adel Q - T - Imperia - Historischer Reiseführer

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GESCHICHTE > Herrscher und Adel
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SALUZZO

Die Markgrafschaft Saluzzo befand sich auf Teilen der heutigen Provinzen Cuneo und Turin in Piemont.
Der zweite Sohn des Markgrafen, Bonifacio del Vasto, er war auch der Marchese di Clavesana, war Manfredo del Vasto. Er erhielt das Lehen von seinem 1130 verstorbenen Vater. Von da an nannte er sich Manfredo I. di Saluzzo. Er stammte aus einer Seitenlinie der Aleramici, einem Zusammenschluss zweier Adelsfamilien, der Markgrafen di Monferrato und Saluzzo. Es war ein Adelsgeschlecht, das in Ligurien und Piemont sehr begütert war.

Der Sohn Manfredos, der im Jahre 1140 auf den Namen Manfredo II getauft wurde, übernahm ab 1175 den Titel und die Geschäfte seines Vaters. Er konnte seine Besitztümer um die Gebiete Carmagnola, Racconigi, Revello und Dogliani vergrößern und kämpfte gegen die Grafen von Savoyen, deren Ländereien sich im angrenzenden Frankreich befanden. Erst 1213 konnte eine Einigung gefunden und Frieden hergestellt werden.

Manfredo II. war mit der Tochter des Markgrafen Guglielmo V. il Vecchio, Marchese del Monferrato verheiratet. Alasia degli Aleramici di Monferrato war gleichzeitig auch die Cousine von Manfredo II. Nach seinem Tod sollte sein ältester Sohn Bonifacio eigentlich die Geschäfte übernehmen, starb aber bereits 1212, drei Jahre vor dem Tod von Manfredo II. So ging das Erbe 1215 an seinen Enkel, Manfredo III., der jedoch bis zu seiner Volljährigkeit unter der Vormundschaft seiner Großmutter Alasia stand.

Als dritter Markgraf von Saluzzo richtete er sein politisches Wirken danach aus, seine „Geschäftsbeziehungen“ zum Hause Savoyen zu stärken und insbesondere die Geschäfte mit Tommaso I. di Savoia zu sichern. Manfredo III. heiratete 1233 die etwa 13jährige Enkelin von Tommaso I. di Savoia, Amedeos Tochter, Beatrice di Savoia. Sie hatten insgesamt vier Kinder, einen Sohn Tommaso I sowie drei Mädchen. Nach dem Tode von Manfredo III., im Jahre 1244, übernahm Tommaso den Titel. Seine Mutter Beatrice di Savoia heiratete drei Jahre später, im Jahre 1248/49 den künftigen König von Sizilien, Re Manfredo.

Tommaso I. war als 5-jähriger nun Markgraf von Saluzzo. 1239 geboren, von der Mutter verlassen, befand er sich nun am Hofe von Bonifacio II. di Monferrato in Chivasso und genoss eine standesgemäße Erziehung. Unter seiner Herrschaft begann Saluzzo dann eine bedeutendere Rolle in der piemontesischen Politik zu spielen.

Carlo d’Angiò, der ab 1266 König von Sizilien war, betrieb, mit Hilfe der avignonesischen Päpste, eine erweiternde Italienpolitik. Sein Bestreben war es, Senator von Rom zu werden und das Königreich Sizilien zu regieren. Tommaso I. versuchte dies, mit Hilfe der Allianz seines Verwandten, Guglielmo VII. di Monferrato zu verhindern, scheiterte und musste sich 1267 Carlo d’Angiò unterwerfen. Jedoch zehn Jahre später konnte die Allianz, mit Hilfe von Tommaso I. sowie der piemontesischen Armeen, Carlo in der Schlacht von Roccavione im Jahre 1277, schlagen. Tommaso I. erwarb 1291 Cuneo. Die Stadt Saluzzo war inzwischen eine freie Kommune und wurde, durch Tommaso bestimmt, von einem Gouverneur geführt, dem so genannten Podestà.

Nach dem Tode von Tommaso I. übernahm sein Sohn 1296 die Geschäfte. Er hieß Manfredo IV. di Saluzzo, geboren 1262 in Cortemilia. Er heiratete 1287 Beatrice di Hohenstaufen. Sie war die Tochter des Königs von Sizilien, Re Manfredo. Dieser hatte nach dem Tod seiner Frau Beatrice di Savoia, die gleichzeitig auch die Großmutter von Manfredo IV. di Saluzzo war, noch einmal geheiratet. Aus dieser zweiten Ehe dann entstammte Beatrice di Hohenstaufen. Manfredo IV. di Saluzzo und Beatrice hatten zwei Kinder. Nach dem Tod von Beatrice heiratete Manfredo IV. erneut. Er war in zweiter Ehe mit Isabella Doria, der Tochter des genuesischen Adelsgeschlecht von Bernabò Doria und Eleonora Fieschi, verheiratet. Mit ihr hatte er weitere drei Söhne und eine Tochter.

Manfredo IV. gelang es, durch Übernahmen von Ländereien und Burgen anderer Familien, sein Gebiet der Markgrafschaft zu erweitern. Diese Familien erhielten im Gegenzug Schuldenerlass, was auch den Markgrafen von Carretto 1332 veranlasste, seine Gebiete in und um Cairo Montenotte sowie Rocchetta und Cortemilia an Manfredo IV. abzutreten. Der Erstgeborene von Manfredo IV., Federico I., aus seiner ersten Ehe mit Beatrice, sollte die logische Nachfolge der Linie Saluzzo sein. Doch seine zweite Frau Isabella Doria beeinflusste Manfredo so, dass er noch zu Lebzeiten die Erbfolge änderte und der zweite Sohn, Manfredo V. als Nachfolger bestimmt wurde.

Dies war eigentlich schon der Beginn vom Ende der Herrschaft der Markgrafen von Saluzzo. Durch die Abänderung in der Erbfolge entstand eine Jahrzehnte, eigentlich jahrhunderte lange Auseinandersetzung mit den direkten Familienmitgliedern. Die Streitigkeiten der Familie standen im Mittelpunkt, das wesentliche war außer acht gelassen.

Die Linie der Saluzzo endete 1548 mit dem Tod von Gabriele di Saluzzo am 29. Juli 1548. Die Stadt Saluzzo sowie sämtliche, über Jahrhunderte angesammelte und eroberte Gebiete wurden von den Franzosen besetzt. Das Haus Saluzzo war inzwischen auch zum Gegner des Hauses Savoyen geworden. Bei den Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und dem Kaiserreich wurde die Stadt oft zum Kriegsschauplatz, was das Haus Saluzzo weiter schwächte.

Heinrich IV., König von Frankreich, übertrug 1601 die Grafschaft an Carlo Emanuele I. di Savoia.



SPINOLA

Die Familie Spinola gehörte zu den vier einflussreichsten Genueser Familien, die das politische Leben der Republik Genua unverkennbar geprägt hatten.
Im Mittelalter waren die Spinola’s, gemeinsam mit der Familie Doria, als Vertreter des „neuen bürgerlichen Adels“ auf Seiten der Ghibellinen „Parte Ghibellina“, während die anderen beiden Familien Grimaldi und Fieschi di Lavagna den feudalen Adel, den Guelphen, repräsentierten.

Das Haus Spinola erwarb zunächst seinen Reichtum durch große Handelsgeschäfte, Warentransport, dann kam der Finanz- und Landerwerb dazu. Genua war im 11. Jahrhundert eine reiche und mächtige Seerepublik, die in ständiger Rivalität mit Pisa und Venedig lag. Die Teilnahme Genuas am ersten Kreuzzug von 1097 bis 1100 brachte der Stadt erhebliche Handelsprivilegien und Besitztümer, auch im Nahen Osten. Durch diesen Reichtum konnte sich Genua vergrößern und verschönern. Die Innenstadt wurde in acht Bezirke aufgeteilt und zur Abgrenzung die Gebäude mit Arkaden geschmückt. Diese Bezirke waren nun unter dem Schutz der vier herrschenden Familien aufgeteilt.

Im Jahre 1270 wurden Oberto Spinola und Oberto Doria, die beiden wichtigsten Vertreter der Ghibellinen, zu den „Capitani del Popolo“ ernannt und waren jetzt „Governatori della città“ – Gouverneure der Stadt Genua. Zu dieser Zeit, und unter der Führung durch Spinola, war Genua auch durch die gewonnenen Seeschlachten gegen die Pisani (Meloria 1284) und Venezianer (Korcula 1298) in aller Munde.

Spinola, aber auch Doria, führte Genua durch intensive und profitable Geschäfte, was natürlich auch beiden Familien erhebliche finanzielle Vorteile brachte. Es kam ab dem Jahr 1339 das Zeitalter der Dogen, die durch die Adelsfamilien bestimmt wurden. Die Familie stellte ab dem Jahre 1531 mit Battista Spinola den ersten Dogen. Zu dieser Zeit war bereits Andrea Doria Gouverneur und Verteidiger von Genua. Bis zum Jahre 1773 hatte Familie Spinola insgesamt 11 Dogen gestellt.

Im Jahre 1797, unter dem Druck des französischen Militärs, brach die aristokratische Macht.

 
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