Adel G - I - Imperia - Historischer Reiseführer

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Adel G - I

GESCHICHTE > Herrscher und Adel
G  -  I


GRIMALDI

Das aus Genua stammende, weit verzweigte Adelsgeschlecht der Grimaldis lässt sich bis auf das Jahr 1133 zurückverfolgen, als Otto Canella, der Großvater von Oberto Grimaldi, Konsul von Genua wurde. Otto Canella’s Sohn hieß Grimaldo und war in den Jahren 1162, 1170 und 1184 Konsul von Genua. Grimaldo’s Sohn war Oberto (ca. 1140 – 1232), den man „figlio di Grimaldi“ nannte. Dieser Spruch verselbständigte sich und Oberto nannte sich mit der Zeit dann Oberto Grimaldi. Er war der Namensgeber der Dynastie Grimaldi.

Oberto heiratete Corradine Spinola, eine hochangesehene Adelsfamilie, die ghibellinisch gesinnt war. Sie hatten vier Kinder, Grimaldo, Ingo oder Ingone, Oberto II., und Nicola, die den Grundzweig der künftigen Familien bilden sollte. Gemeinsam mit seinen Kindern war Oberto I. in Genua politisch sehr aktiv, was die Familie mit der Zeit zu einer der reichsten und mächtigsten Familie Genuas machte.

Der deutsche Kaiser Heinrich IV. überließ 1191 der Republik Genua den Hafen sowie Felsvorsprung in Monaco, jedoch mit der Auflage, dass, zur Bekämpfung der Piraterie, eine Befestigungsanlage zu bauen sei. Fulco del Castello, ein unternehmungslustiger Genueser Konsul ermöglichte 1215 den Bau der Anlage. Er hatte seine Schiffsflotte mit allen möglichen Baumaterialien in Genua bestücken lassen und fuhr an den Hafen Monacos. Die Grimaldis, von den Guelfen gestützt, legten den Grundstein. Dieses Landstück war eine strategisch wichtige Position, war es doch der Verbindungsweg zwischen den Kolonien und dem Landesinneren des Frankenreiches.

Lanfranco Grimaldi wurde 1267 Vater eines gesunden Jungen Namens Raniero Grimaldi. Zu dieser Zeit waren die Kämpfe zwischen Guelfen und Ghibellinen in Genua noch nicht so ausgeprägt. Ende 1296, auch Raniero war inzwischen, wie die gesamten Vorfahren, in Genua politisch sehr aktiv. Bei dem 40tägigen Kämpfen in Genua wurden die Parteigänger der Guelfen besiegt und aus der Stadt vertrieben. So mussten auch die Grimaldis fluchtartig die Stadt verlassen und suchten Zuflucht in der Provence.

Der Sohn von Guglielmo Grimaldi, Francesco Grimaldi „il furbo“, war der Cousin von Raniero. Diese beiden Grimaldis schrieben Geschichte, als die beiden am 8. Januar 1297 es durch List und Tücke gemeinsam schafften, die Festung von Monaco einzunehmen. Francesco, der sich als Franziskanermönch verkleidet hatte, klopfte an die Tore der Festung und bat um Einlass. Raniero stand mit einer Gruppe von Guelfen kampfbereit im Hintergrund. Sie überwältigten die Festungsherren und konnten schließlich die Festung übernehmen. Dieses Ereignis wurde in dem Wappen von Monaco verewigt. Man sieht zwei bewaffnete Mönche zwischen den beiden Säulen.

Den Titel des „Herren von Monaco“ hatte Raniero jedoch nicht lange, denn er musste die Festung am 11. April 1301 an den König von Neapel übergeben. Monaco war jetzt wieder ghibellinisch. Raniero erhielt etwa 6000 Genovino-Taler als Entschädigung. Raniero wurde 1304 zum französischen Admiral ernannt und bekam von Frankreich die Herrschaft von Cagnes und das Schloss in Villeneuve de Veuve.

Der Sohn von Raniero, Carlo Grimaldi, Charles I. war politisch hoch motiviert und macht sich durch seine vorausschauende, ausgewogene Art auch beim französischen König beliebt. Am 12. September 1331 bekam Carlo Grimaldi vom König die Festung Monaco wieder zuerkannt. In offiziellen Dokumenten von 1342 wird Carlo, Charles I. zum ersten Mal amtlich als „Seigneur de Monaco, Menton et Roquebrune“ bezeichnet. Ein Seigneur nannte sich in Frankreich jemand, der ein Lehen der Krone, mit allen damit verbundenen Rechte über Personen und Eigentum besaß.

Carlo gestand den Monegassen einige Freiheiten zu, wie zum Beispiel die demokratische Wahl der Konsule. Sein Ritterheer vermietete er an ausländische Herrscher und seine Flotte diente Frankreich. Von den so erworbenen Einkünften konnte er seine Besitztümer um Monaco, der Provence und um Genua stetig erweitern. Carlo Grimaldi – Charles I. – war alsbald der reichste Seigneur an der Riviera. Allerdings hatte er durch diese Erweiterung seines Besitzes andere Genueser provoziert. Bei einem großen Feldzug Genuas belagerten sie im Jahre 1357 mit mehreren Tausend Mann die Festung Monaco. Carlo war den Truppen weit unterlegen, verlor seine Besitztümer und verstarb bei einer letzten Schlacht im Sommer 1357.

Nun lag es an Carlos Sohn, Raniero II. Grimaldi (1350 – 1407), das Erbe fortzuführen. Er war noch zu jung, um Großes zu leisten. So ließ er sich am 9. August 1357 auf eine Vereinbarung mit Genua ein. Er durfte die Schlösser und den Grundbesitz seines Vaters behalten, dafür aber Monaco, gegen eine Zahlung von etwa 20.000 Florinen, an Genua abtreten. Raniero II. begab sich in die Dienste Frankreichs, wurde von Karl V. zum „Chambellan“ ernannt und starb 1407 im Exil. Er hinterließ drei Söhne.

Giovanni Grimaldi, der älteste Sohn Ranieros II., “Jean I. Grimaldi”, konnte im Jahre 1419, gemeinsam mit seinen Brüdern Ambrosio und Antonio die Festung Monaco wieder zurück erwerben. Eine Genueser Dame, Yolande d’Aragon, war inzwischen zur Besitzerin geworden. Gemeinsam mit seinen Brüdern übte Giovanni nun die nächsten sieben Jahre die Herrschaft über Monaco aus. Dann zahlte er beide Brüder aus, indem er die Herrschaft Menton und die Herrschaft Roquebrune überschrieb. Giovanni, oder auch Jean I. Grimaldi genannt, hatte große Mühe, die Festung zu halten. 1429 musste er Monaco an den genuesischen Herrscher Filippo-Maria Visconti für 12.000 Genovino verkaufen. Doch der Vertrag wurde nur einige Jahre später für nichtig erklärt, denn Visconti hatte nicht mehr das Sagen in Genua. Giovannis Frau Pomellina Fregoso, mit der er einen Sohn Catalano hatte, musste oft die Geschäfte ihres Mannes übernehmen, da er sich nicht sehr oft in Monaco aufhielt. Sie überstand sogar die einjährige Belagerung durch Luigi di Savoia, Prinz und Fürst von Savoyen-Piemont, während ihr Mann und Sohn sich in Kriegsgefangenschaft in Italien befanden.

Monaco wurde am 20. November 1441 zum Fürstentum Monaco, die Lehnsherrschaft wurde aufgehoben.

Giovanni Grimaldi bot im Jahre 1448 dem Grafen von Savoyen das Fürstentum von Monaco an, dieser lehnte ab. Man machte andere Geschäfte um zu Geld zu gelangen. Giovanni trat Teile von Menton und Roquebrune an den Grafen von Savoyen ab, erhielt dafür eine beachtliche jährliche Vergütung. Nach dem Tode von Jean I. übernahm sein Sohn Catalano Grimaldi das Erbe und die Herrschaft über Monaco. Jedoch nach bereits drei Jahren, 1457 starb dieser. Seine Ehefrau Pomelline übernahm zunächst als Vormund seiner sechsjährigen Tochter Claudine die Geschäfte. Testamentarisch hatte aber Catalano verfügt, dass Claudine mit ihrem , über dreißig Jahre älteren Cousin Lambert von Monaco verheiratet werden solle. Es entbrannte ein Streit um die Herrschaft Monacos. Die Mutter Pomelline, aber auch der designierte Ehemann buhlten um die Macht. Mit Hilfe des Dogen Pietro Fregoso von Genua sollte Lambert sogar ermordet werden. Doch dieser erhielt vom französischen König Schutz. Lambert erhielt 1458 die offizielle Herrschaft über Monaco. Pomelline musste Monaco verlassen, versuchte aber jahrelang die Macht zu erlangen, erfolglos.

Dann im Jahre 1465 wurde die inzwischen 14jährige Claudine in Ventimiglia mit Lambert verheiratet und hatten in den Ehejahren insgesamt fünfzehn Kinder.
Lambert baute ein vertrautes Verhältnis, auch in finanzieller Hinsicht, zum Hause Savoia auf. König Karl VIII. stellte 1482 das Lehnsgut Monaco unter seinen persönlichen Schutz. Der Bezug zu Genua, der ursprünglichen Heimat der Grimaldis, war somit gelöst.

Lucien von Monaco war der drittälteste Sohn von Lambert. Nach dem Tod von Lambert 1494 übernahm zunächst der Sohn Jean II das Amt, wurde jedoch von seinem Bruder Lucien nach einem heftigen Streit angeblich in Notwehr erstochen. Dies sah zumindest der Lehnsherr, Herzog von Savoyen, auch so und gab Lucien 1506 den Straferlass. Monaco war ein magischer Anziehungspunkt für die Machtbesessenen Regierenden. So wollte der neu gewählte Doge Genuas, Paolo de Novi, unbedingt die Eroberung Monacos. Doch durch die Hilfe piemontesischer und französischer Truppen gelang es, in der großen Schlacht von 19. März 1507, die genuesischen Truppen zu vertreiben. Jedoch war die Festung und der Hafen fast völlig zerstört.

Auch der König Ludwig XII. hatte großes Interesse an Monaco, konnte aber den errechneten Wert nicht aufbringen. Im August 1523 bekam Lucien Besuch von seinem Neffen Bartolomeo Doria di Dolceacqua, der auch ein Vetter von Andrea Doria war. Lucien gewährte seinem Verwandten Gastfreundschaft und lud Bartolomeo nach Monaco ein. Dort wurde Lucien jedoch hinterlistig von seinem Neffen ermordet, denn er wollte die Herrschaft an sich reißen. Bartolomeo konnte aus Monaco flüchten.

Luciens Bruder Augustin übernahm nun die Geschäfte bis zum Jahre 1532, denn der Nachkomme Luciens, sein Sohn Honoré I. war erst ein Jahr alt. Augustin stellte Monaco 1525, aufgrund von Streitigkeiten mit Frankreich, Monaco unter das Protektorat Karls I. von Spanien. Am Todestag von Augustin war Honoré I. erst zehn Jahre alt. Somit ergriff Etienne Grimaldi von Genua die Chance und übernahm das Kommando und die Verwaltung über Monaco. Etienne versuchte die Alleinherrschaft zu erlangen doch Honoré I. konnte ihn überzeugen, als Mitherrscher in Monaco zu regieren. Honoré I. heiratete 1545 die Nichte Etiennes, Isabelle Grimaldi. Sie hatten gemeinsam vierzehn Kinder. Etienne und Honoré I. „Onorato I. di Monaco » waren während ihrer Amtszeit sehr verschwenderisch, trieben Monaco, durch den Bau neuer Schlösser und Flotten sowie den Bau des Ehrenhofs des Palastes von Monaco und auch der Herkules-Galerie, fast in den Ruin.

Nach dem Tod von Honoré I. im Jahre 1581, Etienne verstarb bereits zwanzig Jahre zuvor, übernahm sein ältester Sohn Carlo – Charles II. die Herrschaft über Monaco, gefolgt von dessen Bruder Ercole – Hercule, der 1604 starb. Der 7jährige Sohn von Ercole, Honoré II., wurde als Nachfolger bestätigt. Federico Landi, sein Onkel mütterlicherseits, übernahm die Vormundschaft. Federico Landi, ein guter Freund Spaniens verschaffte 1605 den Spaniern die Vorherrschaft von Monaco. Es wurde eine spanische Garnison installiert und den Monegassen untersagt, Waffen zu tragen. Der eigentliche Herrscher, der noch junge Honoré II. wurde mit seinen Schwestern nach Mailand gebracht. Die Spanier hielten Monaco bis 1614 besetzt.

Honoré II. musste als 19jähriger die Nichte Federicos, Hippolyte Trivulce heiraten, damit auch die Verbindung und Macht zwischen Grimaldi und der lombardischen Aristokratie hergestellt war. Im Jahre 1633 wurde vom Hofe Madrid bestätigt, dass Honoré II. sich ab jetzt offiziell „Fürst von Monaco“ nennen durfte. Als erster Fürst von Monaco erhielt Honoré auch das Recht, eigene Münzen zu prägen, den silbernen Talaro. Honoré II. wollte sich der spanischen Besatzung entledigen und konnte mit einer List die Soldaten überwältigen und als Gefangene nach Spanien überführen. Nach 10jährigen Verhandlungen mit Frankreich unterzeichneten Honoré II. und Luis XIII den Vertrag von Péronne. Frankreich bestätigte eine schützende Freundschaft für das Fürstentum von Monaco sowie die Gleichstellung der nobelsten französischen Adelsklasse und untersagte die Einmischung in die Regierung und Justiz Monacos.

Jetzt begann die absolute Monarchie.

Honoré II. starb im Januar 1662 und sein Enkel Luigi I. – Luis I. übernahm das Fürstentum. Er war der Patensohn von König Luis XIV. und wurde zum Botschafter Frankreichs für den Heiligen Sitz ernannt. Luis I. war mit Catherine-Charlotte de Gramont verheiratet und hatte einen Sohn Antoine I., der nach dem Tod 1701 von Luis I. zum Fürst von Monaco wurde. Antoine I. war bemüht, Monaco vor dem Grafen von Savoyen zu schützen und ließ die Zugangsrampe und den „Oreillonturm“ bauen.

Aus der Ehe mit Maria von Lothringen stammten sechs Kinder, von denen aber nur zwei Töchter das Erwachsenenalter erreichten. Die Ältere, Luise-Hippolyte, wurde im Jahre 1731 Nachfolgerin und Herrscherin über Monaco, starb jedoch kurz nach Amtsübernahme an den Pocken. Honoré III., der nach kurzer Amtszeit seines Vaters Jacques, dann mit gerade mal dreizehn Jahren die Herrschaft von Monaco übernehmen musste, war bis 1793 Fürst von Monaco. Die französischen Könige Ludwig XV. sowie Ludwig XVI. gewährten dem Fürst umfangreiche feudale Rechte, um auch selbst gewisse Kontrolle über Monaco zu erlangen.

Die Französische Revolution 1789 – 1793 hatte fatale Folgen für das Haus Grimaldi. Sie verloren alle Adelsprivilegien und der Besitz wurde enteignet. Zwar bestand, gemäß dem Vertrag von Péronne die Unabhängigkeit Monacos als Fürstentum, doch die Revolution machte auch hier keinen Halt und forderte die Absetzung des Fürsten und den Anschluss an die, inzwischen, Republik Frankreich. Das Fürstentum wurde gemäß dem Annexionsbeschluss von 1793 zur Republik. Honoré III. wurde verhaftet und starb zwei Jahre später im Kerker in Paris, die Frau seines Sohnes Joseph starb 1794 durch die Guillotine und die restliche Familie musste die Folgejahre unter harten Bedingungen das Leben meistern.

Erst am 30. Mai 1814 war es Honoré IV., der ältere Sohn von Honoré III., der das Erbe seines Vaters, die Herrschaft von Monaco wieder zu übernehmen. Das Fürstentum, während der Revolution geplündert und teilweise zerstört, musste wieder aufgebaut werden. Das Fürstentum war 1815 zu einem Protektorat geworden, stand also unter der Schutzherrschaft des Königreiches Sardinien, dem Hause Savoyen.

Honoré V., Nachfolger und Sohn von Honoré IV., wollte durch straffere Staatsführung versuchen, die schlechte wirtschaftliche Lage des Fürstentums zu verbessern. Es kam jedoch zu erheblichen Protesten in der Bevölkerung. Honoré V. starb 1841 und hatte keine direkten Nachkommen. So musste Florestan, sein jüngerer Bruder, unvorbereitet in seine Fußstapfen schreiten. Er musste unbedingt die Staatsfinanzen sanieren und entschied sich, im Jahre 1856, kurz vor seinem Tod, die erste Lizenz für ein Spielkasino zu vergeben. Die beiden Franzosen Napoléon Langlois und Albert Aubert eröffneten am 14. Dezember 1856 das „Casino de Monaco“, was für das Fürstentum den ersehnten Wohlstand brachte.

Inzwischen hatte Charles III., der inzwischen 38jährige Sohn von Florestan I. von Monaco, den Thron Monacos bestiegen. Durch ihn aber auch seinem Sohn Albert Honoré Charles Grimaldi, Albert I. von Monaco, erlangte das Fürstentum seinen heutigen Status. Doch zuvor, am 2. Februar 1861 verzichtet Charles III. zu Gunsten von Frankreich auf die Städte Menton und Roquebrune. Die Unabhängigkeit wird endlich für das Fürstentum anerkannt, doch zu einem hohen Preis. Das Fürstentum verliert mehr als 80% seines Gebietes, kann jedoch Vereinbarungen mit Frankreich treffen, dass zum Beispiel die Küstenstraße zwischen Nizza und Menton gebaut werden muss und für die inzwischen installierte Eisenbahnverbindung zwischen Nizza und Genua ein Halt in Monaco einzurichten wäre. Es wurde weiter eine Zollunion zwischen Frankreich und Monaco gegründet.

Albert I. von Monaco übernahm die Geschäfte 1889 bis zu seinem Tod als regierender Fürst von Monaco. Seine Leidenschaft war die Erforschung der Ozeane. Er konnte hier große Erfolge erzielen und gründete das Ozeanographische Museum in Monaco, dessen Direktor übrigens später der französische Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau wurde. 
Albert I. heiratete am 21. September 1869 Mary Victoria Hamilton, die Tochter von Marie Amalie von Baden – aus dem Hause Großherzogs Karl von Baden. Die Ehe scheiterte und Mary Victoria verließ Albert I. bereits im Februar 1870. Da war sie schon mit ihrem Sohn Ludwig, Louis, im dritten Monat schwanger. Sie ging nach Baden-Baden zu ihrer Familie, an den hof des Großherzogs, wo auch der spätere Fürst Louis II. von Monaco aufwuchs. Die Ehe wurde mit der Begründung annulliert, dass diese von Napoléon III aus politischen Gründen eingefädelt worden und beide auch noch nicht Großjährig gewesen waren.

Albert I. verbrachte den großen Teil seiner Zeit als Forschungsreisender, hatte trotz seiner Abwesenheit große Erfolge im Fürstentum zu verzeichnen. Die unglaublichen Gewinne aus dem Casino investierte er in den Bau von Straßen und Gebäuden im Fürstentum, ließ den Fürstenpalast renovieren und am Berghang gelegen, den Exotischen Garten von Monaco gestalten und gründete ein anthropologisches Museum.

Louis II. von Monaco, aber eigentlich Louis Honoré Charles Antoine Grimaldi oder nur Ludwig II. genannt, war vom 26. Juni 1922 bis zu seinem Tode regierender Fürst von Monaco. Louis war der einzige Nachkomme von Albert I.. Er hatte ihn im Alter von etwa 10 Jahren kennen gelernt und es bestand eine wage Verbindung bis zu seinem Tod. Der offizielle Titel von Louis lautete „Son Altesse Sérénissime le Prince Louis II“. Louis hatte die Badische Staatsbürgerschaft und ging mit zwölf Jahren auf ein Pariser Internat um sein Abitur zu absolvieren. Danach trat er 1890 in das französische Afrikakorps ein und verliebte sich in Marie-Juliette Louvet. Aus dieser Beziehung stammte eine Tochter Charlotte. Fürst Albert I. verbot eine Heirat, jedoch durfte Louis seine Tochter nach Monaco holen und am 16. Mai 1919 adoptieren.

Wenige Monate nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1922, er hatte den monegassischen Thron bestiegen, wurde er zum Brigadegeneral befördert. Der Erste Weltkrieg aber auch der Umstand, dass das Glücksspiel ab 1933 auch in Frankreich und Italien erlaubt war, ließen die Einnahmen des Fürstentums schrumpfen. Louis privatisierte die Spielbank von Monte Carlo. Die Steuerfreiheit tat sein Übriges. Zahlreiche Unternehmen wollten sich nun in Monaco ansiedeln.

1923 wird Fürst Rainier III. von Monaco geboren, Sohn von Pierre Grimaldi, Herzog von Valentinois und der Erbprinzessin Charlotte von Monaco. Rainier III. war von Mai 1949 bis kurz vor seinem Tod regierender Fürst von Monaco. Er übergab seine Ämter im März 2005 seinem Sohn Albert II. und starb kurz darauf am 6. April 2005.
Seit dem 12. Juli 2005 ist Albert II. regierender Fürst von Monaco.



IVREA
ARDUINO D’IVREA (955-1014)

Er war zunächst Markgraf von Ivrea (990 – 999) und ab 1002 bis zu seinem Tod 1014 König von Italien.
In den Jahren 997 bis 999 hatte Arduino große Probleme und Streitigkeiten mit dem Bischof von Ivrea und Vercelli, man kann sagen, sie führten einen richtigen Krieg um Macht und Ehre. Warmondo, der aus der Adelsfamilie „Arborio“ stammende Bischof von Ivrea stellte sich dem harten Kampf um die feudalen Privilegien, bis er vom Kaiser „Ottone III“, Kaiser Otto III. das Recht bekam, Steuern einzutreiben und auch Recht zu sprechen. Im Gegenzug zeigte er sich sehr loyal seinem Kaiser gegenüber. Arduino, der, mit Unterstützung der treuen Versallen, mit Gewalt gegen den Bischof vorging um den Bischof zu vertreiben, scheiterte.

Kaiser Ottone übergab, mit Zustimmung des Papstes, die Regentschaft nun an seinen Cousin, Olderico Manfredi, Marchese die Torino e di Susa. Arduino und seine Armee eroberten 1001 Ivrea und Vercelli, verjagten die Bischöfe und, bedingt durch den Tod des Kaisers im Jahre 1002, konnte sich Arduino d’Ivrea eine Ausnahmeregel setzen. Er beschloss es und wurde von 1002 bis 1014 zum König von Italien, obwohl ab dem Jahre 1004 Heinrich II. offiziell zum König ernannt wurde. Arduino wusste dies immer wieder zu vereiteln.

Zehn Jahre lang versuchte Arduino die Krone zu halten, doch die starke Opposition der Bischöfe, Grafen und Markgrafen, die loyal zum eigentlichen Kaiser Heinrich II standen, brachte ihn immer wieder in Machtbedrängnis. Erst als Papst Benedikt VIII im Jahre 1014 verkündete, dass Heinrich II. als Kaiser anzusehen ist, unterwarfen sich der römische Adel und die westlichen Verbündeten von Arduino. Arduino, zu diesem Zeitpunkt bereits von einer schweren Krankheit gezeichnet, stirbt kurz darauf am 14. Oktober 1014 in San Benigno Canavese.



 
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