Pompeiana - Imperia - Historischer Reiseführer

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Pompeiana

DIE GEMEINDEN > Comunità Montana Argentina
POMPEIANA      (200 m üM)




Pompeiana, zwischen Terzorio und Castellaro gelegen, ist eine kleine, am Fuße des „Monte Croce“ gelegene, Gemeinde.
Von Imperia aus sind es ungefähr 20 km Entfernung. Über die SS1 Küstenstraße fährt man, in Riva Ligure beim „Lidl“ rechts in die SP50 „Via Giuseppe Garibaldi“. Jetzt noch die stetig nach oben führende Straße etwa 3 km weiter, dann durch Pompeiana, bis nach oben zur Kirche.
Hierzu wäre noch anzumerken, dass Pompeiana aus vielen kleinen Weilern und Ansiedlungen besteht. Der älteste Dorfkern ist oben an der „Chiesa parrocchiale di Santa Maria Assunta“. Doch um dorthin zu gelangen, muss man jetzt erst durch “Conio est, Case Soprane, Barbarasa nord, Belli e Furnu sud”, was aber für den allgemeinen Touristen nicht zu erkennen ist. Das Ortsschild lautet einfach nur „Pompeiana“.



Doch nun weiter bei der Wegbeschreibung… die Hauptstraße des Ortes weiter nach oben, bis man an der Kirche angekommen ist. Direkt vor dem Gotteshaus befinden sich einige, wenige Parkplätze. Oder man fährt an der Kirche vorbei und dann direkt nach dem Kirchvorplatz links vor dem grünen Haus rein und kommt, etwas abenteuerlich, runter zum großen Parkplatz.


STORIA
Erste Dokumente stammen aus dem 11. Jahrhundert, die auch belegen sollen, dass es diese Ansiedlung bereits zur Römischen Zeit gegeben haben soll.
Bis zum Jahre 1049 war Pompeiana unter der Herrschaft von „Marchesa Adelaide di Susa“, die inzwischen, in dritter Ehe mit „Ottone di Savoia“ war. Adelaide stiftete das Gebiet, entlang des „torrente Santa Caterina“, einem Flusslauf, der östlich von Pompeiana fließt, den Benediktinern von „Santo Stefano di Genova“. Durch diesen Einfluss verbesserte sich auch der Lebensstandard der Bevölkerung. Dank neuer landwirtschaftlicher Techniken und dem Anbau von Olivenhainen hatten die Mönche dem gesamten Gebiet neue Perspektiven ermöglicht.
Es entstand ein neues Fürstentum „Principato di Villaregia“, zu dem aber Pompeiana nur von den Jahren 1225 bis 1335 dazu zählte. Die Benediktiner Mönche hatten mit den Jahren immer größere Schulden angesammelt und mussten schweren Herzens das gesamte Fürstentum an „Lamba Doria“ verkaufen.
Zwischen den Jahren 1440 bis 1798 war das Gebiet von Pompeiana geteilt. So beanspruchten nun die Feudalherren „die di Quaranta“ den oberen Teil „Pompeiana Superior o Maior“ und der untere Teil „Pompeiana Inferior“ ging an den „Rat von Taggia“. Die öffentliche Bekanntmachung fand auf dem Vorplatz der „Chiesa Parrocchiale di Santa Maria Assunta“ statt und man informierte auch gleichzeitig darüber, dass es durchaus auch weiterhin gestattet sei, dass die Bewohner die obere Kirche besuchen düften.
Im Jahre 1472 gingen die Rechte von „Pompeiana Maior“ an den „Marchese Spinola“, der im Auftrage der Republik Genua dieses Gebiet übernommen hatte.
Das Jahr 1557 war eines der Schlimmsten für die Bewohner. Die Sarazenen fielen über die gesamte Küste her. Die Piraten plünderten, steckten Häuser in Brand, verwüsteten ganze Dörfer, schreckten vor Mord nicht zurück und nahmen auch Sklaven. Dies alles wurde auch von einem pompeianesi in einem Brief an seine Angehörigen festgehalten, den Giacomo Filippi am 20. Juli 1564 an seine Lieben schrieb. Gemäß vorliegender Dokumente soll hier in Pompeiana, aufgrund des Engagements der Bruderschaft „Contraternita dello Spirito Santo“, im Jahre 1704 eine Schule eröffnet worden sein, die allen Kindern der Gemeinde zur Verfügung stand.





DER ORT
Von dem oben genannten Parkplatz aus hat man einen guten Fernblick auf den „torre barbaresca“ aus dem 16. Jahrhundert. Man kann diesen Turm auch besichtigen. Im unteren Dorf, am „Piazza Dante“ folgt man der Beschilderung und kann bis kurz vor dem Turm mit dem Fahrzeug fahren. Im Turm befindet sich auch ein kleines Museum, das aber eigenwillige Öffnungszeiten hat.



              

                          


Doch zurück zum Parkplatz oben an der Kirche. Der Vorplatz „Piazza Santa Maria“ ist mit den typischen „pietre“ bepflastert. Rechts von der Kirche geht eine schmale Gasse in die „Via L. Anfossi“ und man kann schon das „Oratorio di Santa Maria Maddalena“ entdecken, wie es ganz schüchtern zwischen den alten Häusern hervorlugt.

                                                           

Ich war in der Osterzeit hier und hatte Glück, dass diese Kirchen geöffnet waren. So haben die fleißigen pompeianesi Frauen mit ganzem Einsatz die Kirche und das Oratorio für den großen Tag geschmückt. Leider waren auch, aus zeremoniellen Gründen, einige Skulpturen und Gemälde noch abgedeckt. Aber meine Fotos können sicher einen ersten Eindruck vermitteln.



     


                              

                

Wieder zurück am Piazza Santa Maria findet man die schlichte, aber aussagekräftige Landkarte „Pompeiana e le sue borgate“. Hier erkennt man noch mal die Namen der einzelnen Weiler, standesgemäß in ligurischem Dialekt.
           
Bei meinem Besuch habe ich mich zunächst auf das obere Dorf „Pompeiana Maior“ konzentriert. Nächstes Mal werde ich dann den unteren Teil erkunden und ausführlich über die „Borgate Cüniu, Barbaresca, Cae Süttane, Belli, Cae Sürvane, Fürnu und Tentü“ berichten und mit spektakulären Fotos dokumentieren.

Früher hat Pompeiana eigentlich immer einen Grund gefunden, zu feiern. So gab es mehrmals im Jahr die „Pro Loco“ Feste rund ums Essen. Ob Ravioli, Gnocchi, Tintnfisch oder Spaghetti, hier wurde alles gefeiert und gegessen. In den Monaten Juni bis Ende August gibt es immer wieder religiöse Feste der Schutzpatronen.

                                          

Dar Hinterland von Pompeiana wurde Teil des Naturschutzgebietes „Natura 2000“ und beherbergt unter anderem geschützte Arten wie den Frosch „pelodite punteggiato“ und die Eidechsenart „lucertola ocellata“. Die wiesen sind bestückt mit wild wachsenden Orchideen.


 
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