Museo dell'Olivo - Imperia - Historischer Reiseführer

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Museo dell'Olivo

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Il Museo dell’olivo

Via Garessio 11
Imperia – Oneglia
www.museodellolivo.com                                                                                                               (Fotos noch in Bearbeitung)


Die Jugendstil-Villa wurde etwa 1929 unter der Anleitung eines Architekten Winter errichtet. Welcher Herr Winter dies nun war, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen, eventuell Rudolf, der Sohn des berühmten deutschen Architekten Ludwig Winter. Dieses Gebäude war zunächst der Familiensitz der „Fratelli Carli“ und wurde von 1930 bis 1971 als Firmenzentrale genutzt.

Seit dem 8. Mai 1992 beherbergt diese Villa nun das umfangreiche „Museo dell’olivo“. Es ist ein strukturiertes Sammelsurium von außergewöhnlichen Artefakte, archäologischen Funden, altertümlichen Werkzeugen bis hin zu den extravakanten Ölgefäßen vergangener Zeiten, den unterschiedlichsten Ölkännchen sowie alles rund um den Olivenbaum.

In den insgesamt 18 Zimmern werden die vielen Jahrhunderte des Olivenbaums, des Transportes des Olivenöls sowie über die verschiedenen Produktionsschritte der Ölproduktion berichtet. Des Weiteren beherbergt das Museum auch viele wertvolle jahrhundertealte Dokumente. Die typischen Werkzeuge vergangener Zeiten lassen erahnen, wie mühevoll der Anbau von Baumkulturen bis hin zur Ölverarbeitung war. In einem Raum werden dann auch die traditionellen alten Ölmühlen sowie die heutigen industriellen Mühlen vorgestellt, die heute komplett aus Edelstahl gefertigt sind.


Der Olivenbaum und seine eigene Geschichte
Rund um das syrische Küstengebiet soll sich das ursprüngliche Anbaugebiet des Olivenbaumes befunden haben. Hier waren vor etwa 6000 Jahren großflächige Olivenhaine. Man hatte erkannt, dass diese Frucht vielseitig zu verwenden war. Durch das Pressen der kleinen Oliven konnte man eine dickflüssige Substanz gewinnen, die gerne als Hautschutz genutzt wurde, aber auch bemerkte, dass dies ein guter Brennstoff war. Von dem Geschmack des Öls war man sowieso überzeugt und nutzte es gerne zum Verfeinern der Speisen. Dieses wohlduftende Öl nahm man auch gerne als Duftlampe.

Bereits im 4. Jahrhundert vor Christus soll das Olivenöl eines der begehrtesten Exportprodukte gewesen sein. Die Griechen hatten sich zwischenzeitlich ihre eigene Legende geschaffen. So sagte man, dass der erste Olivenbaum auf Erden die Göttin Athene, während eines Streits mit Poseidon, den ersten Olivenbaum auf der Akropolis hat wachsen lassen.
Dies war nun der heilige Baum, niemand durfte sich an ihm vergehen, ihn fällen oder als Nutzholz verwerten. Zuwiderhandlung wurde mit dem Tode bestraft. Später wurde das Gesetz von einem der Sieben Weisen entschärft. Zwar war es noch immer verboten, einen Baum zu fällen, doch gab es jetzt die Ausnahme, dass man zu „heiligen Zwecken“ einen noch jungen Baum fällen durfte. Das Olivenöl war zu einem Alltagsprodukt geworden. So verbrauchte man pro Person und Jahr etwa 50 Liter Öl für Körperpflege, Nahrungsmittel, Brenn- und Schmiermittel sowie als Medizin.

In der Antike, nach dem „Römisch-Punischen-Krieg“, hielt der Olivenbaum endgültig Einzug nach Italien. Zunächst nur in den südlichen Regionen. Rom, inzwischen unter der Herrschaft von Konstantin, hatte nun über 2.000 Abgabestellen für das Olivenöl installieren lassen, um den Bürgern diese Kostbarkeit zur Verfügung zu stellen. Mit den Jahren verloren aber die Kontrollen durch Kaiser und Kirche ihre Bedeutung, denn über die Jahrhunderte hatte sich der Olivenbaum soweit kultiviert und ausgebreitet, dass keine Abgabekontrolle mehr notwendig wurde.
Etwa ab dem 10. Jahrhundert erhielt die Taggiasca-Olive Einzug in Ligurien. Über abenteuerliche Maultierpfade, den „mulattiere“, brachte man die Ernte an die Küste. Der Öl Handel, gerade in Porto Maurizio und Oneglia boomte. In großen Ölfässern und Amphoren brachte man die kostbare Handelsware bis nach Nordeuropa und die Provinz wurde mit großem Wohlstand belohnt.

Heute besinnt man sich wieder einer gesunden Esskultur vergangener Zeiten. Die mediterrane Küche besteht auf kalt gepresstes Olivenöl. Es muss cremig, sonnengelb und wohlschmeckend sein.



Weitere Infos über traditionele Ölmühlen unter der Rubrik "Ligurische Küche" oder nutzt den link:
 http://www.imperia-online.de/taggiasca-olivenoel.html


 
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