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GESCHICHTE > Herrscher und Adel

Conti di Ventimiglia

Die Feudalherren der Familie Conti di Ventimiglia von der Gründung bis zum Verlust aller Rechte an ihren alten Lehen. Die Informationen wurden zusammengetragen u.a. aus dem „Centro studi ventimigliani“ sowie diverser deutscher und italienischer Literatur aus dem BSB – Bayrische Staatsbibliothek.

Man geht davon aus, dass sich die Adelsfamilie „Conti di Ventimiglia“ im 10. Jahrhundert gegründet hat. Es gibt jedoch, wie meine Recherchen ergaben, viele verschiedene Hypothesen über die Entstehung dieser Dynastie. Aber ich fand auch immer wieder den Hinweis darauf, dass man annimmt, dass zum Ende des 10. Jahrhunderts ein gewisser „Oddone del Monferrato“ der Ursprung der Grafen war. Nach meinen ausführlichen, monatlichen Recherchen habe ich jedoch keinen „Oddone“ aus dieser Zeit finden können. Da dies aber ausdrücklich in der Chronik von Ventimiglia erwähnt ist, will ich es zumindest erwähnt haben. Wo ich jedoch, wider den Angaben vor genannter Quellen, fündig wurde ist tatsächlich das Haus „Corrado d’Ivrea“.

Ich bin immer wieder auf den Namen „Elena di Ventimiglia“ gestoßen und habe versucht, mehr über ihren Stammbaum herauszufinden und konnte feststellen, dass „Corrado d’Ivrea“ der Großvater von Elena war. Somit wäre der italienische König „Berengar II. di Ivrea“ der Urgroßvater von Elena gewesen. Bevor ich nun mit diesen Hinweisen die Geschichte der Familie „Ventimiglia“ beschreibe noch vorab der ursprüngliche Stammbaum:

Berengar II di Ivrea – später König von Italien
- Sohn: Corrado di Ivrea „Cono“ geb. ca. 955
Verheiratet mit: Richilda di Torino – Tochter des 1. Signore della Marca di Torino

Corrado di Ivrea „Cono“
Verheiratet mit: Richilda di Torino, Tochter des 1. Signore della Marca di Torino
- Sohn: Corrado II. geb. ca. 995 in Ventimiglia – Conte sovrano di Ventimiglia

Corrado II. – Conte sovrano di Ventimiglia
Verheiratet mit: Adelisia di Ventimiglia
- Tochter: Elena di Ventimiglia, geb. 1033
- Sohn: Corrado III. Conte di Ventimiglia geb. ? gest. 1082
- Sohn: Ottone di Ventimiglia geb. ? gest. 1077

Hier ist somit für mich belegt, dass die “Conti di Ventimiglia” im Zusammenhang mit Berengar II. di Ivrea stehen und meine nachfolgenden Aufzeichnungen auf dieser Tatsache beruhen.

„Corrado – Cono d’Ivrea“, geboren zwischen 950 und 955, war der Sohn von „Berengario II di Ivrea e Willa“ dem späteren König von Italien. Man geht davon aus, dass „Cono’s“ Vater ihn zum „Conte di Ventimiglia“ ernannte. Corrado heiratete noch vor 987 „Richilda di Torino“, die Tochter des ersten „Signore della Marca di Torino“. Aus dieser Ehe stammt der Sohn “Corrado II.”, der 995 in Ventimiglia auf die Welt kam. So wurde „Corrado II.“ bereits im Alter von etwa fünf Jahren Nachfolger und in zweiter Generation der „Conte di Ventimiglia“. Wann genau „Corrado II.“ das Mädchen „Adelasia“ kennenlernte und heiratete konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Adelasia wurde etwa im Jahre 1020 geboren und bekam, als Ehefrau von „Corrado II.“, im Alter von 13 Jahren, die Tochter „Elena di Ventimiglia“ zur Welt. Darauf folgten noch „Corrado III.“, der 1039 zum ersten mal namentlich erwähnt wird, sowie „Ottone di Ventimiglia“.

Im Jahre 1040 wurde das Lehensrecht amtlich und für die Brüder Ottone und Corrado öffentlich dokumentiert, dass sie sich nun offiziell „Conti di Ventimiglia“ nennen konnten. Die Abtei von Lerino bewahrt noch Dokumente aus dem Jahre 1041 auf, die besagen, dass die beiden Brüder „Conti Ottone e Corrado di Ventimiglia“ das Kloster „Monastero di San Michele“, inklusive der gesamten Einrichtung und Wertgegenstände den Benediktinermönchen „Onorato di Arles“ gestiftet hatten. Diese großzügige Spende wurde in einer 1063 stattgefundenen Zeremonie bestätigt, wo auch auf den „Colle di Montenero“ sowie dem „Castello di Seborga“ hingewiesen wurde. Die Kirche von „San Michele Arcangelo“ steht noch heute auf dem Hügel des alten Ventimiglias’s.

Nach dem Tod von „Oddone di Savoia“, der bis dahin auch viele Besitztümer, unter anderem auch im Gebiet von Ventimiglia hatte, trat seine Frau „Adelaide di Susa“, die auch eine entfernte Verwandte von „Ottone e Corrado“ war, ihre Besitztümer an die Brüder ab.
Nun hatte man ab 1091 auch die Kontrolle über die Territorien des „Valle Maro e Valle Prelà“ und hatte sich so zu den wichtigsten Feudalherren des westlichen Liguriens entwickelt.

Die „Conti di Ventimiglia“ wurden von der Republik Genua missbilligt, wollte sie doch die Vorherrschaft im gesamten Ligurien etablieren. So griffen die Genueser zu besonderen Maßnahmen und überredeten den Kaiser „Imperatore Corrado III di Svevia“ Kaiser Konrad III von Schwaben, militärisch gegen die „Conti di Ventimiglia“ vorzugehen. Dieser besetzte im August 1140 die Grafschaft, die Bewohner konnten nicht dagegen angehen. Im Jahre 1146 wurde „Conte Oberto di Ventimiglia“, ältester Sohn von „Conte Ottone e Signore di Ventimiglia“, gezwungen, die Zuständigkeit der Stadt Ventimiglia und der Republik Genua anzuerkennen. Er musste gegenüber Genua seine Loyalität schwören und wurde dafür mit dem Titel Konsul belohnt. „Oberto II“ starb im Jahre 1152. Doch die Streitigkeiten unter den anderen Brüdern sowie deren nachfolgenden Generationen führten dazu, dass man immer wieder mit Genua Probleme bekam.

Am 8. September 1185 erfolgte die Kapitulation der Grafen von Ventimiglia und eine Vereinbarung zwischen Ottone und dem Konsul „Gandolfo Cassolo“, Waffenstillstand zu schließen, was aber auch die Aufgabe der Stadtherrschaft von Ottone mit sich zog. Doch Ottone hielt sich nicht daran und griff, zusammen mit seinem Sohn „Guglielmo“ sowie dem Cousin „Enrico“ im Jahr 1192 Ventimiglia an, was dann 1993 mit der Belagerung von Genuesen und Verbündeten der umliegenden ligurischen Gemeinde endete.
Im Jahre 1222 wurde „Guglielmo di Ventimiglia“ der „Podestà“, Bürgermeister von Ventimiglia. Mitte des 13. Jahrhunderts hatten sich die sogenannten „Conti di Ventimiglia“ sehr weit verzweigt. Durch die ständige Vermählung der nachfolgenden Generationen mit irgendwelchen hochrangigen und adeligen Feudalherren konnte man bald den Überblick verlieren, wer noch „wahrer“ Conte di Ventimiglia war oder nur ein eingeheirateter Adeliger.

Durch einen Erlass des damaligen Bürgermeisters „Martino di Sommariva“ am 29. Oktober 1254 forderte er die aktuellen Grafen auf, die Fehden zu unterbinden und auf jeden Anspruch der Stadt Ventimiglia zu verzichten. Im Jahre 1249 hatten die Grafen mit der Regierung Genuas eine Vereinbarung getroffen, die Genua aber schon bald bereute. So beschuldigte man nun die Grafen für ein Verbrechen und beraubte sie durch diesen Erlass um alle Lehen.
Im Jahre 1257 unterzeichnete „Conte Guglielmo II. – Conte di Ventimiglia“ eine Vereinbarung mit „Carlo d’Angiò – Conte di Provenza ad Aix“ die besagte, dass er nun die, vom Vater geerbten Länder von „Mentonasco“ und des „Valle di Lantosca“ sowie auf alle Ansprüche der Stadt Ventimiglia verzichtete.

Da sich ab dem 12. bis 13. Jahrhundert die „Conti di Ventimiglia“ in Italien aber auch Frankreich verbreiteten, habe ich nachfolgend die verschiedenen, wichtigsten Familienzweige kurz dargestellt.


Ventimiglia del Maro

Gründer: 12. Jhd. Ottone II. di Ventimiglia, Primo Signore del Maro
Nachfolger: Sohn Enrico

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts verloren die „Conti di Ventimiglia e del Maro“ den Besitz des Maro-Tals und behielten lediglich Aurigo. Der letzte „Conte di Ventimiglia e del Maro“ war „Ruggero Ventimiglia, Signore di Aurigo“, der 1687 verstarb. Einziger Nachkomme war seine Tochter “Paola Maria”, die “Gio Batta de Gubernatis” heiratete und auch hier nur eine Tochter als Nachkomme, “Maria Lucrezia”. So kann man festhalten, dass die Erben der Ventimiglia/Maro-Dynastie zu Ferrero de Gubernatis-Ventimiglia verschmolzen.


Lascaris di Ventimiglia

Gründer: „Corrado I. di Ventimiglia“
Nachfolger: Guglielmo II. di Ventimiglia e Signore di Tenda

Dieser Zweig entstammte ursprünglich „Corrado I di Ventimiglia“. Mit „Guglielmo II. di Ventimiglia“ kam dann noch der Titel „Signore di Tenda“ hinzu. Sein Sohn „Guglielmo Pietro I. di Ventimiglia”, der 1283 verstarb, heiratete im Jahre 1261 “Eudossia Lascaris”, die Tochter des byzantinischen Kaisers “Teodoro II.”. Er musste das Versprechen abgeben, dass die Nachkommen den Familiennamen der „Lascaris“ erhalten. Der letzte männliche Nachkomme der Familie war „Agostino Lascaris di Ventimiglia e Marchese di Rocchetta“. Er verstarb im Jahre 1838 ohne Nachkommen. Seine Witwe “Giuseppina Carrondi San Tomaso” erhielt keinen dieser Titel. Agostino hatte jedoch noch eine Schwester „Adele“, die mit dem Grafen „Conte Gustavo Benso di Cavour“ verheiratet war. Somit kamen die Titel dann in die Benso-Familie.


Conte di Vintimille

Gründer: 13. Jhd. Emanuele di Ventimiglia

Auch dieser Familienzweig stammte aus dem Hause „Corrado I. Conte di Ventimiglia“. Der Urenkel „Emanuele di Ventimiglia“ gestorben 1285, siedelte in die französische Provenza. So entstand die französische Linie und aus dem Familiennamen Ventimiglia wurde „Vintimille“.


Ventimiglia di Geraci

Gründer: 1255 Enrico II di Ventimiglia e del Maro

Es war „Enrico II di Ventimiglia“, der aus der Dynastie der „Ventimiglia del Maro“ entstammte, und im Jahre 1255 sich auf der Insel Sizilien niedergelassen hatte. Er war als Kapitän und Generalvikar im Dienste von König Manfred von Hohenstaufen, auch „Manfred von Schwaben und Sizilien“ genannt – „Manfredi di Svevia“. Enrico heiratete die Adelige „Isabella di Candida“, die aus dem Hause der „Conte di Ischia e di Geraci“ stammte. Durch diese Ehe erlangte Enrico den Besitz der Grafschaft Geraci.



Ventimiglia di Malaga

Gründer: 15. Jhd. Antonio di Ventimiglia e di Geraci
Nachfolger: Giovanni Antonio Ventimiglia e di Montesarchio

Aus dem sizilianischen Zweig der „Ventimiglia di Geraci“ ging ein Nachkomme hervor mit Namen „Antonio di Ventimiglia e Conte e marchese di Geraci“. Er heiratete etwa 1443 die Prinzessin Margherita, die im Jahre 1445 den Sohn „Giovanni Antonio Ventimiglia, Conte di Montesarchio“ zur Welt brachte, der dann später „Isabella de Pisa“ heiratete. Er gilt als der Stammvater der Linie „Ventimiglia di Malaga“. Er war inzwischen „Condottiere e Comandante in capo di truppe militare“, Oberbefehlshaber und Kapitän. Gemeinsam mit seinem, im Jahre 1463 geborenen Sohn „Bernardo di Ventimiglia“, der inzwischen 24 Jahre alt war, nahm er an der Belagerung von Malaga teil und erhielt von den katholischen Königen, als Dank die Herrschaft über dieses muslimische Emirat mit dem Titel „Mayorazgo Veintemilla“. König „Ferdinando, re della Castiglia e dell’Aragona“ schenkte ihm die Herrschaft von Penón de la Vaga, die dann 1696 zur Grafschaft wurde. Bis zum 18. Jahrhundert waren sie Fürsten von San Mauro und „Grandi di Spagna“, spanische Großfürsten.



Ventimiglia del Bosco

Dieser Zweig soll von den sizilianischen „Ventimiglia del Maro“ abstammen. Enricos jüngerer Bruder „Raimondo“ hatte einen Sohn Namens „Oddono Ventimiglia“. Er heiratete noch vor dem Jahre 1269 die Tochter von „Giliberto Abate“, eine gewisse „Giovanna“. Oddone war der Gründer der Linie „Ventimiglia del Bosco“, wie es auch in einem Dokument vom 9. Februar 1283 niedergeschrieben wurde. Hierin befiehlt „Pietro I.“, dass die Familie Abate alle konfiszierten Vermögenswerte an Oddone zu übergeben habe. Hier wird Oddone als „Oddone V. Ventimiglia del Bosco“ oder auch nur „de Bosco“ genannt. Oddone wird mit seiner Frau Giovanna in Trapani ansässig. Die Familie „de Bosco“ besaß gewaltige Lehen sowie sizilianische Gebiete mit unzähligen Titeln, wie zum Beispiel „Principe di Belvedere, Duca di Misilmeri, Marchese di Alimena, Conte di Vicari, Barone di Baida“, wo dann noch die unzähligen Gebiete, Dörfer und Lehen aufgeführt waren. Diese Familie hatte so gut wie alle Adelstitel, die man sich nur vorstellen konnte. Nicht zu vergessen sind auch die Titel des europäischen Hochadels, wie „Grandi di Spagna di Prima Classe“ oder auch „Cavallieri dell’ordine del toson d’oro“.
Der letzte Nachkomme dieser Linie ist „Giuseppe del Bosco“. Er starb am 8. Januar 1721 in Palermo. Er hatte, trotz zweimaliger Heirat mit „Constanze Doria“ und später mit „Principessa Maria Anna Gravina-Ganci“ keine Nachkommen. Giuseppe war ein Untertan des Königs von Sizilien, ein „Cavalliere della SS Annunziata“ sowie „Gentiluomo di Camera di Vittorio Amedeo di Savoia“. Er hatte somit die höchsten Ehren des Hauses Savoyen. Doch der größte Verdienst des letzten “Ventimiglia del Bosco” soll angeblich gewesen sein, dass er maßgeblich und federführend mit bei der Gründung des Ersten Botanischen Gartens sowie des ersten Zoos der Welt, im Jahre 1692 in Misilmeri, verantwortlich gewesen sein soll.


Ventimiglia de Gratteri e Belmonte Mezzogno

Diese Linie entwickelte sich ursprünglich aus der “Ventimiglia di Geraci”, die eine Nebenlinie “Condado de Collesano” auf Sizilien hatte. „Alduino di Ventimiglia de Geraci“ hatte den Titel des Major und Minor auf Collesano, lange bevor es dann zu seiner Grafschaft wurde. Er verstarb 1234 und diese sizilianische Gemeinde der Provinz Palermo ging über mehrere Generationen in das jeweilige Erbe über.
Im Jahre 1285 wurde aus dieser Linie ein Junge geboren namens „Francesco I. di Ventimiglia“. Eigentlich war er der erste, der als „Graf von Geraci“ bekannt wurde, wie es auch in einem offiziellen Dokument aus dem Jahre 1312 von Papst „Papa Clemente V.“ bestätigt wird. Noch zu Lebzeiten seines Großvaters „Enrico I. di Ventimiglia“ hatte Francesco I. in den Jahren zwischen 1300 und 1320 die Besitztümer der Familie erheblich erweitert. Er nannte sich ab 1305 „Conte di Ventimiglia e primo conte di Collesano“. Ab 1308 erweiterte er diesen Titel noch mit dem Zusatz “…e conte di Geraci”. Bis zum Jahre 1320 hatte er unzählige Grafschaften und Landkäufe, die akriebisch protokolliert wurden. Aber auch durch seinen verstorbenen Großvater „Enrico“ kam er zu großem Reichtum. Da sein Vater auch schon verstorben war, ging das Erbe des Großvaters nun direkt an ihn. Zahllose Familienbesitze und Lehen aus Ligurien und Sizilien waren nun in seinem Besitz.

Im Jahre 1315 heiratete „Francesco I. Filangieri, Conte di Geraci“ die Tochter von „Conte Manfredi di Modica“, eine gewisse „Constanze Chiaramonte“, die er aber nach 10 Jahren verlassen hatte, da sie ihm keine Nachkommen schenkte. Für diese Demütigung wurde er von seinem Schwager „Giovanni II. di Chiaramonte“ 1332 gewaltig verprügelt. Bis „Francesco I.“ zum zweiten Mal heiratete hatte er verschiedene Beziehungen, aus denen mindestens fünf Kinder entstammten. Aus beziehungsweise bereits vor der Ehe mit „Margherita Console“ gingen insgesamt neun Kinder hervor, die mit der Heirat dann legitimieret waren. Nach dem Tod von König „Re Federico“ im Juni 1337 zog sich „Federico I. Conte di Geraci“ von allen politischen Ämtern zurück, denn der Nachfolger, König „Re Pietro II.“ hatte nun den „Palizzi“ und „Chiaromonte“ viele Befugnisse verliehen, was sich sehr zum Nachteil für die Familien „Ventimiglia“ und deren Verbündeten „Antiochia“ herausstellen sollte.

„Il Conte di Geraci“ erhielt eine Anklage wegen angeblicher schlimmer Verbrechen und wurde mit der „Magna Regia Curia“ am 30. Dezember 1337 in Nicosia zum Tode verurteilt. König „Re Pietro II. di Sicilia“ höchstpersönlich belagerte das Schloss von „Francesco I di Ventimiglia e Conte di Geraci“ und er musste flüchten. Bewaffnet mit einer eisernen Keule in der Hand wollte er zurück auf sein Anwesen, doch die Straße wurde von seinen Feinden blockiert und man jagte hinter dem Flüchtenden her und soll ihn wohl in eine Schlucht gestoßen haben, wo er dann verstarb. Der Leichnam von Francesco Ventimiglia wurde vom katalanischen „Francesco di Valguarnera“ und seinen Soldaten geborgen, ausgezogen, beschimpft und noch mit Speeren durchbohrt um dem König auch richtig beweisen zu können, dass sie ihn getötet hätten.

Nach seinem Tod wurde das gesamte Eigentum von der „autorità regia“ konfisziert und unter den „vincitore“ aufgeteilt. So ging 1338 die Grafschaft „Geraci“ an Königin Elisabeth von Kärnten „Elisabetta di Carinzia“, die Grafschaft Caronia an „Matteo Palizzi“, die Stadt Collesano und Gratteri ging an „Damiano Palizzi“. Das weitere immense Vermögen verteilte der König an seine Familie und Freunde.

Der zweite Sohn von „Francesco I.“, die Mutter war „Margherita Console“, muss, nach meinen Recherchen, irgendwann nach 1326 geboren worden sein. Er erhielt den Namen „Francesco II. di Ventimiglia Consolo, Conte di Geraci“ oder auch einfach nur „Franceschello“. Er wurde noch als Kind, nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1338 gefangen genommen und des Landesverrates für schuldig gesprochen, dann eingesperrt und erst 1348 wieder freigelassen. Jetzt muss er ungefähr 22 Jahre alt gewesen sein. Sein älterer Bruder „Emanuele“ konnte damals flüchten und ging nach Aragón.

Erst im Jahre 1354 sollte das beschlagnahmte Vermögen wieder an die eigentlichen Eigentümer zurück gegeben werden. Der König höchstpersönlich „Re Ludovico di Sicilia“ übergab den Söhnen von „Francesco I.“ dem damals geflüchteten „Emanuele“ und dem inzwischen 38-jährigen „Francesco II.“ das beschlagnahmte Vermögen. Der König hatte erkannt, dass der Familie „Conte di Ventimiglia de Gratteri e Belmonte Mezzogno“ damals Opfer einer Verschwörung wurde, die von „Chiaramonte“ und „Palizzi“ organisiert wurde.
Bereits im darauf folgenden Jahr 1355, starb König Ludovico und „Francesco II“ wurde einer der vier Ratsmitglieder des noch sehr jungen Nachfolge-König „Re Federico IV. di Sicilia“, der gerade mal 14 Jahre alt war, aber unter dem Schutz seiner älteren Schwester „Euphemia“ oder auch „Reggente“ genannt, stand. Nach ihrem Tod übernahm „Francesco II. di Ventimiglia“ das Sorgerecht für König „Federico IV.“ bis der junge König dann 1361 in Catania die Tochter von „Pietro IV. d’Aragona“, die 18-jährige „Costanza“ heiratete.

Die Brüder „Emanuele“ und „Francesco II.“ waren zwar seit Jahren zerstritten, doch erklärte sich 1362 Francesco II. bereit, seinem Bruder eine Leibrente von 111 Unzen zu zahlen. Als Gegenleistung sollte er für die Aufrechterhaltung der Herrschaft über den Bezirk „Geraci“ sorgen. Die Grafschaft „Condado di Collesano“ befand sich ab 1360 bis 1387 wieder in der Hand von „Francesco II“ und ging dann 1392 bis 1398 an seinen Sohn „Antonio Ventimiglia di Lauria, Conte di Collesano“ über.



 
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