Chiesa Evangelia Valdese - Imperia - Historischer Reiseführer

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Chiesa Evangelia Valdese

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Casa Valdese - Chiesa Evangelia Valdese



Auf der „Via Roma Nr. 14“ befindet sich Casa Valdese mit der, links davon, angrenzenden evangelischen Kirche. Die Grundsätze der Reformation verbreiteten sich hier zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der ehemalige katholische Priester „Francesco Aprosio“ aus Vallecrosia konvertierte zum evangelischen Glauben. Mit der großen Unterstützung der englischen „Lady Louise Murray“, der Witwe von „Major Henry Boyce“ aber auch von dem damaligen Bürgermeister von Sanremo „Alessio Biancheri“, in dessen Haus geheime Treffen der neuen evangelischen Glaubensgemeinschaft stattfanden, konnte man ab 1868 in Sanremo den predigten von Aprosio lauschen.

Die ersten Treffen fanden aber zunächst noch in einem Hinterzimmer des Hotels Victoria, das sich an der heutigen Straße „Corso Cavallotti“ befand, statt. Es war „Pastore Antonio Bartolomeo Tron“, der 1876 die Botschaft aus Vallecrosia nach Sanremo, aber auch Oneglia, brachte. Langsam und stetig entwickelte sich eine kleine Glaubensgemeinschaft und man konnte 1887 einen Versammlungssaal in der „Via Gioberti“ anmieten. Beim ersten Gottesdienst trafen sich hier bereits 50 Gläubige. Ab 1888 hatte die junge Gemeinde dann auch einen Pastor „Giovanni Petrai“, der jetzt regelmäßig und öffentlich predigen konnte und den Glauben der „Valdese“ verbreitete.

Auf Initiative einiger ausländischer Gläubiger wie zum Beispiel „Miss Charlotte Murray“, „Mrs. Claude Braddon“ und die tatkräftige Unterstützung von „Miss Kay Shutterworth“ eröffnete man im Jahre 1884 die erste „Valdese-Schule“ in einem Wohnhaus in der „Via Gaudio“ und musste bereits zwei Jahre später, aufgrund Platzmangel, in die „Casa Gaglietto“ in der Via Umberto 9, des heutigen „Corso Mombello“ umziehen. Unter dem Schutz der „Comunità Valdese“ konnte sich die Schule in Sanremo über 50 Jahre etablieren. Schüler war u.a. auch „Italo Calvino“, der von 1929 bis 1933 diese Institution besuchte.

An dem heutigen „Casa Valdese“ erinnert eine Gedenktafel am Eingangsbereich an einen der Stifter „Mr. James Gordon Oswalt“, Anhänger des Theologen J.N. Darby und selbst auch Mitglied der Glaubensgemeinschaft und Initiator der Stiftung für Bildung und Arbeit.



Eine Person, die einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung der Comunità Valdese hatte, war die Deutsche „Carolina Elena Laura Heye“, die von den sanremesi einfach nur „Sorella Laura“ genannt wurde. Sie bereiste die Blumenriviera eigentlich aus gesundheitlichen Gründen und wurde bald eine eifrige, großzügige Unterstützerin verschiedener Projekte der lokalen Institutionen. Durch das bemerkenswerte Geschenk der „Suor Laura“, das sie 1903 der Gemeinschaft zukommen ließ war es möglich, das „Casa Valdese“ mit Klassenzimmern auszustatten. Man kaufte 1903 das Grundstück an der Ecke Via Roma und Via Carli. Architekt „Giovenale Gastaldi“ sowie der technische Leiter „Liborio Coppola“ konnten somit das Gotteshaus mit dem angrenzenden Gebäude errichten.
Einweihung der Kirche erfolgte am 22. November 1907 und man feierte am darauffolgenden Sonntag bereits den ersten Gottesdienst mit „Pastore Teofilo“ wo auch feierlich die Gedenktafel in Erinnerung an „Laura Heye“ installiert wurde. „Ugo Janni“, ehemaliger Pfarrer der Altkatholischen Kirche war 1901 konvertiert und führte nun die Gemeinde bis zu seinem Tod im Jahre 1938. Die Schule musste, aufgrund des faschistischen Regime 1935 geschlossen werden.
Seit 1984 ist die Glaubensgemeinschaft der Protestanten „Valdese“ vom Staat anerkannt und es wurde eine Vereinbarung unterzeichnet. Seit 1993 gibt es den offiziell anerkannten Namen „Chiesa Evangelia Valdese“.



Um jetzt zum Ausgangspunkt des Spazierganges zu gelangen, geht man etwa 300 m auf der „Via Roma“ in Richtung Meer.

Die Gesamtstrecke dieser Rundreise beträgt etwa 6 km.


 
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