Caravonica - Imperia - Historischer Reiseführer

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Caravonica

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Caravonica ( 360 m üM)



Caravonica ist eine Gemeinde der „Comunità montana dell’Olivo“ mit der Verantwortung für eine „Frazione” nämlich “San Bartolomeo d’Arzeno“.
Die Gemeinde ist etwa sechzehn Kilometer von Imperia entfernt. Die letzten Kilometer bis Caravonica fährt man gemütlich zwischen Olivenhainen und einem wundervollen Ausblick auf das Tal in die beschauliche Gemeinde Caravonica. Entlang der Hauptstraße gibt es genügend Parkmöglichkeiten.

      

        



STORIA
Caravonica war früher eines der wichtigen Dörfer. Es war ein Verkehrsknotenpunkt und die Verbindung zwischen den Händlern der Küste und dem Hinterland bis zum „Colle San Bartolomeo“ und weiter nach Piemont. Es war die „Via Marenca“.

Zur Entstehung des Ortsnamen Caravonica gibt es eine romantische Sage. Es soll früher im Dorf ein schönes Mädchen namens „Nice“ – „Die Schöne“ gegeben haben. Nice sang für ihr Leben gerne, wenn sie auf der Weide oder in den Wäldern unterwegs war. Die Bewohner redeten von ihr als „La cara voce di Nice“ und so soll es dann zum Ortsnamen „Caravonica“ gekommen sein. Ob es wirklich so war konnte niemand eindeutig bestätigen, aber es ist eine liebenswerte Behauptung die man einfach so stehen lassen sollte.

Caravonica bestand schon während der Römerzeit und gelangte etwa ab Mitte des 7. Jahrhunderts unter die Herrschaft der Langobarden. Während dieser Zeit des Frankenreiches fiel Caravonica an die Diözese von Albenga, die die Verwaltung des Gebietes an die „Marca Arduinica“ abgegeben hatten. Urkundlich wird Caravonica 1150 erwähnt, wobei schon fünf Jahre zuvor der damalige Bischof Odoardo von Albenga die Gebiete des Maro-Tals und des Impero-Tals und somit auch Caravonica, mit der Abgabe des „kirchlichen Zehnten“ an die Brüder „i Conti Raimondo e Filippo di Ventimiglia“ im Jahre 1145 übergab.

Über drei Jahrhunderte, vom 15. bis 17. Jahrhundert war das Gebiet Caravonica die feste Residenz der „Marchesi di Caravonica“, eine Nachkommenschaft der Conti di Ventimiglia. Das prachtvolle Castello stand westlich von der Pfarrkirche des Dorfes. Bei den napoleonischen Kämpfen wurde die Burg jedoch so stark beschädigt, dass man sich entschloss, dieses Gebäude abzureißen.

Weitere historische Personen werden mit Caravonica verbunden. Im 17. Jahrhundert musste die Gemeinde unter dem Krieg zwischen der Republik Genua und dem Herzogtum Savoyen, der bis zum Jahre 1625 stattfand, leiden. Caravonica war seit 1575 im Besitz des Herzogs „Duca Emanuele Filiberto I. di Savoia“. Die Republik Genua wollte unter allen Umständen die strategisch wichtigen Ländereien des Maro-Tals und der Ligurischen Riviera. Doch das Herzogtum Savoyen konnte sich behaupten und die Übernahme abwenden. „Vittorio Amadeo II. Francesco di Savoia“ im Volksmund auch „la Volpe Savoiarda“ genannt, war mit der Nichte des Französischen Königs, Anna Maria di Orléans verheiratet und lebte in Turin. Doch kurz vor der Belagerung Turins, als Teil des spanischen Erbfolgekrieges, flüchtete die Frau von Vittorio Amadeo, zusammen mit den Kindern, Anfang Juni 1706 nach Caravonica. Das Dorf wurde nun die neue Heimat der Herzogin „Duchessa Anna Maria D’Orléans“.



Auch Caravonica war von 1805 bis 1814 dem „Primo Impero Francese“ angeschlossen und Porto Maurizio unterstellt. Erst der „Wiener Kongress“ im Jahre 1814 bestimmt dessen Auflösung und Caravonica war wieder eigenständig und 1861 dem Königreich Italien unterstellt. Seit 1929 ist Caravonica eine selbständige Gemeinde mit der Verantwortung für den Ortsteil „San Bartolomeo d’Arzeno“.


DER  ORT

           

Caravonica besticht durch seine vielen kleinen, miteinander verbundenen „carruggi“, die teilweise steil nach oben führen. Dazwischen befinden sich kleine „Fontane“ – Wasserstellen aus vergangenen Zeiten. Die Zwischengänge wurden liebevoll mit Ziegelsteinen und Schieferplatten aufbereitet und dazwischen säumen Blumen- und Pflanzenarrangements die Wege. Man entdeckt immer wieder kleine Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel die „Macchina per le olive“ oder die restaurierte „Fontana“ in der Via Draghi, aber auch die „Meridiana“ an der rosa verputzten Hauswand.

     

Der Glockenturm der „Chiesa Parrocchiale di San Michele Arcangelo e di San Pietro“ ragt erhaben zwischen den Dächern hervor. Diese Kirche wurde, im Jahre 1670, auf einem bereits vorhandenen Fundament erbaut, was man deutlich am Glockenturm erkennen kann. Im Inneren befinden sich eine Statue des Erzengels Michael aus dem 19. Jahrhundert sowie ein Altarbild aus dem 17. Jahrhundert aus der Feder des Künstlers Bernardo Castello mit dem Titel „Madonna del Rosario e oranti“.



Bei dem Rundgang durch Caravonica kommt man unweigerlich auch an dem „Oratorio della Santissima Annunziata“ vorbei. Die barocke Architektur aus dem 18. Jahrhundert stammt von dem ligurischen Architekten Filippo Marvaldi.

Von der „Piazza Chiesa“ aus hat man einen herrlichen Fernblick auf das „Sanutario di Nostra Signora delle Vigne“. Es führt ein gemütlicher Wanderweg zur Kapelle oder man kann über die SP28 der „Colle di Nava“ in Richtung „Colle San Bartolomeo“ mit dem Fahrzeug nahe an die Kapelle fahren.




Das Santuario ist eine Wallfahrtskirche, die gegen Ende des 16. Jahrhunderts erbaut wurde und inmitten eines Olivenhaines steht. Durch liebevolle Restaurierung besitzt die Kirche heute eine Fassade mit einem Säulengang sowie wunderbare Stuckarbeiten aus dem Jahre 1740. Die Originalarbeiten wurden von dem Ligurischen Künstler Francesco Maria Marvaldi sowie dem Tessiner Giovanni Andrea Casella übernommen.

Über die Entstehung und das Dasein des Santuario gibt es Geschichten, die jedoch in keiner Form bestätigt werden konnten, die man sich aber immer wieder gerne erzählt.
So soll der Sohn eines Maultiertreibers aus einem Warenlager, ohne Wissen des Vaters, die Madonnastatue entwendet und diese dann in einem Sack mit Mais versteckt haben. Als der Muli mit dem Sack Mais beladen war, ritten sie los, bis der Muli unter dieser immensen Last fast zusammenbrach und nicht mehr weiter konnte. Nun musste der Sohn seinem Vater den Diebstahl der Madonnastatue gestehen. Der Vater brachte die Statue wieder zurück und stützte die Madonna rundherum mit vielen Steinen, damit sie nicht umfallen konnte. Diese besagten Steine sollen später als Grundsteine für die Wallfahrtskirche genutzt worden sein.
Die Dorfbewohner bauten mit den Steinen einen Schrein, einen so genannten „pilone“ mit dem Bildnis der Maria und es sollen sich ab da unerklärliche, wunderbare Ereignisse zugetragen haben. So beschloss man dann, es war im 17. Jahrhundert, eine richtige Kapelle zu bauen.
Doch die Pilger wurden immer mehr und man ließ die Kapelle erweitern. Es waren Giuliano Ferraro und Nicola Marvaldi, die im Jahre 1658 den Entwurf von Pietro Antonio Corradi umsetzten und den Chor erweiterten. Die endgültige Größe erhielt das Gebäude dann 1739 durch Francesco Maria Marvaldi.

Die Gemeinde Caravonica betreibt Landwirtschaft, vor allem im Bereich der Olivenölproduktion und dem Weinanbau. Hier wächst die Rebsorte Vermentino und Dolcetto.
Kulinarisch rundet man diesen Ausflug mit dem traditionellen Gericht „Buridda“ ab. Genießen Sie dies doch in dem ortsansässigen Ristorante mit einem fruchtigen Vermentino oder Dolcetto. Buon appetito!


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