Comunità Montana Intemelia - Imperia - Historischer Reiseführer

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Comunità Montana Intemelia

ITALIEN

COMUNITÀ  MONTANA  INTEMELIA

Dieser Zusammenschluss der Berggemeinden war bis 2011, wie alle anderen aufgeführten Berggemeinden ein eigenständiger Bezirk der Provinz Imperia.
Dies sind für das „Valle Roia“ (auch Roja oder Roya geschrieben) Airole und Olivetta San Michele.
Das „Valle Nervia“ beherbergt die Gemeinden Apricale, Bajardo, Camporosso, Castel Vittorio, Dolceacqua, Isolabona, Perinaldo, Pigna, Rocchetta Nervina, San Biagio della Cima, Seborga, Soldano und Vallebona. Den Abschluss bilden die Küstenorte Ventimiglia, Bordighera und Vallecrosia.
Diese Berggemeinden erstrecken sich vom Meer bis zu den ligurischen Seealpen, der Grenze zu Frankreich und auch dem Piemont.


„VALLE ROIA“
Dieses Gebiet befindet sich entlang der französischen Grenze. Am rechten Ufer des „Fiumo Roia“ gestaltet sich das untere Tal spektakulär. Majestätisch emporragende Felsformationen und die Sandsteinhöhlen beherrschen hier das Landschaftsbild. Auf der anderen Seite des Flusses kann man die Ruinen des mittelalterlichen „Castello d’Appio“ erkennen. Entlang des Gewässers ist die alte Handelsstraße der Ligurier. Dieser Weg führte von Ventimiglia über die Passstraße bei Fanghetto über den „Colle di Tenda“ durch französisches Gebiet dann zum Piemont.
Nur wenige Kilometer trennt dieses Gebiet vom mediterranen Flair zum „Alpinen Szenarium“. So zeigt sich dieses Tal bis etwa nach Varese fast ebenmäßig, mit nur leicht ansteigenden Hügeln. Doch ab Trucco wird das „Valle Roia“ durchzogen von steilen, rauen Felsabstürzen, die immer wieder von engen, zum Fluss hin verlaufenden Schluchten unterbrochen werden.

Die Ausläufer des „Monte Grammondo“ und „Monte Grosso“ prägen dieses Landschaftsbild mit ihrem weißen Gestein, das durch die vielen Wildbäche, dem Grün der Steineichen und Aleppo-Pinien sowie dem wild wachsenden Wachholder und leuchtenden Erikabüschen noch intensiver hervorgehoben wird.

Die Straße im Roia-Tal führt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Durch enge, grün bewachsene Schluchten, antike Brücken, gelangt man zu den Orten Airole, Olivetta San Michele sowie Fanghetto. Dieses Tal ist nicht durch viele Straßen zerklüftet, was die Landschaft in seinen Ursprüngen erscheinen lässt.


„VALLE NERVIA“
Ein weiteres Tal der „Comunità Montana Intemelia“ ist das Nervia-Tal. Es erstreckt sich etwa auf einer Länge von 20 Kilometer vom Meer bis ins Landesinnere. Der gleichnamige Wildbach entspringt an den Hängen des „Monte Pietravecchia“. Je nach Jahreszeit kann dieser Flusslauf vom kleinen Rinnsal zum reißenden Fluss ansteigen.

Die biologische Vielfalt, die es entlang des Ufers und des Mündungsgebietes gibt, hat WWF veranlasst, das Gebiet zu verwalten und überwachen. Seit 2005 wird diese Gegend offiziell als Schutzgebiet ausgewiesen, da auch die Zugvögel sich hier nachweislich im Frühjahr und Herbst zur Rast niederlassen. Es ist eigentlich ein multikultureller Treff vieler Tierarten.

Entlang des Tales, auf der SP64 gelangt man, auf den Spuren der Geschichte, unweigerlich zu vielen historischen Gemeinden. Nicht nur Herrscher und Poeten bereisten dieses atemberaubende Tal. Künstler wie zum Beispiel Claude Monet waren von diese Umgebung, man möchte fast sagen, besessen. Durch die vielen, teilweise sehr gut erhaltenen Burgen und Schlösser, der Palazzi und fast unzähligen Kirchen, ist die Geschichte hier omnipräsent. Man liest und hört immer wieder die Namen Doria und Grimaldi.

Die gut ausgebaute Hauptstraße führt stetig, aber sanft nach oben und man trifft bereits nach wenigen Kilometern auf die nächste Gemeinde mit ihren faszinierenden, rustikalen Bauten, bis zum Fuße des Monte Toraggio ( 1971 m üM) und Monte Pietravecchia 
( 2038 m üM). Es ist ein traumhafter, teilweise surrealer Blick auf das Tal. Ein eindrucksvolles Panorama. Blick auf schattige Hänge mit Kastanien- und Buchenwälder, gegenüber die sonnendurchfluteten Abschnitte mit Olivenhainen.

Aber man kann durchaus auch „unangenehme“ Gerüche in der Natur wahrnehmen, wie bei Pigna bzw. Lago Pigo. Hier befindet sich eine schwefelhaltige Heilquelle und entsprechendem exklusiven Hotel für Kurgäste. Umgeben von Olivenhainen und Weinbergen liegt ein Stück weiter oben das beschauliche Dorf Buggio. Von hier aus sind viele unvergessliche Wanderungen zu einigen Bergkämmen möglich. Die Wege zum Monte Ceppo, Monte Pietravecchia und Monte Toraggio sind gut beschildert und es erwartet den Wanderer ein unvergesslicher Ausblick auf die Berge und das naheliegende Meer Liguriens sowie der Côte d’Azur.


„Magnifica Comunità degli otto luoghi“
Das Küstengebiet der Comunità Montana Intemelia ist besiedelt von den Gemeinden Vallecrosia und Bordighera. Aber um dem vor genannten Namen gerecht zu werden, fehlen noch sechs weitere Ortsteile, die direkt an die Küstenstädte angrenzen. Diese sind Sasso, Vallebona, Seborga, Soldano, Camporosso und San Biagio di Cima. Wann sich dieser Zusammenschluss ereignete, lässt sich anhand der vielen Aufzeichnungen, die mir vorliegen, nur erahnen, könnte etwa im 15. Jahrhundert geschehen sein. Aber dies scheint auch nicht ganz so wichtig zu sein, da diese Bezeichnung weder offiziell ist, noch bestätigt wurde.

Diese vor genannten Orte spalteten sich, mit Hilfe der Republik Genua, von der freien Stadt Ventimiglia ab. Während der napoleonischen Zeit gehörten alle Orte zur Ligurischen Republik. Im Jahre 1470, so sagt man, sollen 32 Familien aus Borghetto San Nicolo ausgewandert sein und die ersten Häuser am Meer gebaut haben, in der heutigen Altstadt von Bordighera.
Das Dorf Sasso, von einer Wehrmauer umgeben, gleicht noch heute, zumindest von weitem gesehen, einer Festung. Von Seborga aus genießt man den malerischen Blick auf das darunter liegende Tal mit seinen Mimosen. Das kleine Fürstentum hat eine interessante Vergangenheit, aber auch Gegenwart. Ja, richtig gelesen – das „Fürstentum Seborga“. In der Rubrik „Gemeinden“ wird noch ausführlich darüber berichtet werden. - Zu Fuß, auf der alten „mulatiere“ gelangt man von Seborga aus die nächsten Orte Negi und Vallebona, die auch zu den ältesten, typisch ligurischen Dörfern gehören.
Vallecrosia war ursprünglich weiter hinten im Tal. Die Bewohner siedelten sich jedoch mit der Zeit am Meer, entlang der Handelsstraße „Via Aurelia“ an, behielten aber weiterhin ihren ursprünglichen Ortsnamen. Wo früher noch Wein und Oliven angebaut wurden, dominieren heute die allgegenwärtigen Gewächshäuser. Nicht umsonst ist Vallecrosia heute ein bedeutendes Zentrum für Pflanzen- und Blumenzucht. Das „Vallecrosia Alta“ liegt oberhalb der Autobahn.
In San Biagio della Cima sollen sich in frühen Zeiten römische Kolonien angesiedelt haben. Die verschachtelten alten Steinhäuser bilden das sternförmig angelegte Dorf, umrahmt von unzähligen Rosen- und Ginstersträuchen.
Soldano ist etwa im 13. Jahrhundert entstanden und diente wohl hauptsächlich der Verteidigung gegen die barbarischen Einfälle. Hier wird der, für diese Region bekannte „Rossese“ angebaut.
Zu guter Letzt noch die Gemeinde Camporosso. Hier verbergen sich viele bauliche Schätze in dem alten Bereich der Stadt. Einer der Traditionen hier ist das alljährliche Patronatsfest am 20. Januar. Es werden bei diesem Fest bunte Hostien an die Bewohner verteilt, die diese dann das ganze Jahr aufbewahren müssen. Dieses Ritual wird einer Überlieferung nachgespielt. Die Kerkermeister des Heiligen Sebastian hatten ihm die letzte Kommunion verweigert. Ein Engel soll ihm „das Heilige Brot“ in die Zelle gebracht haben.

Die „Magnifica Comunità degli otto luoghi“, eine großartige Gemeinschaft!


VENTIMIGLIA
Diese, an der Grenze zu Frankreich liegende, Gemeinde ist alles auf einmal:
RÖMISCHE STADT, dies beweisen eine Vielzahl archäologischer Funde, wie zum Beispiel das Freilichtmuseum mit seinem Theater. Als „municipium cum suffragio“ erlebte man Zeiten voller Reichtum und hohen Anerkennung.
MITTELALTERLICHE STADT, die man unverkennbar noch heute am rechten Ufer des Roia Flusses bewundern kann. Die mächtige Stadtmauer, Kathedralen und Kloster sind in sehr gutem Zustand. Ziegelsteingepflasterte Gassen, eng und steil, führen durch überdachte Durchgänge, Häuser und Arkaden. Die „Via Garibaldi“ schmückt sich mit den alten Villen des damaligen Adels. Man fühlt sich um Jahrhunderte zurück versetzt.
MODERNE STADT erkennt man an den schicken Einkaufsstraßen und Fußgängerzonen, die sich im unteren Teil der Stadt befinden. Jahrhunderte alte Gebäude sowie die Palmen gesäumte Uferpromenade lockern das hektische Treiben des Business und der Touristen etwas auf.
Nicht nur für Gäste unterhaltend ist das alljährliche, im August stattfindende Spektakel der „Mittelalterlichen Blumenschlacht“, wo sich die einzelnen Stadtviertel mit aller Blumenpracht „bekämpfen“.


 
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