Spaziergang Altstadt - Imperia - Historischer Reiseführer

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Spaziergang Altstadt

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Spaziergang durch die Altstadt von Ventimiglia



Das Fahrzeug sollte man am Besten unten in Ventimiglia abstellen. In der Nähe des Bahnhofs findet man immer wieder Parklücken. Somit ist auch die Wegbeschreibung gleich. Egal ob man mit dem Zug, den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem eigenen Fahrzeug anreist... Ausgangspunkt für den Spaziergang ist der Bahnhof von Ventimiglia.


                                 

Gegenüber des Bahnhofs befindet sich die "Via della Repubblica". Dieser Straße nun bis zum Ende folgen. Jetzt noch die schmale Fußgängerbrücke über den "Torrente Roia" überqueren und schon steht man inmitten der Geschichte Ventimiglias. Nun rechts etwa 100 m flußaufwärts befindet sich bereits das erste geschichtliche Monument, die "Porta Marina".

Hinter der Porta geht eine schmale Straße "Discesa Porta Marina" nach oben. Nun die "Via Biancheri" überqueren und in die "Via del Battistero" abbiegen und gemütlich nach oben zur Piazza Cattedrale spazieren.




Aufgang zum Piazza Cattedrale:

               

             






BATTISTERO DELLA CATTEDRALE DI N.S.ASSUNTA
Baptisterium




Auf der linken Seite vor der Kirche befindet sich das Baptisterium, das man jedoch nur über einen Eingang in der Kathedrale, links vom Altar, erreichen kann. Es hat einen achteckigen Grundriss mit einem trommelförmigen Oberteil. Der Innenraum enthält Nischen und Apside, die in das dicke Mauerwerk integriert sind. Dieser Raum ist mit größter Sorgfalt restauriert worden und stammt ursprünglich aus der „Proto-Romanik-Ära“. Das Gebäude besteht aus zwei Stockwerken. In der unteren Ebene befindet sich in der Mitte das Taufbecken, umgeben von vielen Nischen. Im 16. Jahrhundert wurde das obere Stockwerk zu einer Kapelle umgestaltet, die man über die alte, ins Mauerwerk eingelassene Steintreppe erreicht.
Die Restaurierungsarbeiten in den 70er Jahren brachten wahre Schätze aus dem 11. bis 12. Jahrhundert zutage. Im Oktober 2010 wurde dieses Gebäude wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es befinden sich etwa 20 Exponate aus dem 8. bis 9. Jahrhundert im Baptisterium, die von den Ausgrabungen unter der Kathedrale stammen.

Baptisterium
(Übersetzung der Tafel)

Das Baptisterium von Ventimiglia, zusammen mit der Kathedrale, war ein mittelalterliches Monument des Stadtzentrums. Im Laufe der Zeit erfolgten Restaurierungsarbeiten, insbesondere die von „Nino Lamboglia“ durchgeführten Arbeiten zwischen den Jahre 1948 bis 1950 sowie die Freilegung und Wiederherstellungsarbeiten von 1968 bis 1973. 

Diese Arbeiten waren ein wichtiges Kriterium zum besseren Verständnis der verschiedenen Bauphasen dieses Gebäudes. Das Baptisterium hat einen achteckigen Grundriss. Die innere Konstruktion ist abwechselnd mit halbrunden und rechteckigen Nischen ausgebaut. Man geht davon aus, dass dieses Gebäude, mit freiliegenden Steinmauern und Sandsteinblöcken, heimischem Kalkstein und Mörtel, zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert errichtet wurde.

Die ursprüngliche Türe befand sich auf der Westseite des Gebäudes. Die Säulen, die sich am Zugang zur Kathedrale befinden, sind noch im Original erhalten, wurden jedoch durch den Bau der Seitenkapelle dann im 17. Jahrhundert verschlossen.


                                      

Ein weiterer kleinerer Zugang befindet sich gegenüber und war wahrscheinlich als Fluchtweg in Richtung“Casa Canonica“ oder Vescovile. Inmitten des Raumes befindet sich das große, aus Kalkstein geformte, Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert, mit den charakteristischen halbkreisförmigen Nischen, die damals den „ministri del culto“ vorbehalten waren. Gleichzeitig wurde die Mauer geöffnet und die Türe, wie man sie heute noch sieht, installiert und ein Zugang zur heutigen „Via del Battistero“ geschaffen. In einer kleineren Nische befindet sich noch ein Taufbecken aus dem Jahre 1100, das wohl zuvor an diesem Platze stand.
Das heutige Erscheinungsbild des Baptisteriums ist auf die Konstruktion des sogenannten Regenschirmgewölbes zurückzuführen. Das Gewölbe teilte das Gebäude in zwei Hälften um ein Konstrukt für die Überhangkapelle „Cappella del SS. Sacramento“ zu schaffen, wie es 1595 verfügt wurde.

          



Wie man an der südöstlichen Seite erkennen kann, wurden nachträglich noch auf den romanischen Semi-Säulen Entlastungsbögen eingesetzt, ohne Rücksicht auf Verluste. So wurden die, aus dem 15. Jahrhundert stammenden Fresken doch sehr in Mitleidenschaft gezogen. Die erhaltenen Fragmente sollen die Heilige Katharina von Siena sowie die Verkündung darstellen.

Man geht davon aus, dass bei weiteren Arbeiten im 17. Jahrhundert auch der Boden abgesenkt wurde, um den neuen Boden aus Schieferplatten zu setzen. Diese Behauptung wird auch durch das gesetzte Tor im nordöstlichen Bereich bestärkt, das eine andere Höhe aufweist.

Eine Reihe von archäologischen Arbeiten, die von 1995 bis 1998 durchgeführt wurden lassen, aufgrund der Entdeckungen weiterer Strukturen, nun die Behauptung zu, dass es bereits in der römischen Zeit eine bereits existente achteckige Anlage bestand, auf die dann das Baptisterium und die Kathedrale errichtet wurden.






Cattedrale di Ventimiglia „Santa Maria Assunta“




Durch die, über 1000 jährige Geschichte der Stadt, zählt diese Kirche zu den wichtigsten Gotteshäusern Liguriens. Sie gilt als die erste christliche Basilika im Castrum des „Colle del Cavo“ und betreute die Gläubigen bis zur Mündung des „Torrente Nervia“.

Bei archäologischen Ausgrabungen in den frühen 70er Jahren, die von Nino Lamboglia durchgeführt wurden, konnte eindeutig festgestellt werden, dass die ursprüngliche Bausubstanz bereits aus vorromanischer Zeit stammen muss, etwa 9. – 10. Jahrhundert. Girolamo Rossi hatte dies bereits 1875 erforscht und Lamboglia setzte dann die Theorie von Rossi um. Girolamo Rossi (1831-1914) war ventimigliese. Er hatte viele Talente; so war er Historiker, Archäologe, Numismatiker, Apotheker und Lehrer der italienischen Sprache. Von 1860 bis zum Jahre 1900 war er „Professore di lettere al Regio Ginnasio di Ventimiglia“ und unterrichtete bis zu seinem Ruhestand in Ventimiglia. Er war der Entdecker des alten Theaters sowie der römischen Stadt „Albintimilium“, die zwischen dem 2. Und 3. Jahrhundert im westlichen Teil von Ventimiglia erbaut wurde. Er wird noch heute von seiner Stadt Ventimiglia hoch verehrt.

       

Die Cattedrale di Ventimiglia Santa Maria Assunta wurde gegen Ende des 11. Jahrhunderts, nach vorromanisch, langobardischem Stil modernisiert und in drei Schiffe, durch eine Reihe von Pfeilern, Rundbögen sowie hölzerner Dachabdeckung unterteilt.

Man fügte noch im 12. Jahrhundert den Glockenturm hinzu. Während man noch heute die 3 Schiffe in seinem Ursprung bewundern kann, wurden bis Anfang des 13. Jahrhunderts die Apsis komplett erneuert und das Dach durch ein Tonnengewölbe im Hauptschiff sowie das Kreuzgewölbe im Jugendstil erneuert und ergänzt. Eine weitere bauliche Veränderung erhielt die Kirche dann zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert. Man fügte in die Fassade ein großes Portal ein, das von einer mächtigen, spitz zulaufenden Vorhalle, einem sogenannten „Protiro“ umgeben ist.
Nach dem Konzil von Trento wurde die Kirche den neuen Gegebenheiten angepasst und man installierte am linken Seitenschiff entsprechende Kapellen. Dank des damaligen Königs „Re Carlo Alberto“ konnte im 19. Jahrhundert verhindert werden, dass die Kathedrale abgerissen wurde. Man war nämlich der Meinung, dass dieses Gebäude nicht mehr zeitgemäß und somit nicht mehr für liturgische Zwecke geeignet wäre. Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Glockenturm umgebaut und die mittelalterliche Fassade neu gestaltet sowie innen restauriert. Die Böden wurden auf die ursprüngliche Ebene gesetzt und die Apsiden freigelegt. Das heutige Erscheinungsbild erhielt die Kirche zwischen 1940 bis Ende der 70er Jahre. Hierbei wurde auch das Portal mit dem Spitzbogen und dem breit gefächerten Protiro und den darüber liegenden Trifora, einem aus drei Säulen bestehendem Fenster, restauriert beziehungsweise wieder hergestellt.

Der Innenraum besticht durch die besondere Gestaltung des Presbyteriums mit der großen Apsis, die noch nach lombardischer Vorgabe gestaltet wurde. Die Apsis besteht aus mehreren angedeuteten Ebenen. Auf der zweiten Ebene befinden sich drei Rundbogenfenster. 

Bei letzten Restaurierungsarbeiten fand man in der Krypta, die sich unter dem Hauptaltar befindet, skulpturale Überreste aus vorrömischer Zeit.
Die Kathedrale beherbergt auch einige künstlerische Arbeiten vergangener Jahrhunderte.




Aus dem 8. bis 9. Jahrhundert stammt der Pulvinus, der zwischen dem Säulenabschluss und dem Bogen platziert ist. Ein weiteres architektonisches Element aus dieser Zeit ist der sogenannte Pluteo, eine Art Raumteiler in der Kirche. Das Altarbild zeigt die Himmelfahrt und stammt von dem Künstler „Giovanni Carlone“ (1584-1630), der auch in Oberösterreich sowie im östlichen Bayern tätig gewesen sein soll. Das Kruzifix stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die Marmorskulptur zeigt „la Madonna del rosario“ von dem Bildhauer „Domenico Parodi“, die Anfang des 18. Jahrhunderts gestaltet wurde. Der Künstler „Gio Andrea de Ferrari“ gestaltete zwischen den Jahren 1633 bis 1635 die Leinwand „Battesimo di Gesù con Santa Chiara“.




Oratorio di San Giovanni Battista



Dieses Gotteshaus wurde im 17. Jahrhundert, auf den Grundmauern der alten Kirche „Chiesa di Santa Chiara“, von der Bruderschaft „Confraternita dei Bianchi“ erbaut. Der einschiffige Grundriss mit einem majestätischen Marmorportal fügt sich in die Landschaft der Altstadt ein.
Erst Mitte 2014 wurden aufwändige Renovierungsarbeiten des Daches, Fassaden, Strebepfeilern sowie dem Glockenturm abgeschlossen und dieses kleine Juwel steht nun trotzig an der Seite der historischen Altstadt.






Palazzo dei Conti di Ventimiglia
Ex Convento delle Canonichesse Lateranensi e 
Chiesa di Sant’Antonio Abate a Ventimiglia
Ehemaliges Kloster der Schwestern Canonice Laterane und Kirche „Sant’Antonio Abate a Ventimiglia“

            

Die Klosteranlage liegt, versteckt hinter den dicken Mauern der, aus dem 11. Jahrhundert stammenden, mittelalterlichen Burg der „Conti di Ventimiglia“. Ab dem 13. Jahrhundert wurde das Bauwerk als „colla“, eine Art Schutzwall und Stadtmauer genutzt um sich gegen die Republik Genua und all die Kriege zu schützen. Erst im 17. Jahrhundert nutzte man diese alte Festung als Klosteranlage, wo sich ab 1843 die Schwestern des Ordens „figlie di santissima dell’Orto“ niederließen. Inmitten dieser schweren Mauern verbirgt sich die Kirche „Chiesa di Sant’Antonio abate“.
Auf Wunsch der ventimigliese wurde ab 1656 dieses Kloster gebaut, denn man wollte auch hier in der Stadt ein Kloster, um den jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, hier Frieden und Eintracht zu finden. Unter der Leitung des 54jährigen, genuesischen Architekten „Pietro Antonio Corradi“ begannen die Bauarbeiten ab dem Jahre 1667. Mit dem Einverständnis der „Conti di Ventimiglia“ konnten Mauerabschnitte der alten Festung mitgenutzt und verarbeitet werden.
Jedoch war die Umsetzung des Baus, aufgrund der Lage des Standortes, eine große Herausforderung, denn der Hügel musste zunächst eingeebnet und der Fels in außerordentlicher Handarbeit bearbeitet werden. Als diese gewaltigen Vorbereitungen jedoch abgeschlossen waren, konnten die Gebäude in nur 16 Monaten errichtet werden. Hierfür waren maßgeblich beteiligt die Baumeister „Gio Batta Aicardi“ und „Lorenzo Dolio“. Später kamen noch „Stefano Baiardo“ sowie „Gio Andrea Tagliafico di Sestri Ponente“ hinzu. Im Jahre 1670 konnten dann die Augustiner-Chorherren vom Lateran „Canonichesse lateranensi della regola di Sant’Agostino“ dieses Gebäude beziehen und nach den Ordensregeln des Hl. Augustinus leben.

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die gesamte Anlage noch renoviert und umgebaut. Jedoch wurde das gesamte Gebäude im Jahre 1876, auf Veranlassung eines Königlichen Dekrets, der christliche Orden aus dem Kloster verbannt und der Kommune übereignet. Man installierte unter anderem ein Krankenhaus, eine Frauenschule und einen Kindergarten in einen Teil des großen Gebäudes.

Die Außenfassade besticht durch die, an beiden Seiten installierten Treppenaufgänge, die zum Atrium mit Säulengang führen. Das Atrium ist ohne besondere Ornamente oder Verzierungen. Das Gotteshaus ist rechteckig und mit Seitenkapellen versehen, was der Bauweise des 17. Jahrhunderts entsprach. Atrium und Presbyterium wurden mit massiven, schrägen Pilastern, mit entsprechend gebogenen Wänden, verbunden. Durch die beiden großen, halb kugelförmigen Fenster dringt ein ungewöhnliches Licht in den Raum, der das gesamte Säulengebälk richtig in Szene setzt.

Aufgrund der vielen innovativen Gestaltungsentwürfe gilt dieses Gotteshaus als eine der wichtigsten barocken Sakralkomplexe Liguriens.

Die Kirche beherbergt verschiedene Kunstwerke wie zum Beispiel eine Leinwand „Il Compianto di Cristo“, die dem venezianischen Maler „Paolo Piazza“ (1560-1620) zugeschrieben wird. Ferner ist eine Pistoia-Orgel von „Nicomede Agati“ aus dem Jahre 1845 installiert.



Palazzo episcopale
Bischofspalast – Diözese Ventimiglia



Gegenüber des Klosters, an der Ecke zwischen Porta Nuova und 
Via Garibaldi befindet sich der Bischofspalast. 

Heute erkennt man den Eingang eigentlich nur durch das, 
am Eingangstor angebrachte, fast unscheinbare Wappen. 
Die Fassaden des Gebäudes wurden Ende des 
19. Jahrhunderts restauriert. In der hauseigenen Kapelle 
befindet sich eine Arbeit des Künstlers „Barnaba da Modena“. 
Es zeigt die Madonna mit dem Kind und wurde 
etwa 1380 entworfen.










Storico Municipio
Historisches Rathaus



Nach meinen Recherchen muss das imposante Gebäude gegenüber, wo sich heute die Post sowie die Polizeistation befinden, das historische Rathaus gewesen sein. Auch dieser Palast wurde Ende des 19. Jahrhunderts restauriert und mit Quadern, Pilaster, Giebel und Rahmen um die Fenster verschönert.


Ex teatro comunale
Civica Biblioteca Aprosiana

Entlang der „Via Garibaldi“, an der Hausnummer 10 entdeckt man ein Bauwerk in neoklassizistischem Stil. Imposant sind die hohen Fenstern, die mit Rundbögen und Pilastern umgeben sind sowie dem Tympanon, das im Giebeldreieck eingelassen ist.
Früher war es das Stadttheater, heute beherbergt es die Stadtbibliothek. Hier befindet sich ein außerordentlicher Wertbuchfonds des ventimigliese Paters „Angelico Aprosio“ (1607-1681). Nach meinen Recherchen hat diese Bibliothek Dienstag, Donnerstag und samstags von 9 – 12 Uhr geöffnet.

Direkt links daneben befindet sich ein weiteres historisch bedeutsames Gebäude:






„Loggia del parlamento“ oder auch „Magazzino dell’Abbondanza“
Parlamentsgebäude des 14. Jahrhunderts


Diese Loggia mit den Spitzbögen wurde aus dem typischen Kalkfelsen 
der “Balzi Rossi” gebaut. Es war eines der, im Mittelalter errichteten, öffentlichen Gebäude aus dem 14. Bis 15. Jahrhundert.















Palazzo del Banco di San Giorgio












Nach meinen Recherchen soll in der Via Garibaldi, gegenüber 
des Parlaments, mit der Hausnummer 7 die Regierungsadresse 
des 16. Jahrhunderts gewesen sein. Der Palast war der Sitz der 
„Banco di San Giorgio“, die die Stadt von 1513 bis 1562 regierte.







Oratorio di San Secondo, Orazione e Morte
Oratorio dei Neri



Man sollte schon die Augen offen halten, um nicht versehentlich an dem Oratorium vorbei zu laufen. Ganz versteckt, zwischen Hausnummer 22 und 24 befindet sich der Eingang zum Oratorium. Dieses Gotteshaus war früher Sitz der „Compagnia della Misericordia“ und wurde, bis zum Jahre 1650, auf den Grundmauern eines alten Gebäudes errichtet. Diese außergewöhnliche Lage, nämlich zwischen den bereits vorhandenen Nachbarshäusern, hatte man dem Grundstückspender zu verdanken. Der ventimigliese Adlige „Antonio Porro“ hatte testamentarisch verfügt, dass nach seinem Ableben hier an dieser Stelle das Oratorium errichtet werden sollte.
Wie gesagt, man kann den Eingang des Oratoriums erst mal leicht übersehen, doch wenn man sich gegenüber dem Eingang positioniert erkennt man die, in den typischen Farben gehaltene Rokokofassade mit den teilweise filigranen Stuckarbeiten. Das Steinportal des Eingangsbereiches wurde im Jahre 1670 vom Künstler „Benedetto Bruno di Monaco“ vollendet.




Über dem Eingangsportal steht die Marmorstatue „Statua di San Secondo“. Dies war eine der Märtyrer der „Legione Tebea di San Maurizio“ und Schutzpatron der Stadt. Diese Arbeit stammt von dem sanremesi Marmorkünstler „Giacinto Aycardo di Verezzo“. Links daneben die Statue er „Santa Sabina martire“ und rechts „San Vincenzo Terreri“, der ein bekannter Prediger des 15. Jahrhunderts war.



                         



Der Innenraum wurde, aufgrund der zur Verfügung gestandenen Grundfläche, rechteckig konzipiert. Wertvolle Fresken, ansprechende Arbeiten auf Leinwand sowie vielfältige Stuckarbeiten, die von „Maurizio Carrega“ (1784-1786) stammen, geben diesem Raum eine außergewöhnliche Stimmung.

Der Altar wurde zwischen den Jahren 1677 bis 1681 von „Giacinto Aycardo“ sowie „Giuseppe Ferro di Lugano“ gestaltet. Die spiralförmigen, in schwarzem Marmor gehaltenen Säulen und die friesenartigen Ornamente der Zierleiste sowie die plastischen Grabsymbole auf den Sockeln sind Arbeiten des Steinmetzes „Paolo Biamonti“, die bis 1879 von ihm installiert wurden.

Die Gemälde von „Maurizio e Tommaso Carrega“ aud den Jahren 1784 bis 1786 zeigen Szenen aus einer Reihe von Episoden des Alten Testamentes, in Verbindung mit Tod und Auferstehung.

    


    





Piazza della Fontana



Wenn man die Via Garibaldi weiter nach oben geht, gelangt man schon nach wenigen Metern zu einem monumentalen Brunnen, der sich auf der „Piazza della Fontana“ befindet. Am Brunnen kann man noch sehr gut erkennen, wo die Scherenschleifer und Bauern ihre Werkzeuge scharf geschliffen haben. Es sind noch richtige tiefe Einkerbungen am Brunnenrand zu erkennen.







Convento e Chiesa di San Francesco
Kloster und Kirche “San Francesco”


Am Piazza della Fontana vorbei, nur wenige Meter weiter hinter einer Kurve befindet sich das mittelalterliche Bauwerk. Im Jahre 1313 hatten sich hier die „frati minori di San Francesco“ bereits niedergelassen. Selbstverständlich war es zu dieser Zeit nur ein kleines Bauwerk, das am westlichen Ende des Geländes errichtet wurde.
Nach der Gegenreformation kamen, zu Ende des 17. Jahrhunderts auch die Brüder des Hl. Franziskus wieder zurück und bauten diese mittelalterliche Kirche. Große Unterstützung fanden sie durch den Baumeister „Domenico Doglio“, der die Geistlichen beim Wiederaufbau großzügig unterstützte.
Im Jahre 1797 erwarb die jakobinische Regierung der Ligurischen Republik alle Besitztümer, inklusive der religiösen Reliquien. Der Bau wurde einer Modifizierung unterzogen um jetzt für die zivilen Zwecke verwendet zu werden. Jedoch nahm man wohl Rücksicht auf die christliche Anordnung des Gebäudes, wie man auch heute noch erkennen kann. Heute wird dieses Gebäude ausschließlich für kulturelle Veranstaltungen genutzt.

           

Einige Meter die Straße „Via Garibaldi“ weiter, zwischen der Hausnummer 28 und 30 führt eine „carrugio – Vico Macelli“ rechts nach unten, durch die verwinkelten Gässchen, bis man zu einem wundervollen Ausblick und auch der nächsten Sehenswürdigkeit gelangt.

                









Chiesa San Michele



In unmittelbarer Nähe des alten Stadttores „Porta Piemonte“ befindet sich, auf der „Piazza Colletta“ die Chiesa San Michele. Diese Kirche wurde im 10. Jahrhundert von den Grafen von Ventimiglia errichtet, um als Adelskapelle „Cappella Gentilizia“ genutzt zu werden. Von hier aus hat man einen wundervollen Blick auf das Hinterland, dem Roia-Tal bis hin zum Meer.

Benediktinermönche von Lerino wurden ab dem Jahre 1041 die Verantwortung für das Gotteshaus übertragen und waren somit auch das wichtigste Klosterzentrum des Gebietes von Ventimiglia. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts installierte man den Glockenturm und erneuerte das Hauptschiff. Auf robusten Pfeilern wurden neue Bögen und ein Gewölbe gesetzt. Die beiden, bereits vorhandenen Seitenschiffe wurden hierbei auch renoviert.

Ein Erdbeben im Jahre 1564 beschädigte das Kirchenschiff, das man aber nur notdürftig reparierte, was sich als fataler Fehler herausstellen sollte. Im Jahre 1628 brach die komplette Fassade zusammen. Man hatte keine großen finanziellen Mittel, um dieses Gotteshaus in seiner ursprünglichen Pracht wieder zu errichten und setzte nun einfache Mauern.
Im Jahre 1885 nahm sich der lokale Historiker „Girolamo Rossi“ des Sakralbaues an und kümmerte sich um die Restaurierung. Der obere Teil des Glockenturms wurde 1889 komplett neu aufgebaut, unter der Leitung des Ingenieurs „Bernardo Zanolli“.

Auch der letzte Weltkrieg hatte seine Spuren hinterlassen. So wurde das Gebäude zwischen 1947 bis 1953 einer größeren und anspruchsvollen Restauration unterzogen. Man musste größere Veränderungen bei den ursprünglichen drei Schiffen vornehmen, die bereits durch das Erdbeben im 16. Jahrhundert Schaden genommen hatten.

Während dieser Restaurierungsarbeiten entdeckte man das alte Gewölbe, das einen gotisch provenzalischen Einfluss hat. Die Konstruktion ruht auf schweren Strebepfeilern, gefolgt von Halbsäulen bis zu den typischen Rippenformen. Die Verbindungen zu den Seitenschiffen wurden zugemauert um Stabilität zu sichern. 

Nur die ersten beiden „campate“ auf der linken Seite wurden im 20. Jahrhundert wieder installiert und beherbergen heute „Cappella di Santa Croce“ sowie die Sakristei. Bei der letzten Restaurierungsphase entdeckte man die alte Treppe, somit den Zugang zur alten protoromanischen, frühmittelalterlichen Krypta mit römischen Säulen aus Marmor. 

Im Kirchenschiff sind noch Fragmente von Fresken aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts sichtbar. Des Weiteren beherbergt das Gotteshaus ein Gemälde aus dem 16. Jahrhundert mit der Darstellung „Madonna con il bambino e i santi Michele, Caterina e Antonio abate“.

        




                            
Porta Nuova                                        Porta Nizza                                           Porta Nizza                  Muru de Bo









 
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