Comunità Montana Argentina Armea - Imperia - Historischer Reiseführer

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Comunità Montana Argentina Armea

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COMUNITÀ  MONTANA  ARGENTINA  ARMEA

Dieser Zusammenschluss der Berggemeinden war bis 2011, wie alle anderen aufgeführten Berggemeinden ein eigenständiger Bezirk der Provinz Imperia. Dies waren für das „Valle Argentina“: Triora, Molini di Triora, Badalucco, Montalto Ligure und Taggia. Weitere Orte gehörten dazu: Carpasio, Castellaro, Ceriana, Pompeiana und Terzorio. Nach einer, mal wieder stattgefundenen Neuordnung der Berggemeinden ist seit 2011 die Stadt “Arma di Taggia” nicht mehr dabei.

Das „Valle Argentina“ ist eines der vielen Täler in der Provinz Imperia und misst etwa eine Länge von 40 km, beginnend vom Monte Saccarello (2201 m üM), wo es dann bei Taggia endet. Das Tal wird durch den, am Monte Saccarello entspringenden Fluss „fiume Argentina“ durchzogen, der dann in Arma di Taggia ins Ligurische Meer abfließt.
Je nach Jahreszeit kann dieser Fluss zu einem reißenden Strom werden, denn im oberen Tal ist es durchaus möglich, auch Wintersport zu betreiben was bedeutet, dass die Schneeschmelze im Frühjahr dafür Sorge tragen kann, dass die, am Fluss liegenden Bergseen, wie zum Beispiel der „Lago di Tenarda“ bei Triora oder „Lago dei Noci“ bei Molini di Triora die meiste Zeit des Jahres gut gefüllt sind.

Das Flussbett, aber auch die Seen zeigen die, für diese Region, üblichen Gesteine wie Schiefer, wo hingegen die Landschaft mehr durch Kalkstein herausragt, was man auch an den natürlich gebildeten vielen Höhlen in der Umgebung feststellen kann.
Die Landschaft, so wie wir sie heute sehen, ist das Ergebnis jahrhunderterlanger Veränderung der Natur. Aber auch der Mensch hat im Laufe der Zeit dieses Gebiet nach seinen Bedürfnissen gestaltet und das brach liegende wilde Landstück wirtschaftlich zu nutzen gewusst.

Es stimmt schon, das ursprüngliche Tal existiert nicht mehr. Der Mensch hat die Steilhänge in terrassenförmige Hügel verwandelt, umrandet von den typischen Trockenmauern, den „muretti a secco“, um die derbe Landschaft fruchtbarer zu gestalten. Es wurden Kastanien- und Olivenbäume angepflanzt und in den Gipfeln der Berge die Erde in Weideland umgewandelt. Doch obwohl vom Mensch diese Umgebung so radikal verändert wurde, dominiert doch weiterhin die Natur, denn man hat hier gelernt, in ausgewogener Weise, der Natur ihren Lauf zu lassen und bewusst damit zu leben.

Das hintere Gebiet des „Valle Argentina“ schließt sich an zwei Naturschutzgebiete an, dem „Parco naturale delle Alpi Liguri“ sowie dem „Parco della Caspasina“, die etwa auf der Höhe von Molini di Triora beginnen.


STORIA
Es wurden primitive Siedlungen und Gräber aus vorrömischer Zeit, zwischen dem 12. bis 10. Jahrhundert v.Chr. entdeckt. Darunter auch eine Kultstätte, die dem ligurischen Gott „Belleno“ gewidmet war.

Während der römischen Zeit fanden die Kämpfe zwischen dem Römischen Reich und der Ligurier statt. Erst nach langen erbitternden Kämpfen gab sich die ligurische Bevölkerung geschlagen. Man musste die römische Herrschaft bis ins 1. Jahrhundert v.Chr. ertragen, wo in der Kaiserzeit in Taggia dann einige Villen sowie eine Poststation gebaut wurden. Taggia lag direkt an der Verbindungsstraße „Via Julia Augusta“. Diese wurde direkt nach der Unterwerfung der Bevölkerung der Seealpen gebaut. Sie war die Verlängerung der „Via Aurelia“ und führte nun bis ins Hinterland der Ostalpen.

Zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert n.Chr. entwickelnden sich im Tal die Siedlungsbefestigungen von „Castel San Giorgio“ in Campo Marzio. Dieses Dorf wurde während der Invasion der „Longobarda di Rotari“ im Jahre 641 zerstört. Die übrigen Bewohner begannen, eine neue Siedlung zu gründen, bis das ganze Gebiet dann im 9. bis 10. Jahrhundert von den Sarazenen immer wieder angegriffen und verwüstet wurde.

Im 11. Jahrhundert übernahmen die Feudalherren „Lascaris di Ventimiglia“ das Lehen und verkauften es dann Mitte des 13. Jahrhunderts an die Republik Genua. Jedoch hatte Genua erhebliche Schwierigkeiten bei der Verwaltung dieses Gebietes und erteilte einfach höhere Steuern an die Bewohner des Tales, was die Bewohner nicht unbedingt positiv motivierte.

Der Bau von zusätzlichen Stadtmauern sowie die Errichtung von insgesamt fünf Verteidigungsburgen sollte eine Art Schutzwall für die Siedlungen sein. Es schien, als sei das Tal uneinnehmbar. Diese Abwehrkonstruktion hielt tatsächlich den Truppen von Kaiser Karl VI. bei dem Versuch der Eroberung im 18. Jahrhundert stand, konnte aber der Invasion durch die österreichische Armee nicht dagegenhalten und wurde besetzt. Im Jahre 1725 bemühte sich auch das, von dem Hause Savoyen angeführte Heer, jedoch vergeblich, das Gebiet zu erobern. Ende des 18. Jahrhunderts, während dem Fall des Französischen Reiches, annektierte Napoleon Bonaparte das Tal und band es, bis zum Ende seiner Herrschaft, an das „Dipartamento delle Alpi Marittime“. Der Wiener Kongress setzt 1814 die Grenze neu und das Gebiet wurde dann 1861 an das Königshaus Italien übergeben.

Leider hat auch hier die Deutsche Geschichte ihre Spuren hinterlassen. Viele Zivilisten und Partisanen mussten ihr Leben lassen. Das Gebiet wurde durch Bomben und Brände teilweise zerstört. Die umliegenden Gemeinden haben seit 1950 hart daran gearbeitet, das Gebiet und die Gemeinden liebevoll zu restaurieren und teilweise neu zu gestalten.

Das „Valle Argentina“, das Meer und die Berge, zwei Gegensätze, die sich magisch anziehen.


FLORA UND FAUNA
Die Vegetation in dieser frischen Bergluft, gepaart mit der milden, jodhaltigen Meeresluft, lässt eine große Vielfalt an Pflanzen gedeihen. Bis auf eine Höhe von 1700 m wachsen hier, in teilweise majestätischer Größe Laubbäume und Sträucher wie Buchen, Eichen, Ulmen, Pappeln, Ahorn sowie Kastanien- und Walnussbäume sowie Haselnusssträucher. Aber selbstverständlich befinden sich hier auch, je nach Höhenlage auch Tannen, Kiefer und Lärche.

Wild wachsende Kräuter, aber auch viele Arten von Beeren und Pilze, findet man überall. Thymian, Lorbeer, Rosmarin verbreiten einen intensiven Geruch. In der Küstenregion beherrschen jedoch mehr die Blumen sowie Palmen aber auch riesige Kakteen die Landschaft.

Die Tierwelt kann sich aber auch sehen lassen. Während in den oberen Regionen Gämse und Steinböcke, auch während der Wintersaison, leben, kann man in den Wäldern oft Hirsche, Wiesel, Hermelin und Zobel bis hin zu Wildschwein, Siebenschläfer, Igel, Hase und Fuchs beobachten. Die Wölfe sind auch hier wieder vereinzelt beobachtet worden.
Den schwarzen Skorpion durfte ich schon selbst am Strand kennenlernen. Ich muss sagen, die Freude war etwas einseitig.

Die Vogelwelt ist zu vielfältig, um hier alle aufzuzählen. Sowohl Falken, Adler und Bussard als auch viele Arten von Singvögeln sind zu hören und sehen. Die Eidechse, der Gecko, und auch einige Arten von Schlangen sind hier heimisch.
Ein weiteres Tier sollte noch kurz angesprochen werden, die „vedova mediterranea“ eine Spinne, die man auch „schwarze Witwe des Mittelmeeres“ nennt. Sie ist zwar giftig, aber man kann den Biss in der Regel gut behandeln. Krampfartige Bauchschmerzen, Bluthochdruck, rasch ansteigende Muskelschmerzen und Krämpfe sind die ersten Symptome. Die Bisswunde erkennt man an den lokalen Schwellungen und Rötungen.
Die kleine Spinne erkennt man am markanten Muster auf dem Hinterleib, das es in verschiedenen Farbvarianten gibt. Es gibt sie rot oder gelb oder lila oder schwarz gefleckt. Sie lebt in Bodennähe zwischen Grashalmen und niedriger Vegetation.

Aber auch das Meer hat sehr viel zu bieten. Hummer, Tintenfisch, Sardinen, Sardellen, Schwertfisch sind nur eine kleine Aufzählung der beliebten Fischarten der Gastronomie.

 
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