Ligurien - Imperia - Historischer Reiseführer

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Ligurien

ITALIEN
LIGURIEN

Flächenmäßig ist Ligurien die dritt kleinste Region Italiens und liegt im Nord-Westen. Ligurien wird eingerahmt von den Regionen Piemont, der Emilia-Romagna und der Toskana sowie im Westen an Frankreich und abgerundet mit dem Ligurischen Meer und einem Teil des Tyrrhenischen Meeres. Ligurien wird von den Alpen im Westen und dem Apenin im Nordosten umschlossen und unterteilt sich in die Regionen "Riviera di Ponente" und die "Riviera di Levante", wobei die Regionalhauptstadt Genua den Grenzpunkt darstellt.

Die Küstenregion Liguriens bezeichnet man als Italienische Riviera. Dieser Name leitet sich aus dem Lateinischen ab "ripa" was soviel wie "Ufer" heißt. Der Dialekt Genuas hat hieraus "riva" gemacht und die Küstenregion als Riviera bezeichnet. Westlich von Genua bis zur französischen Grenze erstreckt sich die Riviera di Ponente. Ponente kann man mit "wo die Sonne sich setzt" frei übersetzen. Im Gegensatz hierzu gibt es dann die östliche Region, die sich Riviera di Levante nennt und man mit "wo die Sonne sich erhebt" übersetzen kann.

Ligurien war in früheren Zeiten in mehrere Stadtstaaten aufgeteilt. So war im Mittelalter die Republik Genua die größte Region des 14. Jahrhunderts. Zwischen 1797 und 1815 gehörte Ligurien zu Frankreich und danach zu Sardinien-Piemont, das dann durch das Königshaus von Savoyen im Jahre 1861 an den König überging.

Riviera di Ponente wurde in zwei Hauptabschnitte unterteilt, der Palmenriviera zwischen Varazze und Laigueglia sowie der Blumenriviera zwischen Imperia und Ventimiglia. Riviera di Levante hat hier mehrere Hauptabschnitte, dem Golf von Genua, Golf Parasio und Golfo di Tigullio. Zwischen Chiavari und Sestri Levante schließt sich die Riviera von La Spezia mit der Cinque Terre an, danach folgt der Golf von La Spezia und grenzt an die Region Toskana an.

Ligurien besteht aus vier Provinzen. 
Entlang der über 300 Kilometer langen Küste liegen, von West nach Ost, die Provinz Imperia, Provinz Savona, Provinz Genua und Provinz La Spezia.

Bedingt durch die Ligurischen Alpen sowie dem Apenningebirgszug ist das Klima an der Riviera di Ponente sehr mild, das reinste Paradies für Botaniker. 
Der Ligurische Apennin befindet sich an der Grenze zwischen Ligurien und dem Piemont, geht bei Colle di Cadibona in die Ligurischen Alpen über. Der Monte Saccarello mit seinen 2.201 Metern liegt direkt an der Grenze zu Frankreich und gehört zum höchsten Berg der ligurischen Seealpen, wie man die ligurischen Alpen auch gerne nennt. Aufgrund dieser Gebirgserhebungen werden die Küstenabschnitte klimatisch vom verhältnismäßig warmen Ligurischen Meer dominiert.

Jedoch nur wenige Kilometer im Landesinneren, wie z.B. in der oberen Region des Alta Valle Arroscia kann man ausgiebig Wintersport betreiben. Man hat in den letzten Jahren aufgerüstet und mehrere Skilifte installiert und auf großen touristischen Zuwachs gehofft. Doch durch die Entsiedlung und teilweise wirtschaftlichem Zusammenbruch sind auch hier die Wintersportregionen eingegrenzt worden. Aber die Bewohner des Hinterlandes lassen sich nicht von dem „spopolamento“ entmutigen und streben an, das Freizeitangebot im Winter zu erweitern.

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckte der gut betuchte Hochadel den Riviera-Küstenabschnitt für sich. Man verbrachte viel Freizeit in den eigens dafür erbauten Sommerresidenzen mit parkähnlichen Gartenanlagen, entlang der ligurischen Küste. Mit den Jahren entwickelten sich die kleinen verschlafenen Fischerdörfer zu touristischen Attraktionen und es entstanden die ersten eleganten Ferienorte mit prunkvollen Hotels sowie gepflegten Bade- und Sandstränden. Um die Orte noch attraktiver zu gestalten, legte man Palmenpromenaden entlang der Küste an und die „passegata“ zu den Abendstunden war geboren. Noch heute wird diese Tradition gerne zelebriert, Jung und Alt trifft sich entlang der gepflegten Strandpromenade und spaziert stundenlang auf und ab, nimmt einen Aperitif und diskutiert ausgelassen und italienisch-emotional über Gott und die Welt.

Doch wer diesem Trubel aus dem Weg gehen will, genießt die Ruhe und Abgeschiedenheit im Hinterland. Nur wenige Kilometer vom Meer beginnt das hügelige um nicht zu sagen gebirgige Hinterland. Man entdeckt ganz kleine Orte aber auch größere Gemeinden, die doch manchmal, so scheint es, in der Zeit stehen geblieben sind. Hier kennt man keine Hektik, hier wird man unweigerlich darauf hingewiesen, dass es nichts gibt, was rechtfertigen würde, Eile walten zu lassen.

Während sich in frühen Jahren die Bevölkerung immer mehr, aufgrund von Kriegen, Plünderungen und Naturkatastrophen, ins Hinterland zurück zog, wandern heute die jungen Leute größtenteils an die Küstenstädte entlang der gesamten Riviera ab. Doch auch hier hat sich das Denken schon etwas gewandelt. Man erinnert sich an seine Wurzeln und will das Erbe, aber auch die Natur, erhalten. Die Berggemeinden zum Beispiel in der Provinz Imperia setzen viel Einfallsreichtum und Energie daran, die Dörfer und Gemeinden wieder zu beleben.

Ligurien bietet durch die Konstellation Land und Meer ein großes Spektrum an Ökosystemen. Es gibt sowohl einen Nationalpark als auch mehrere Regionalparks und Naturreservate. Man hat sich dafür ausgesprochen, trotz der hohen Kosten, dass sich die 19 Kommunen im Hinterland eigenständig verwalten sollen damit gewährleistet ist, dass das Gebiet umsorgt und versorgt wird.
Über die Hälfte der Landesfläche von Ligurien ist bewaldet. Auf der regenverwöhnten Bergseite des Apennins sind große Buchenwälder aber auch Weißtannen sehr verbreitet, während in den niederen Höhenlagen der alpinen Wälder in der Region Imperia Waldkiefern aber auch Lärchen wachsen. Zu den künstlich angesiedelten Arten in den westlichen Gebirgszonen gehören der Olivenbaum, die Kastanie und Pinie. Weiter unten, an den, dem Meer zugewandten Hängen befinden sich hier hauptsächlich Wein-, Oliven- und Obstkulturen. Und an den Küsten werden hauptsächlich Zitrusfrüchte angebaut. Und wie der Name Blumenriviera bereits verrät, ist entlang der Ponente-Küste eine große Zierpflanzenproduktion entstanden, was man auch unschwer an den vielen, manchmal etwas unattraktiven Gewächshäusern entlang der Autobahn, erkennen kann.

Die ligurische Küche ist eigentlich zweigeteilt: zum einen die Mittelmeerküche mit der Vielfalt seiner Meeresfrüchte, zum anderen die Landküche, die cucina casalinga, die von den Erzeugnissen der Landwirtschaft lebt. Es ist die Einfachheit der Gerichte, die diese besonderen Spezialitäten auszeichnet. In der Rubrik „Rezepte“ finden Sie landestypische Gerichte, die einfach nachzukochen sind.
Das „Taggiasca“-Olivenöl ist in Ligurien mit Sicherheit das bekannteste regionale Produkt und ist aus der typischen ligurischen Küche nicht wegzudenken. Es gibt noch heute viele kleine Ölmühlen, die auch nach wie vor traditionell die Früchte verarbeiten und man aromatisches, sonnengelbes reines Olivenöl erwerben kann. Die Besonderheit dieses Olivenöls erfahren Sie in der Rubrik „Ligurische Küche“ .


 
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