Nr. 1 - Duomo di S. Maurizio - Imperia - Historischer Reiseführer

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Nr. 1 - Duomo di S. Maurizio

KÜSTENSTÄDTE > IMPERIA > Porto Maurizio > Passeggiata centro storico
Der Rundgang beginnt am Dom von Porto Maurizio. Die Zufahrt ist gut beschildert, so dass man, sofern man möchte, mit dem Fahrzeug direkt vor dem Dom vorfahren und parken kann. Seit 2015 befindet sich auch links vom Dom ein Parkhaus, was auch noch eine kleine Überraschung verbirgt. Weiteres hierzu dann nachfolgend unter Nr. 2 !


Nr. 1
DUOMO DI S. MAURIZIO

      

       

Der Dom wurde von dem Architekten Gaetano Cantoni (* 1745, + 1838) unter der architektonischen Mitwirkung Galeazzo Alessi entworfen. Alessi stellte die Pläne für die Basilika von Santa Maria di Carignano in Genua zur Verfügung. Die Grundsteinlegung erfolgte am 6. Mai 1781 durch Bischof Stefano Giustiniani, Bischof von Albenga. Die Arbeiten wurden 1789 unterbrochen und erst 40 Jahre nach der Grundsteinlegung, im Jahre 1818, nach der Vereinigung des Königreichs Sardinien mit Ligurien, wieder aufgenommen. 10 Jahre später war die letzte Arbeit verrichtet und so steht es auch auf der Tafel an dem Giebel:

DIVO. MAVRITIO.SOCIISQ. A. . MDCCCXXVIII
St. Mauritius und seinen Gefährten – Jahr 1828

Der Dom wurde offiziell am 28. Oktober 1838 vom Kardinal Giacomo Luigi Brignale eingeweiht. Die entsprechende Marmortafel befindet sich über der linken Eingangstüre. Jedoch steht hier der Name des Kardinals etwas abgeändert geschrieben, nämlich Jacobus Aloysius Brignole

Für die Fertigstellung des Doms musste leider hierfür die alte Pfarrkirche, die 1462 auf dem Parasio Hügel erbaut wurde, abgerissen werden, denn man befand, dass hierfür nun keine Verwendung mehr bestehe. (Siehe hierzu auch „Nr. 11“) Die Außenmaße der Kathedrale betragen etwa 70 x 42 m bzw. einschließlich der Freitreppe 82 x 42 m. Die Türme sind 40 m hoch, die Hauptkuppel, gemessen an der Kreuzspitze sogar über 48 m. Die Kirche ist als lateinisches Kreuz mit drei Schiffen „croce latina con tre navate“ auf 3.054 qm konzipiert.

Der Dom ist das bedeutendste neoklassizistische Baudenkmal Liguriens und auch seine größte Kirche im Lande. Die Tafel über der linken seitlichen Türe bestätigt, dass durch Papst Pius XII. im Jahre 1947 der Dom durch den Ehrentitel "Basilica minore" ausgezeichnet wurde. Die Verleihung dieses Titels bezweckt die festere Bindung an den römischen Bischof und soll die Bedeutung dieser Kirche für das Umland hervorheben. Als Symbol dieser Auszeichnung befindet sich auch ein Wappen mit den Symbolen der gekreuzten Schlüssel, wie sie auf dem Papstwappen zu finden sind. Der Pfarrer einer Basilica minor darf eine schwarze Mozetta – einen Schulterkragen mit roten Biesen, Knöpfen und Knopflöchern tragen. Weltweit gibt es heute etwa 1600 Basilicae minores – 540 davon alleine in Italien. Im Jahre 1975 wurde der Dom zur Concattedrale ernannt.

          

Der Innenraum ist mit weißem Marmor und fast einhundert Marmorsäulen im korinthischen Stil ausgestattet. Es erinnert an alte Basiliken des alten Roms. Der Marmorfußboden hat große geometrische Muster, insbesondere inmitten der großen Hauptkuppel. 

      


      

Die Kuppel ist mit Bildhauerkunst und malerischem Interieur reich verziert. Die Bildhauer hatten insbesondere in der zweiten Hälfte des Neunzehnten Jahrhunderts den Innenraum des Doms durch hervorstechende Arbeiten verschönert.

                 

Der Hochaltar aus Marmor mit wertvollen Ornamenten des Architekten Giovanni Marzano. Eine Skulptur die San Maurizio darstellt, von dem Carrarese Bildhauer Carlo Finelli (1842), selbst Schüler des berühmten Canova. Die Statue aus weißem Marmor steht vor dem Hochaltar. Der Chorstuhl aus Wallnussholz beinhaltet schöne Schnitzereien, gefertigt 1845 von dem Turiner Künstler Giusppe Guala. Die große Orgel aus dem Jahre 1925 mit über 3000 Pfeifen und 30 Registern verlieh ihr einen einzigartigen Klang. Die Konstrukteure waren Lingiardi und Luigi Berruti. Doch die Technik macht auch nicht vor Kirchentoren halt. So wurde die gesamte Anlage im Jahre 1992 von der Firma Tamburini elektrifiziert.

Besonders zu erwähnen ist das Marmor-Taufbecken, in dem bereits San Leonardo am 20. Dezember 1676 getauft wurde. Der Taufstein stand zuvor in der alten Pfarrkirche San Maurizio. Ebenfalls aus der alten Kirche San Maurizio in Parasio stammt die Kanzel aus dem Jahre 1640. Sie ist in barockem Stil und mit mehrfarbigem Marmor geschmückt.

Es befinden sich viele wundervolle Werke im Innenbereich des Doms, wie z.B.:



- Ascensione e Gloria di Sant’ Agostino
“Himmelfahrt und Herrlichkeit des San Agostino” des bergamasco Künstlers Francesco Coghetti



- Cristo consegna le chiavi a San Pietro
“Christus überliefert den Schlüssel an San Pietro” von Domenico Piola. Dieses Kunstwerk befindet sich in der Sakristei.

- Fünfseitiges Tafelbild von Cesare Viazzi:
  • - Il riposo in Egitto
  • - Quo vadis Domine?
  • - La caduta di San Paolo
  • - Caino e Abele
  • - La cacciata dal Paradiso terrestre

- Martirio di San Sebastiano
“Martyrium des Heiligen Sebastian” von Francesco Podesti (1870)

Nicht zu verachten sind die auffälligen, unbezahlbaren Kunstwerke der italienischen pittore, wie z.B. zweier Maler aus Porto Maurizio:
  • Gregorio De Ferrari (1647 – 1726). Er war Schüler des außerordentlichen Signore Domenico Fiasella und arbeitete dann zusammen mit Domenico Piola, lernte seine Tochter Margherita kennen und die beiden heirateten.
  • Leonardo Massabò (1812 – 1886).

Folgende Werke befinden sich in der Kathedrale von San Maurizio:

- Miracolo die Beato Leonardo in Corsica (Öl auf Leinwand)
- Madonna (Öl auf Leinwand)
- Madonna del Rosario (1855) (Öl auf Leinwand)
- I Padri della Chiesa (Freske – vier Figuren)
- L’incontro di San Leonardo con Benedetto XV (Freske – aus einer Serie)
- La cacciata dei mercanti dal tempio (Freske – in der Kapelle linke Seite)
- Battesimo di Cristo (1867) (Öl auf Leinwand)
- Il transito della Vergine (Öl auf Leinwand)

             

Sowie weitere italienische Maler, wie Domenico Piola (1627 – 1703), Domenico Bruschi (1840 – 1910), Cesare Maccari (1840 – 1919).

Bewundernswert ist der, mit großen Rosetten geschmückte, Boden der Basilika. Er ist aus schwarz weißem Carrara-Marmor und gelbem Marmor aus Siena gefertigt. Der Dom ist berühmt für seine prunkvollen und zahlreichen Verzierungen aber auch Malereien in den sechs Kapellen sowie im ganzen Kirchengebäude. Der majestätisch wirkende Säulenvorbau an der Haupteingangsseite des Doms ist klassizistisch und mit insgesamt acht dorischen Säulen sowie einer monumentalen elf stufigen, weißen Carrara-Marmortreppe gestaltet. Die drei heiligen Giebelstatuen an der vorderen Fassade zeigen die Heiligen Etolo, Maurizio und Secondo. Diese Statuen sind aus der Hand des Savoneser Künstler Stefano Brilla.



Darunter befinden sich vier Marmorstatuen der Propheten Ezechiele, Daniele, Isaia und Geremia. Diese Kunstwerke waren zuvor in der Apsis der alten Kirche San Maurizio in Parasio und wurden dann nach dem Abriss der alten Kirche hier im Dom untergebracht.

          

Im Eingangsbereich des Doms, in den Nischen des Wandelganges befinden sich vier Marmorstatuen der vier Apostel Pietro, Paolo, Giacomo und Filippo.

Bei jedem Besuch entdeckt man immer wieder kleine Kunstwerke. Diese Seite wird also von Zeit zu Zeit noch einige Ergänzungen erhalten.



 
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