links auf dem Berg: Lucinasco - im Tal: Chiusavecchia - rechts auf dem Berg: Chiusanico
im Hintergrund: "Monte Saccarello"
Chiusanico ist eine Gemeinde der „Comunità montana dell’Olivo“ mit der Verantwortung für insgesamt zwei “Frazioni” wie “Gazzelli“ und „Torria“.
Zwischen den alten Steinmauern der Olivenhaine gelangt man auf der schmalen SP29 und inmitten einer wundervollen Landschaft, in gemütlichem Tempo, nach Chiusanico.
STORIA
Die Historiker sind sich nicht einig, welchen Ursprung das heutige Chiusanico verzeichnen soll. So gibt es die Hypothese, dass eine römische Familie, die „Plautia“ eine Siedlung, rund um die heutige „Chiesa S. Lorenzo“ erschaffen und „Plautianicum“ genannt haben sollen. Die andere Erzählung besagt, dass bereits im 6. Jahrhundert die Mönche des Ordens „Ordine di San Benedetto“ die Gemeinde rund um die „Chiesa S. Lorenzo“ gebildet haben.
Im Mittelalter war das Gebiet rund um Chiusanico mit den anderen Orten Torria, Cesio, Chiusavecchia, Testico sowie den kleineren Ortschaften im „Val Merula“ sowie dem Bezirk Andora, Teil des so genannten „Castellania di Monte Arosio“, wobei „Chiusanico Castello“ die Hauptstadt bildete. Dieses gesamte Gebiet unterstand den Bischöfen von Albenga. Die Bischöfe vergaben das Gebiet als Lehen zunächst den „Marca Aleramica“ und dann später an die Markgrafen von Clavesana.
Im Jahre 1298 erwarben die Brüder Nicolò und Federico Doria für eine Summe von insgesamt 10.000 libbre genovesi das gesamte Gebiet, von Oneglia bis ins hintere Tal. Der Ortsteil Torria war ab 1509 unter der Herrschaft der „Conti Lascaris di Ventimiglia“, Mariola, ein Erbe der Doria gab Torria an Signora Anna di Tenda Lascaris, die es bis Ende des 16. Jahrhunderts ihr Eigen nannte. Aufgrund schwerer Familienfehden wurde im Jahre 1576 das gesamte Gebiet des Fürstentums Oneglia an das Haus Savoyen verkauft.
Die Zugehörigkeit zum Herzogtum und späteren Königreich Sardinien dauerte bis zum frühen 19. Jahrhundert.
Aufgrund des „Primo Impero Francese“, der napoleonischen Zeit, wurden die Gebiete von 1805 bis 1814 nun dem „Dipartamento di Montenotte“ und somit Porto Maurizio zugewiesen. Nach dem „Wiener Kongress“ im Jahre 1814 war Chiusanico wieder eine selbständige Gemeinde, wurde aber im Bezirk von Oneglia, dann der damaligen Provinzhauptstadt Porto Maurizio unterstellt, bis sie dann 1928 als eigenständige Gemeinde mit den Ortsteilen Gazzelli und Torria anerkannt wurde.
DER ORT
Der Vorplatz an der „Chiesa Parrocchiale di Santo Stefano“ ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für eine Wanderung durch die Gemeinde.
Die Kirche stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde, gemäß dem neoklassizistischen Entwurf von Giuseppe Lorenzetti im Jahre 1840 fertig gestellt. Das Gebäude beherbergt noch heute wertvolle Gemälde spanischer Herkunft und weitere Arbeiten von Giulio De Rossi aus dem Jahre 1579. Die außergewöhnlichen Marmorarbeiten aus farbigem Marmor stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die aufwändigen Restaurationsarbeiten wurden, mit viel Liebe zum Detail, erst im Jahre 2011 abgeschlossen. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!
Seit 2011 hat die italienische Firma FASSI SpA ihren Hauptsitz in Chiusanico. Das bekannteste Produkt dieser Firma ist das „Caramella Mental“ sowie der Kaugummi. Diese Industrieform sowie die Landwirtschaft, aber vor allen Dingen der Olivenanbau in den Hügeln und rund um die Ortsteile Torria und Gazzelli sind eines der wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitäten der Gemeinde.
Anfahrt:
GPS-Koordinaten:
Die Strada Provinciale 29, SP29, führt direkt nach Chiusanico.