Castellaro - Imperia - Historischer Reiseführer

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Castellaro

DIE GEMEINDEN > Comunità Montana Argentina
CASTELLARO           (275 m üM)




Die Gemeinde Castellaro befindet sich etwa 22 km von Imperia entfernt. Auf der SS1, entlang der Küstenstraße, fährt man bis nach „Arma di Taggia“. Etwa 200 m nach dem Ortsschild geht es rechts ab auf die SP51 Richtung Castellaro und ist nach etwa 5 km dann am Ziel. Entlang der Hauptstraße befinden sich immer wieder Parkplätze oder man nimmt den größeren ausgewiesenen Parkplatz beim Apothekenschild.
Direkt beim Ortseingang, wo es auch rechts abgeht zur „Via San Michele, Via Gramenga, Via Poggio“, aber auch zum Golfplatz, gibt es auf der linken Seite einen größeren Parkplatz. Wo man parkt ist fast gleich, denn es scheint so, als gäbe es nur eine Altstadtstraße, die durch die Geschichte Castellaro‘s führt.

          

STORIA
Wann genau der Ort Castellaro gegründet wurde, lässt sich nicht recherchieren. Man nimmt an, dass man auf dem Hügel, wo die alten „caruggi“ sind, eine einfache Form einer Befestigung stand und man dann vom „borgo castellare“ sprach.
Erste offizielle Daten gibt es aus dem Jahre 1153. Hierin wird beschrieben, dass es eine Fehde zwischen den Feudalherren von Castellaro und dem südlichen Piemont „Marchesi di Clavesana“ – sowie dem „Conte Anselmo Quadraginta“ gab. Anselmo hatte es zunächst geschafft, seinen Amtssitz des neuen Lehngutes bis nach Castellaro auszudehnen, musste aber klein bei geben und seinem Verwandten, den „Clavesana“ dieses Gebiet überlassen.
1228 übergab „Bonifacio de Lenguiglia“ zwar das Gebiet dann an die Republik Genua, Durfte aber die Feudalherrschaft behalten. Im Jahre 1472 verkauften die „Signori di Lengueglia“ Castellaro jeweils zur Hälfte an die Brüder „Luca e Tommaso Anfreone“, die aus dem Hause „Spinola“ stammten.


Blick auf Taggia

Wie auch die anderen Dörfer der Küstenregion, mussten die castellaresi im Jahre 1561 die martialischen Angriffe der Sarazenen über sich ergehen lassen. Die Piraten plünderten, töteten und entführten einige Einwohner, die dann als Sklaven verschleppt wurden. Trotz der hoch angesehenen Feudalherrschaft der Spignola wurden keine Truppen von Genua zur Hilfe gerufen, die Dörfer waren sich selbst überlassen.
Zum Ende des 17. Jahrhunderts sorgte noch eine Fehde unter den Spinolas für Aufregung. Die Erben der alten Spinolas, die das Gebiet von Castellaro bis 1695 unter ihrer Herrschaft hatten, wollten das Gebiet nicht an den rechtmäßigen Erben abtreten. Erst hitzige politische Kriege entschieden, dass „Maria Brigida Spinola“, die Frau von „Marchese Marc Antonio Gentile“ die rechtmäßige Erbin war.
Die Bewohner erhielten von der neuen Herrschaft viele Privilegien, wie zum Beispiel die Selbstverwaltung des Dorfes.

Erst mit Napoleon Bonaparte, der 1797 in Italien einzog, mussten die Feudalherren alles aufgeben, Castellaro stand unter der Regierung von Napoleon. Wie überall wurde dann 1815 auch Castellaro an das Königreich Sardinien und 1861 dem Königreich Italien unterstellt.


                                                   

DER ORT
Man wird bereits unterwegs mehrfach darauf hingewiesen, dass es hier oben einen Golfplatz geben soll. Das ist erst mal unvorstellbar, wenn man sich die Straße nach Castellaro nach oben quält. Es ist unfassbar, mit welcher Hingabe und Phantasie man hier das Grundstück bearbeitet hat.


vorne links: Golfplatz          vorne rechts: Autobahn        rechts oben: Castellaro

Ein, in hügeliger Landschaft eingebetteter 9-Loch, 33 PAR – Golfplatz, nur wenige Meter unterhalb von Castellaro.

             

Aber das Panorama gibt noch mehr frei. So entdeckt man gegenüber von Castellaro inmitten der Olivenhaine eine große Palmenplantage – Palmen in allen Größen und man denkt, hätte ich nur das geeignete Fahrzeug dabei, um ein paar „Pälmchen“ einzupacken.




Detailansicht

Die Entdeckungsreise dieser kleinen überschaubaren Gemeinde beginnt am unteren Ortseingang. Schlendert man die schmale Gasse „Via Nino Bixio“, wo sich zu Anfang auch ein kleiner Parkplatz befindet, gelangt man auf den Piazza, wo sich auch das Herrschaftshaus der Spinola befindet.

Folgt man nun der „Via Spirito Santo“, erblickt man unweigerlich weitere Sehenswürdigkeiten von Castellaro.

                                                




          


                   

Leider war es mir bei meinem Besuch nicht möglich, ungestört Aufnahmen zu machen. Gerade an diesem Tag wurde einem hoch angesehenen Mitglied der Gemeinde die „letzte Ehre“ erwiesen. So beschränkte ich meinen Besuch, sowie Fotografien auf einige wenige Sehenswürdigkeiten. Zu gegebener Zeit werde ich Castellaro noch mal besuchen und meinen Rundgang vervollständigen.



DIE LEGENDE UM DAS „SANTUARIO DI N.S. DI LAMPEDUSA
Wenn man die schmale Hauptstraße weiter nach oben fährt, gelangt man auf direktem Wege, nach etwa 1 km, zum Santuario. Man hat von hier oben einen weiten Blick auf Taggia und das Meer. Leider wird dieses Bild etwas verzerrt, denn die allgegenwärtige Autobahn aber auch die vielen Gewächshäuser nehmen etwas von dem Charme dieser Gegend.

Die Legende besagt folgendes:
Es war die Nacht vom 25. Juni 1561, als der castellarese „Andrea Anfossi“ von den Piraten gefangen genommen und 40 Jahre als Sklave gehalten wurde. Andrea hatte nie den Glauben verloren, er wollte irgendwie wieder zurück in seine Heimat.
Die Sarazenen führten ihn auch nach Lampedusa, wo er als Holzfäller seine Arbeit verrichten musste. Er betete Tag für Tag zur Jungfrau Maria, dass man ihm helfen möge, zu entkommen. Eines Tages, er war wieder im Wald um Holz zu fällen, fand er im Gebüsch ein Gemälde der Jungfrau Maria. Aus einem großen gefällten Baum schlug er eine Art Kanu und nutzte die bemalte Leinwand als Segel. Die Türken, die ihm auf See verfolgten, hatten keine Chance. Das Boot von Andrea war zu schnell. Es war das Jahr 1602, als Andrea endlich wieder nach Hause, nach Castellaro, kam. Er berichtete den Bewohnern, was ihm wiederfahren war und auch von dem Wunder der Flucht.
Zusammen mit den Dorfbewohnern bauten sie das Santuario zu Ehren der „Nostra Signora di Lampedusa“. In der Apsis befindet sich nach wie vor die, gut erhaltene Leinwand, die jedes Jahr am 8. September in einer Prozession, entlang des Kreuzganges „Via Crucis“, bis runter zum Dorf getragen wird.


 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü