Nr. 17 - Oratorio Santa Caterina, Palazzo Manuel - Imperia - Historischer Reiseführer

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Nr. 17 - Oratorio Santa Caterina, Palazzo Manuel

KÜSTENSTÄDTE > IMPERIA > Porto Maurizio > Passeggiata centro storico

Nr. 17
ORATORIO DI SANTA CATERINA - sec. XIX
PALAZZO MANUEL - sec. XVIII




ORATORIO DI SANTA CATERINA
„L’Oratorio di Santa Caterina“ und die gleichnamige weibliche Bruderschaft
Im Süden der Stadt, im Stadtteil „della Rocche“, befand sich das Oratorium „Santa Caterina“, was in seiner Funktion einzigartig in Ligurien war, denn es bestand aus einer weiblichen „Bruderschaft“. Erwäht wird die „Confraternita femminile“ Anfang des 16. Jahrhunderts. Sie besaß eine eigene Kirche sowie eine eigenständige Verwaltung. Dokumentiert ist, dass ab dem Jahre 1561 die Vorsteherin „Prioressa Augusta Aicardi“ das Oratorium leitete.

          

Das ursprüngliche Oratorium nannte sich zunächst „Sanctae Catherinae disciplinatorum mulierum“ und befand sich im Grenzgebiet der Stadtteile „delle Rocche“ und „dell’Ospedale“, unmittelbar hinter der Stadtmauer. Es war ein kleines Gebäude mit einfachem Holzdach. An der Rückwand befanden sich zwei, sehr einfache und schmucklose, Holzaltäre. Im Jahre 1567 unterstützte der Architekt Bartolomeo Bianco das Oratorium und baute unter anderem ein massives Gewölbe aus Stein. Mit den Jahren erhielten „le donne“ immer mehr Unterstützung aus der direkten Bevölkerung, so dass sie bereits 1571, dank ihrer Wohltäter, das Oratorium, was heute als „Chiesa di San Leonardo“ bekannt ist, fertig stellen und beziehen konnten. In der Krypta unter der Kirchenhalle bauten die „donne“ den Raum aus und nutzen ihn als Frauenklinik um die bedürftigen, kranken und schutzsuchenden Frauen zu pflegen.

          

Bis zum Jahre 1587 übernahmen die „donne nell’Oratorio“ die gleichen Aufgaben, wie ihre männlichen Ordensbrüder, was auch zum Beispiel die Verteilung der Hostie anbetraf. Doch der damalige Bischof „Fieschi“ untersagte nun, dass „le donne“ weder die Heilige Hostie noch die Segnung vollziehen dürften, keine Kutte tragen oder Prozessionen durchführen, was zwar schwierig war für den Orden, doch sie unterwarfen sich.

                              

Das bisherige Oratorium wurde im Laufe der Jahrhunderte nun doch zu klein. Die „Consorelle di Santa Caterina“ hatten in Porto Maurizio ein hohes Ansehen, so dass sich viele „portorini“ dazu bereit erklärten, den „Consorelle“ ein neues Heim zu schaffen. Dank der „Consorella Maddalena Cademartori“, die eine Stiftung ins Leben rief, sowie der Einwohner Porto Maurizius aber auch der großzügigen finanziellen Mithilfe der Familie Manuel, konnte 1837 mit dem Bau des neuen Oratoriums begonnen werden.
Das Gebäude wurde von dem Baumeister Tito Bracco nach den Entwürfen des Malers A. Raineri gebaut und im Jahre 1856 von der Ordensgemeinschaft „Santa Caterina“ übernommen werden.




PALAZZO MANUEL



Gegenüber des Oratorium befindet sich der „Palazzo Manuel“. Dieses Gebäude wurde Ende des 18. Jahrhunderts gebaut und diente dem „Maire“ als Wohnsitz.

                        

Napoleon Bonaparte ernannte Louis Manuel während seiner Regierungszeit als Bürgermeister der Stadt Porto Maurizio. Louis Manuel war in dieser Zeit sehr engagiert und kümmerte sich wohlwollend um die Bürger der Stadt. Doch mit dem Untergang Napoleons und dem Beschluss des „Wiener Kongress“ im Jahre 1814 wurde Manuel mit sofortiger Wirkung abgesetzt und wurde Opfer der aufgebrachten Bevölkerung.


 
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