Armo - Imperia - Historischer Reiseführer

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Armo

DIE GEMEINDEN > Comunità Montana Alta Valle Arroscia > A - B
Armo                           578 m üM



Diese Gemeinde befindet sich oberhalb von Pieve di Teco, in einem Seitental des Arroscia, im „Valle Arogna“, in unmittelbarer Nähe des Flusses „Torrente Arrogna“, der sich durch das gesamte Tal schlängelt. Von Pieve di Teco folgt man der Beschilderung nach Armo. Schon von weitem erkennt man die terrassenförmig angeordneten Häuser, fährt durch schattenspendende Waldstücke stetig nach oben und hat nach etwa 8 km das Ziel erreicht.

Im Jahre 1275 wurde diese heutige Gemeinde noch „Aramo“ genannt, wie ein Dokument von“Obertus Simundus de Aramo“ belegt und später dann, etwa im 16. Jahrhundert dann „Almo“. Woher diese Namensgebungen nun stammen, darüber streiten sich die Gelehrten. Zum einen nimmt man an, dass es ein typischer vorrömischer Name wäre, keltischen Ursprungs und der Gottheit „Aramon“ entstamme oder ist er vielleicht aus dem Germanischen „Armo“. Eine weitere Hypothese wäre, dass es sich ableiten lassen könnte von den „maschile di arma“, ein typischer ligurischer Ortsname für Krieger, die in Höhlen lebten oder was auch noch sein könnte, den Namen der großen Stadt am Meer übernommen „Arma“. Man weiß es nicht genau.


STORIA

Dass dieser Ort eine wichtige Ansiedlung war, beweisen schon die zahlreichen Votivkapellen, die noch heute, entlang des alten Saumpfades, stehen. Die Reisenden aus dem Piemont mussten diesen Weg durch Armo nehmen, wenn sie zum Handelsplatz nach Pieve di Teco oder bis runter zum Meer wollten.

Nach der Gründung von Pieve di Teco im Jahre 1233 wurde Armo, wie auch weitere 15 Orte, nun dieser Handelsstadt sowie der Zuständigkeit der „Marchesato dei Clavesana“ unterstellt. Ende des 14. Jahrhunderts, 1386, beschloss man, das Land der Republik Genua zu übergeben.
Während der genuesischen Herrschaft hatte Armo mit den ständigen Streitigkeiten der „Comune di Caprauna“ zu kämpfen. Es ging immer wieder um die Abgrenzung von Weideland, das sich zwischen den beiden Gemeinden befand. Seit 1576 versuchte „Emanuele Filiberto di Savoia“ den oberen Teil des Arroscia-Tales zu erobern, um hier die Handelsroute weiter ausbauen und schnellere Wege vom Piemont an die Küste zu verbinden.
Damit dieser Konflikt nicht ausartete, ließ man aus Genua Regierungsvertreter kommen. „Commissario Giovanni Battista Raggio“ sowie „Cancelliere Gio Domenico Confredi“ kamen im Juli 1653 in die Gemeinde und brachten einen Kartographen mit, der nun das Land richtig zu vermessen hatte. Es ging hier nicht nur um die Diskrepanz zwischen den beiden Orten, vielmehr lag Armo an der Grenze zum Herzogtum von Savoyen und man musste nun darüber verhandeln, welches Land zu welchem Staat nun gehören sollte.
Das Land wurde akribisch vermessen, denn die künftige Handelsstraße sollte zwischen Armo und Moano installiert werden, die Ormea mit dem „Val Tanaro“ verbinden sollte.

Der Kartograph „Gropallo“ erstelle eine topographische Karte, die jedoch nur das Land von Genua als Reiseroute vermessen hatte, somit im Bereich der Republik Genua liegen sollte. So wurden mehrere Karten erstellt, bis beide Eigentümer sich endlich einig waren und die Straße durch beide Gebiete geleitet wurde.

In den folgenden Jahrhunderten kam Armo auch in die Zuständigkeit der französischen Herrschaft bis dann 1860 die Zugehörigkeit zum Königreich Sardinien ausgesprochen wurde und Armo der Provinz von Porto Maurizio unterstellt war.

Das Erdbeben von 1887 hatte auch hier seine Spuren hinterlassen. Armo erhielt vom Staat einen Zuschuss von etwa 19.000 Lire, um die beschädigten Privathäuser sowie die städtischen Gebäude wieder Instand zu setzen.

Im Jahre 1949 trennte sich Armo nun endgültig von Pieve di Teco und ist seitdem eine eigenständige Gemeinde.



Der Ort

Armo ist eine eigenständige Gemeinde und sollte somit auch erwähnt werden. Jedoch ist es auch für mich nicht so einfach, eine, etwa 100 Seelen-Gemeinde zu beschreiben. Auf jeden Fall ist der Ausblick, den man von hier oben auf etwa 570 m bis 900 m genießen kann, viele Fotos wert. Von hier führen alte Saumpfade bis zur Grenze Ligurien/Piemont.

Mit etwas Glück findet man unmittelbar nach dem Ortseingangsschild eine Parkmöglichkeit und geht dann die schmale Straße, die links nach unten führt, zum Rathaus sowie der ersten Sehenswürdigkeit.


„Chiesa Parrocchiale Navità di Maria Santissima o Maria Vergine“

Dieses Gotteshaus wurde Ende des 16. Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet. Es ist in typisch barockem Stil gehalten. Man geht davon aus, dass dieses Gebäude auf den Fundamenten einer alten Kirche errichtet worden sein soll. Im Inneren befinden sich verschiedene Arbeiten aus dem 15. Jahrhundert sowie ein wertvolles Triptychon aus dem 16. Jahrhundert.

Hinter dem Rathaus führt ein Weg, unter den Hausbögen hindurch, nach oben zur Hauptstraße. Ein Stück weiter steht eine kleine Kapelle und geht den Weg rechts hoch bis zu einer weiteren alten Kapelle. Von hier aus hat man schon einen atemberaubenden Blick auf die Berge und das Tal.

Armo ist ein idealer Ausgangspunkt für gemütliche Wanderungen.


 
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