Lingueglietta - Imperia - Historischer Reiseführer

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Lingueglietta

DIE GEMEINDEN > Comunità Montana dell'Olivo > A - C > Gemeinde Cipressa
Lingueglietta (325 m üM)
(Vinguilia)



Lingueglietta ist ein altes Dorf, das an einem strategisch günstigen Punkt des Bergrückens, zwischen zwei Tälern, angesiedelt wurde. Im östlichen Tal fließt der „Rio San Lorenzo“. Der höchste Punkt des Dorfes bildete einst das „castello dei Conti della Lengueglia“, wovon leider nur noch Teile der Ruine zu erkennen sind. Weil sich die Bewohner des alten „Vinguilia“ gegen Genua verschworen hatten, ließ der Doge „Simone Boccanegra“ im Jahre 1341 das castello, Wahrzeichen des Gebietes, teilweise zerstören.



STORIA

Lingueglietta war einst „sede comitalis“, der Sitz der Grafschaft, die sich im 12. bis 13. Jahrhundert entwickelte. Die Häuser wurden landestypisch errichtet, waren durch mächtige Bögen miteinander verbunden und installierte überdachte Passagen und Gewölbe. Die Gassen, sogenannte „carruggi“ waren mit groben Pflastersteinen ausgelegt, die Piazza, der Marktplatz, mit den typischen kleinen „pietre“.



Das Dorf vergrößerte sich zu beiden Seiten des Schlosses und die Häuser bildeten, durch die Bauweise eine Art Schutzmauer. Die „carruggi“ waren wie ein Labyrinth, führten aber letztendlich alle zur Dorfmitte, dem Marktplatz.

Der Name „Lingueglietta“ bildete sich aus dem Namen der „Signori del Borgo – Conti della Lengueglia“ – siehe auch „Adel A-Z“. Sie beherrschten dieses Gebiet ab dem 11. Jahrhundert bis ins frühe 17. Jahrhundert. Mitte des 11. Jahrhunderts war hier im castello der Finanzverwaltungssitz des „Marchesato di Torino“.

Bis zu ihrem Tode im Jahre 1091 war „Adelaide di Susa“ im Besitz der gesamten Region. Jetzt sollte das Erbe von Lingueglietta an ein Mitglied der piemontesischen Familie „dei Quadraginta“ gehen. Es war nicht genau definiert, welches Familienmitglied die Herrschaft übernehmen sollte. Dies nutzte „Anselmo de Quadraginta“ und nahm dieses Gebiet einfach in Besitz. Dazu nominierte er sich selbst als Lehnsherr des „Marchese di Clavesana“ vor dem Senat von Albenga und eignete sich widerrechtlich das Gebiet an. Besagter Marchese war überrumpelt worden, hatte aber keine Einwände. So wurde diese Amtseinführung im Jahre 1162 auch durch den Kaiser „Imperatore Federico Barbarossa“ offiziell bestätigt und Lingueglietta gehörte ab sofort, auch offiziell, unter das Lehen der „Quadraginta“.

Der zuständige Bischof „Odoardo di Albenga“ hatte bereits am 13. April 1153 an „Anselmo de Quadraginta“ die Aufgabe übertragen, dass er den kirchlichen Zehnten im gesamten Gebiet einzutreiben hätte. Die Bewohner sahen zunächst in „Anselmo“ nur den Geldeintreiber, doch mit der Zeit machte er sich sehr verdient um seine Mitbürger, denn er setzte sich auch für die Belange der Menschen ein und verdiente sich mit der Zeit großen Respekt. In diesen Jahren, so vermutet man, sorgte er auch dafür, dass mit dem Bau eines prunkvollen und beeindruckenden Schlosses, an der höchsten Stelle des Ortes, begonnen werden konnte.

In den folgenden Jahrzehnten nutzte Anselmo seine zunehmende politische und militärische Macht aus und wurde, dank der Unterstützung seiner Verwandten, der „Marchesi di Clavesana“ zu einem der mächtigsten Feudalherren dieser Gegend.

Die Machtbesessenheit einer Genueser Adeligen „Maria degli Alberighi“, die angeblich mit einem Linguegliettesi „Lanfranco Richiero“ verheiratet war, hätte 1182 fast einen Krieg angezettelt. Doch die damaligen Lehensherren „Anselmo e Bonifacio de Quadraginta“ ließen sich nicht auf diese Streitigkeiten ein und wandten sich direkt an den Senat von Genua. Die Brüder befürchteten, dass man durch diese Querelen mit besagter Adeligen Maria noch die Obermacht verlieren könnte, doch Genua war angetan von der diplomatischen Reaktion der beiden Brüder, keinen Krieg sondern das Land beschützen zu wollen, so dass man beschloss, den bestehenden Lehensvertrag am 1. Oktober 1182 zu verlängern und noch weitere Ländereien zu übertragen. Ferner beschloss man, dass die Bewohner vom Zehnten befreit und zu einer Selbstverwaltung berechtigt wurden.

Die Republik Genua breitete ihre Vormachtstellung im westlichen Ligurien weiter aus. Man war im Krieg mit Ventimiglia. Es wurde im Jahre 1199 auch mit Lingueglietta Konventionen vereinbart. Von 19. bis 29. September 1199 trafen sich „Console Amico Raffano“, „Bonifacio de Quadraginta“, der sich hier auch als „Vassallo del Comune di Genova“ vorstellte.

Im Jahre 1204, nach dem Krieg zwischen Oneglia und Porto Maurizio bestellte der Vertreter der amtierenden Stadtherren, ein sogenannter „Podestà Guifredotto Grassello“ die Repräsentanten der jeweiligen Ländereien, darunter auch Lingueglietta, ein, um zu gewährleisten, dass man sich nun in Friedenszeiten unterstützt. Dies wurde noch mit einer Androhung einer Geldstrafe von 1000 lire bekräftigt, falls man dieser Aufforderung nicht nachkommen sollte. Im Rahmen dieser Allianz wurde zwischen Lingueglietta und den Nachbargemeinden Vereinbarungen unterzeichnet wie zum Beispiel mit der Gemeinde Castellaro. Am 29. Januar 1219 konnte ein Streit um Gemeindeland zwischen dem „Mulino di Campo Errigo“ und der Straße zur „Chiesa di Pompeiana“, das als Weideland ausgewiesen war, beigelegt werden.

Der „Krieg“ zwischen den Benediktinermönchen und Bonifacio
Es gab zwar besagten Friedensvertrag, doch nicht jeder wollte sich unbedingt daran halten. Geistliche, in diesem Falle die Benediktinermönche des naheliegenden Klosters „Santo Stefano“, das sich in der Nähe der „Chiesa di San Maurizio“ befand, kultivierten weit außerhalb ihrer Ländereinen nun Olivenhaine. Dies wurde ihnen jedoch untersagt und so kauften sie 1225 das Land für 120 lire über die „Conti di Ventimiglia“.
Papst „Onorio III“ musste eingreifen und bestätigte am 18. April 1228, dass alle Rechte des Gebietes, das ja zu Lingueglietta gehörte, zunächst an zwei Genueser Kleriker überstellt werden sollte, die dann alle Privilegien an Cipressa, Porzano und Terzorio weiter gaben.

Inzwischen war „Anselmo II“, Sohn von „Bonifacio de Quadraginta“ Lehnsherr und vereinbarte am 12. September 1233 weitere Abkommen mit der Republik Genua. Die Feudalherren von Linguilia hatten bereits eine Reihe von Gemeinden, Dörfern und Weilern. Jetzt bekamen sie noch im Norden das Gebiet oberhalb von Castellaro, im Westen das Valle Argentina, im Osten das Valle di San Lorenzo und im Süden den Besitz der „Benedettino di Villaregia“ bis zum Meer zwischen der Mündung des Argentina und des Flusses „San Lorenzo“, wo man bereits Warenlager und Wohnhäuser errichtet wurden.



Bis zum Tode von „Bonifacio I“ im Jahre 1237,der sich inzwischen „Bonifacio I di Linguilia“ nannte, hatte sein Sohn „Anselmo II“ die Besitztümer in großem Stil erweitert. Das gesamte Gebiet vom Meer bis tief ins Hinterland gehörte nun ihnen. Doch die Benediktinermönche gaben keine Ruhe. Man nutzte den Moment, als sich „Bonifacio I“ zum sterben in sein Schloss nach Garlenda zurückzog, um eine Intrige zu starten.
Der zuständige Abt bereitete alles vor, so dass der Mönch „Monaco Guglielmo Sacrista“ am 5. April 1237 die Ländereien wieder an das Kloster „Santo Stefano“ überschrieb.

„Anselmo II“, der inzwischen der Nachfolger von „Bonifacio“ war, gab nicht auf und kämpfte für dieses strategisch wichtige Gebiet und ließ von seinen Untertanen ein großes Landstück besetzen, wodurch der Abt dann wieder bei der Regierung von Genua vorstellig wurde, das Land wieder an die Mönche zurück ging. Im Jahre 1278, inzwischen war schon der Sohn von „Anselmo II“ an der Macht „Bonifacio II“, versuchte dieser wieder an das Gebiet zu kommen, erfolglos, denn auch hier bestimmte Genua, dass das Land bei den Mönchen blieb. Endlich, am 26. Februar 1286 endete dieses, über 60 Jahre dauernde Streit mit einem Friedensakt in Genua, wo beide Parteien, vertreten durch den Bürgermeister von Linguilia „Guglielmo Bergonzo“ und dem Priester „Giovanni di Villaregia“ einen Vertrag unterschrieben, der das Versprechen enthielt, ab sofort mit allem Respekt voreinander zu handeln und auch alle bisher getätigten Straftaten zu vergeben.

Während dieser Zeit gab es aber noch weitere Vorkommnisse. „Anselmo II“ gründete am 4. April 1254, zusammen mit den Bürgermeistern „Litardo Borghese“ sowie „Arnoldo Guasco“ eine gut nachbarschaftliche Beziehung mit Porto Maurizio, vertreten durch den Portoriner „Sindaco Ottone di Carpasio“. Man gab sich das Versprechen gegenseitiger Hilfe im Falle feindlicher Angriffe sowie sich gegenseitig zu schützen und die Menschen, Grenzen und Eigentum zu verteidigen.
Doch die Feindseligkeiten nahmen ab dem Jahre 1281, nach dem Tode von „Anselmo II“, zu. Das väterliche Lehen von Linguilia sowie Castellaro wurden unter den beiden Brüdern „Giacomo“ und „Bonifacio“ aufgeteilt. Die Brüder, aber auch bereits ihre Nachkommen wollten das Gebiet von Porto Maurizio einnehmen. Im Jahre 1317 überfielen bewaffnete Männer, angeführt von den Brüdern „Corrado e Manuele Filippo di Linguilia“ sowie „Bonifacio di Linguilia“, Sohn von „Giacomo“, das Gebiet von Porto Maurizio und wollten das „Castello di Porto Maurizio“ einnehmen.

Im Jahre 1442 wurde beschlossen, dass die Bevölkerung von Linguilia keinen Zehnten mehr abgeben musste. Lediglich die Einwohner, die nicht hier geboren wurden, egal ob Bauer oder Gutsbesitzer, mussten weiterhin auf alles ihre Steuern zahlen.

1528 kaufte die Adelsfamilie Spinola die Ländereien von Castellaro und Pompeiana für die Summe von 2000 ducati d’oro den Lehnsherren „Ettore e Guglielmo Linguilia“ ab. Die Spinola hatten bereits viele Besitztümer in der Nähe von Taggia.

Ab 1543 wurde das, unterhalb von Linguilia liegende Küstengebiet immer wieder von Piraten überfallen. Sie stahlen das Vieh und die Lebensmittel, töteten wehrlose Männer und Frauen und nahmen Gefangene.
Auch Linguilia wurde zwischen den Jahren 1546 bis 1557 immer wieder überfallen. Es mussten drastische Mittel ergriffen, Abwehrmaßnahmen geplant werden um die Bevölkerung vor dieser Gefahr zu schützen.
Entlang der Küste ließ man „torri costiere“ Wachtürme an der Küste errichten. Die Bewohner von Linguilia bauten die bereits bestehende „Chiesa di San Pietro“, durch den Anbau von Wachtürmen, in eine Festung um. Die Bewohner verbarrikadierten sich bei einem Angriff in der Kirche. Während die Männer oben auf dem Dach, den Wachtürmen oder den Schießscharten versuchten, die Bevölkerung zu beschützen, knieten die Frauen und Kinder im Gotteshaus und beteten.

Durch einen, von der Republik erlassener, Rechtsakt von 1567 wurde die Autonomie von Linguilia gestärkt. Die „Signori di Linguilia“ verloren größtenteils ihre Macht und hatten jetzt nur noch einen geringen Anspruch auf den Zehnten für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die Macht der Feudalherren war gebrochen und die finanziellen Mittel, um das castello in Linguilia instand zu halten, waren nicht mehr gegeben.
Der letzte Besitzer „Giovanni Battista Lengueglia“ entschloss sich im Jahre 1609 zum Verkauf des castello, nicht zuletzt deshalb, da sich inzwischen hohe Schulden angesammelt hatten. So wurde am 23. Juli 1609 das Anwesen für einen Schätzpreis von 20.000 lire an die Regierung der „Serenissima“ verkauft. Im „Palazzo Ducale di Genova“ wurde diese Transaktion notariell beglaubigt. „Piero de Franchi, Luca Grimaldi, Giovanni Battista Doria“ waren die ersten, von der Genueser Regierung ernannten Vertreter für Linguilia, die die Aufgabe hatten, die Statuten sowie die jährliche Ernennung eines Bürgermeisters mit zwei Vertretern zu übermitteln. Somit wurden ab 1610 jedes Jahr, nur von der Bevölkerung Linguilias, drei Personen als Bürgervertreter, demokratisch gewählt.

Das Jahr 1709 war für die Bauern und Händler ein schlimmes Jahr. Ein strenger, langer Winter hatte die gesamte Ernte vernichtet und auch den Olivenbäumen und Zitrusbäumen so zugesetzt, dass viele einfach abstarben.

Nach der Invasion der Französischen Truppen 1797 wurde auch Linguilia Teil des Französischen Reiches, zunächst unter der Regierung der ligurischen Republik und dann ab 1805 unter der direkten Verwaltung des „Dipartimento di Montenotte“.

1815 dann, wie auch im gesamten Gebiet von Ligurien, stand Lingueglietta unter dem Königreich von Sardinien, aber noch als eigenständige Gemeinde in der neu geschaffenen Provinz von Porto Maurizio bis zum Jahre 1928, wo das faschistische Regime beschloss, dass Lingueglietta sich nun der Gemeinde Cipressa unterzuordnen hatte.




Der Ort
Parkmöglichkeiten und Ausgangspunkt für einen Rundgang ist der „Piazza Don De Andreis“. Man führt die Serpentinenstraße nach oben bis zur Piazza, wo sich genügend Parkplätze befinden.Der Hügel, der sich in der Mitte des Platzes befindet, stellt auch schon die erste historische Stätte dar. Nur noch wenige Fragemente erinnern an die gewaltige Burg, die hier einst stand.

Wie bereits zuvor beschrieben, siedelten sich auf beiden Seiten des castello die ersten Bewohner an. Im oberen Teil „Borgo Banchete“, wenn man durch die schmale „Vico Isola“ schlendert, gelangt man zur „Capella di San Rocco“ , die im 16. bis 17. Jahrhundert erbaut wurde; man kommt über die „Via Isola“ wieder zurück zur


                       

„Chiesa parrocchiale alla Natività di Maria Vergine“

Diese Kirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut und über viele Jahrhunderte immer wieder erweitert und restauriert. Die Holzbalken der Decke sind noch Original aus dem Jahre 1585. Von 1609 bis zum Jahre 1613 wurde das Gotteshaus, unter der Leitung des Tesiner „Francesco Ceresola“, umgebaut. Das Marmorportal stammt aus dem Jahre 1621.

Der Innenraum ist, durch Säulen getrennt, in drei Schiffe unterteilt und mit Seitenaltären ausgestattet. Das Gewölbe wurde mit Stuck verziert und mit Gemälden aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ausgestattet. Sie zeigen Szenen wie „La Natività della Vergine“ oder auch Geschichten von „San Sebastiano“.



Die Orgel, 1913 erbaut, stammt aus dem Hause „Giacomo Locatelli di Bergamo“.

Der Eingangsbereich aus dem Jahre 1770 wurde in Nussbaum gefertigt. Das, aus weißem Marmor gestaltete, Taufbecken stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Der erste Altar auf der rechten Seite ist „San Mauro“ geweiht und beherbergt ein Gemälde von „Tommaso Carrega“ aus dem Jahre 1794 und zeigt in der Mitte „San Mauro, links daneben „San Michele“ und rechts „Santo Stefano e San Bartolomeo“. Der nächste Altar „San Giuseppe“ wurde von „Giuseppe Dolmetta“ installiert und zeigt eine Jesu Statue, umgeben von vielfarbigem edlem Marmor.
Die angrenzende Kapelle, erbaut 1648-1649, zeigt ein Gemälde mit Szenen „Adorazione de Bambino“ Anbetung des Kindes. Dieses Bild ist typisch für das 17. Jahrhundert und wird dem Genueser „Orazio de Ferrari“ zugeschrieben.

                       

Das Eingangsportal zur Sakristei wurde zwischen 1724 und 1726 von lokalen Handwerkern gebaut. Dieser Raum, ausgestattet mit einem Tonnengewölbe und Lünetten verziert, verbirgt ein Gemälde der Jungfrau Maria aus dem Jahre 1726 sowie einige originale hölzerne Kruzifixe der verschiedenen Bruderschaften vergangener Zeiten.

Oben auf dem Altar sieht man ein Bild, das auf Holz gemalt wurde. Es stammt aus dem 16. bis 17. Jahrhundert und zeigt die Gottesfigur.

An der rechten Seite des Presbyteriums befindet sich ein weiterer Altar. Hier wird das Bild der „Jungfrau mit dem Rosenkranz“ gezeigt, umrahmt von den Heiligen „Andrea, Antonio Abate, Domenico e Caterina da Siena“. Es ist eine Arbeit des Künstlers „Giacomo Rodi di Montalto“ aus dem Jahre 1617 bis 1618.
An der Wand ist der Tabernakel eingelassen, datiert auf die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Der Hochaltar, mit kostbaren Marmorarbeiten des Genueser Steinmetzes „Giovanni Battista Torre“, wurde 1708 installiert. Darüber befindet sich ein Holzkreuz aus dem 17. Jahrhundert.
Der Portoriner „Pasquale Oreggia“ baute zwischen 1793 und 1794 den Holzchor, der mit einem Gemälde „Natività della Vergine“ verziert wurde und „Carrega“ zugeschrieben wird.

In der Kapelle „della Madonna delle Grazie“ steht, auf dem Marmoraltar von „Giuseppe de Ferrari“, die Figur der „Vergine Maria Bambina“ aus dem 16. Jahrhundert. Die beiden Reliefs „San Pietro“ und „San Giovanni Battista“ stammen, wie auch der Altar, aus dem Jahr 1775.

In der Nische des Altares von „San Clemente“ ist ein gläserner Sarg mit den sterblichen Überresten, angeblich des Heiligen „San Clemente“, dem man hier 1761 die letzte Ruhestätte gab. Meinen Recherchen zufolge soll aber nicht eindeutig zu belegen sein, dass es sich wirklich um „San Clemente“ handelt und könnte sich auch vorstellen, dass es ein anonymer Märtyrer aus einer „catacomba romana“ sein könnte.
Die Leinwand über dem Gesims ist eine Arbeit von „Francesco Carrega“ aus dem Jahre 1762 mit dem Titel „Nostro Signore Gesù Cristo“.
Unter der Treppe zum Chor befindet sich das, aus weißem Marmor gestalteten, Taufbecken aus dem 18. Jahrhundert. Der Holzvorbau ist noch original erhalten.
Und immer wieder dazwischen noch Original Wandmalereien.






Zwischen der Kirche und dem Oratorio, in der „Via Guglielmo Marconi“, führen die carruggi zum alten Ortskern. Ursprüngliche Pflastersteine säumen noch größtenteils diese Gassen. Mal führen gemütliche Treppenstufen zur nächsten Straße, mal geht es unter den Häusern hindurch, mal nach oben mal nach unten, bis man auf einen Platz, mit traumhaften Blick auf das Meer, gelangt.

                    

Hier steht noch das „antica sede comunale“, mitten im alten Ortszentrum von Lingueglietta, dem „antico mercato della misure“, dem alten Marktplatz. Unter dem Hausgewölbe sind noch die alten Maße für Wein, Öl oder Weizen, aber auch Längenmaße zu entdecken.



                     
Unter dem Haus durch weißt die Beschilderung auf der „Via della chiesa“ auf das nächste historische Gebäude hin.




„Chiesa – fortezza di San Pietro“
Der spätromanische, rechteckige Bau stammt aus dem 12. bis 13. Jahrhundert und wurde, zum Schutz vor den Sarazenen, im 16. Jahrhundert umgebaut und als Befestigungsbau ergänzt. Die Kirchenmauern sind aus quadratischen Sandsteinblöcken. Der Eingang wird von Säulen eingerahmt und hat noch eine gewaltige, aus Zypressen gefertigte Holztür aus dem 16. Jahrhundert. Über dem Eingang befindet sich eine „caditoia“, eine sogenannte „Pechnase“ oder auch „Wehrerker“ genannt. Dieser Vorbau diente zur Verteidigung des Eingangs, da hier bei einem Angriff der Piraten, die gesamte Bevölkerung Schutz suchte. Dieser Vorbau hatte Wurf- und Gussöffnungen, so dass der Feind mit Steinen oder auch heißen Flüssigkeiten daran gehindert werden konnte, die befestigte Kirche zu betreten.





Geht man den Weg, neben der Kirche weiter, gelangt man über wenige Stufen nach unten in die „Vico Littardi“ und kann den Rundgang, entlang der liebevoll restaurierten Gebäude fortsetzen. Es geht weiter zur „Via Discesa“ und „Via Scuola Dolmetta“ oder man nimmt die carruggi „Vico Guglielmo Marconi“ unter den Häusern durch, über die, typisch ligurischen Steinpflasterstufen. Dies ist auch gleichzeitig der alte Fußweg vom Meer nach Lingueglietta. Die Gasse endet auch wieder oben an der Burgruine, wo sich die Parkplätze befinden.









          



 
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